MARK G. & PI-JAY BEI DER MÜNCHNER
FILMWOCHE 2010 |
Die
Münchner Filmwoche ist ein Branchentreff, bei dem die deutschen Filmverleiher im
Vorfeld des Bayerischen Filmpreises und des Filmballs den Kinobesitzern ihre neuesten Produktionen
für die kommende Filmsaison präsentieren.
|
Quick Links |
20th Century Fox,
3L,
Alamode,
Capelight,
Central,
Concorde, Constantin,
Kinowelt, Majestic,
NFP, Paramount,
Prokino, Senator, Sony, Tobis,
Universal,
Universum,
Walt Disney,
Warner Bros.,Wild Bunch,
X-Filme, FAZIT
2009, 2008,
2007,
2006,
2005,
2004,
2003 |
TAG 1 |
|
Tobis |
Meine 24. MüFiWo begann mit einer Verspätung,
da die Bahn für die Strecke Augsburg-München wegen
liegen gebliebener Züge 40 Minuten länger brauchte - nicht
schlecht, wenn man bedenkt, dass die reine Fahrzeit
normalerweise nur etwa 40 Minuten beträgt...
Dies hatte zur Folge, dass wir von Book of
Eli wohl die ersten 15 Minuten verpasst haben, was eine
vollständige Kritik unmöglich macht. Auf jeden Fall bietet
der Denzel Washington-Film sehr schöne Endzeitbilder und
einen religiösen Twist, aber bei weitem nicht so viel
Action, wie es der Trailer suggeriert...
Die Trailer-Rolle gab es Gott sei Dank erst
danach und umfasste A Serious Man, Book of Eli,
Greenberg und Baaria (der neue Giuseppe
Tornatore wurde am meisten beklatscht).
Völlig neu zu sehen waren eine Promorolle von
We Want Sex, dem neuen Film von Nigel Cole (Kalender
Girls), ein Film wie ihn wohl nur die Briten machen
können. Die Promorolle von Twelve zeigte uns einen
Joel Schumacher-Film, wie wir es gewöhnt sind: Sexy, junge
Erwachsene in Hochglanzbildern.
Am meisten hat mich aber die ausführliche
Promorolle von Agora beeindruckt - der spanische
Blockbuster (4 Mio. Besucher) scheint mir ein "intelligenter
Sandalenfilm" zu sein, der aber nicht auf Schauwerte
verzichtet... |
|
Irgendwie ist es unerklärlich, dass die
Deutsche Bahn immer noch davon überrascht ist, dass im
Herbst Blätter auf den Schienen liegen oder im Winter Schnee
fällt, sie erweckt jedenfalls stets den Eindruck, auf solche
Wetterphänomene nicht eingerichtet zu sein. Oder bei der
Entwicklung der allermodernsten Technik wurde die
Klimaerwärmung mit einkalkuliert und besonders niedrige
Temperaturen und große Schneemengen überfordern sie. Unser
Glück war, dass unser Zug in keinster Weise beeinträchtigt
wurde, unser Pech, dass zwei Züge vor uns liegen geblieben
waren und wir ihre Passagiere einsammeln mussten.
Von Book of Eli haben wir die
Eröffnungsszene verpasst, wodurch es etwas schwer fiel, sich
in den apokalyptischen Thriller einzufühlen. Der Film hält
leider nicht, was der Trailer verspricht (besonders in
Sachen Action und Tempo), besticht aber durch seine
ausdrucksstarken Bilder und die effektvolle Musik.
A Serious Man:
kauziger, origineller Trailer, aber die Coens werden mich
vermutlich nicht wieder als Fan zurückgewinnen ...
Greenberg:
Ben Stiller ist glücklicherweise nicht ganz so nervig wie
sonst.
Baarìa:
Tornatore hat mit Cinema Paradiso ein kleines
Meisterwerk geschaffen, sein neuer Film verspricht ein
großes Epos zu werden, das den italienischen Geist
widerspiegelt. Wunderschöne Bilder.
We want Sex:
In den Sechziger streiken die Fabrikarbeiterinnen für einen
gleichberechtigten Lohn. Sah richtig toll aus.
Twelve:
Hochglanzfassade, aber ...?
Agora:
Erstaunlich, dass ausgerechnet die Spanier einen Film über
das Leben der griechischen Mathematikerin und Astronomin
Hypatia von Alexandria machen, aber das Resultat besticht
durch opulente Bilder wie man sie aus Hollywood kennt, und
das Thema – religiöse Fanatiker (in diesem Falle Christen),
die gegen Naturwissenschaftler hetzen – weist durchaus
aktuelle Bezüge auf. |
|
|
Alamode |
Nach kleinen Kuchenhäppchen ging es gleich
weiter mit dem Independentverleih, der uns die Trailer des
eben angelaufenen Nord und des französischen Films
Die Affäre mit Kristin Scott Thomas präsentierte.
Als Hauptfilm gab es Ich liebe Dich,
Phillip Morris, die wirklich wahre Geschichte zweier
Gauner, die sich im Gefängnis ineinander verlieben. Schade,
dass einer der beiden Charaktere von Jim Carrey gemimt wird,
dem ich die Rolle überhaupt nicht abnahm, während Ewan
McGregor mal wieder phantastisch agiert...
Als Goodie gab es einen kleinen Phillip
Morris-Button. |
|
Nord:
die winterliche Reise eines Mannes zu sich selbst erinnert
ein bisschen an About Schmidt.
Die Affäre:
Kristin Scott Thomas spielt wieder in einem französischen
Drama, vermutlich mit ähnlichem Erfolg.
I love you
Phillip Morris:
Jim Carrey überzeugt leider nicht ganz als schwuler
Hochstapler, sein Love-interest Ewan McGregor dagegen umso
mehr. Ein recht unterhaltsamer Film mit einigen schönen
Szenen und einem raffinierten Schluss. |
|
|
Kinowelt |
Ein witziger Paranormal Activity-Hommage-Teaser
und der Haupttrailer zu Männer, die auf Ziegen starren
eröffneten die Tradeshow der Kinowelt. Selbstverständlich
wurde auch eine leibhaftige Ziege auf die Bühne geholt bzw.
gezerrt...
Der erste Trailerblock umfasste Roman
Polanskis Der Ghostwriter, Gesetz der Straße -
Brooklyn's Finest und Crazies.
Wegen einer technischen Panne wurde der
Hauptfilm vorgezogen: Verlobung auf Umwegen ist eine
nette RomCom, die sicherlich nicht das Genre neu erfindet,
aber ganz sicher nicht den RT-Wert von 15 % verdient. Zudem
weckt der Film definitiv Lust, eine Irland-Reise zu
unternehmen...
Danach gab es eine Trailerrolle, die Chloe
(Atom Egoyan), Verlobung auf Umwegen, Das Leuchten
der Stille (Nicholas Sparks-Verfilmung) und die Doku
Babies umfasste. Letztgenannter Trailer kam in diesem
Block am besten an...
Eine zweieinhalbminütige Promorolle von
Killers überzeugte ebenfalls, die Actionkomödie mit
Ashton Kutcher und Katherine Heigl wandelt auf den Spuren
von Mr. & Mrs. Smith und Knight & Day.
Der 3D-Block umfasste den Trailer von
Piranha 3D und zwölf Minuten des animierten
Familienfilms Around the World in 50 Years, die das
Zielpublikum sicherlich ansprechen werden.
Goodies waren eine Wrestler-DVD, ein
Kinowelt-Schlüsselanhänger und ein Kinowelt-Kugelschreiber
zum edlen Ghostwriter-Notizbuch. |
|
Ziegen,
die auf Filme starren, amüsierte Kinobesucher, die auf
eine Ziege auf der Bühne starren – und eine etwas bockige
Ziege, die ungerührt zurückguckt: Die Tradeshow der Kinowelt
stand ganz im Zeichen der Ziege, inklusive des Käses, der im
Anschluss gereicht wurde.
Männer,
die auf Ziegen starren:
wenn der Film so witzig und originell wie sein Trailer ist,
dürfte das ein großer Spaß werden
Der
Ghostwriter: Robert Harris schreibt tolle Romane, Polanski macht gute
Filme, also sollte dem Erfolg nichts im Weg stehen (wozu
letztendlich wohl auch der Skandal beitragen dürfte).
Kontraproduktiv ist jedoch der eher schwache Trailer, der
nicht klar genug vermittelt, worum es genau geht.
Gesetz der
Straße – Brooklyns Finest:
episodischer Cop-Thriller, der an Training Day,
Internal Affairs und Donnie Brasco erinnert
The
Crazies:
solides Horrorfilm-Remake
Verlobung
auf Umwegen:
Die Story ist nicht wirklich originell, aber die Darsteller
(Amy Adams und Matthew Goode) so sympathisch, dass man als
Zuschauer auf seine Kosten kommt.
Chloe:
Atom Egoran mag erotische Thriller, in diesem engagiert
Julianne Moore die hübsche Chloe, um die Treue ihres Gatten
(Liam Neeson) zu testen, was dann passiert, erinnert
entfernt an eine Verhängnisvolle
Affäre
Das
Leuchten der Stille:
Nicholas Sparks ist die männliche, amerikanische Antwort auf
Rosamunde Pilcher, aber wer seine Bücher mag, wird hier
bestimmt auf seine Kosten kommen
Babies:
eine Doku über vier Babys in vier verschiedenen Kulturen –
ein Film für Frauen und Großeltern, aber vermutlich kein
Date-Movie …
Killers:
Das Promoreel überzeugt voll mit Witz, Tempo und Spannung
und erinnert an True Lies und Mr. & Mrs. Smith.
Piranha 3D:
trashiger Monsterfischfilm
Around the
World in 50 Years 3D:
der CGI-Trickfilm über das abenteuerliche Leben einer
Schildkröte dürfte vor allem das ganz junge Publikum
ansprechen |
|
|
Constantin |
Die Tradeshow der Constantin war sicherlich
das Event mit den meisten Stars seit Jahren...
Nach einer Best-of-Rolle kam - wie es
Tradition ist - Michael "Bully" Herbig auf die Bühne, der
zwar keinen neuen Film vorzustellen hatte, aber eine
Ehren-Goldene Leinwand für seine vergangenen Erfolge
erhielt.
Die erste Trailerrolle umfasste die
Familienfilme Vorstadtkrokodile 2, Hier kommt Lola,
Tiger-Team und den ersten Teaser von Freche
Mädchen 2 sowie etwa acht Minuten aus Hier kommt Lola.
Nach dem Trailer und elf Minuten von Jerry
Cotton kamen die Hauptdarsteller Christian Tramitz,
Christian Ulmen und Monica Cruz auf die Bühne.
Am besten kamen die Trailer von Vincent
will meer und Die Friseuse an, beim
letztgenannten Film kam Erfolgsregisseurin Doris Dörrie auf
die Bühne, die ihren Film wieder sehr sympathisch
präsentierte.
Nach dem Teaser von Die Superbullen
kam dessen Hauptdarsteller Tom Gerhardt auf die Bühne, der
dafür wieder seine Pudelmütze aufsetzte.
Sehr interessant sahen zwei Ausschnitte aus
Dennis Gansels Vampirfilm Wir sind die Nacht aus.
Dem Trailer von Zeiten ändern Dich
sollte ein achtminütiges Gespräch mit Bushido folgen, aber
der Rapstar blieb über eine halbe Stunde auf der Bühne und
verwandelte die Constantin Tradeshow in eine
One-Man-Bushido-Show.
Während wir auf den 3D-Block warteten,
kündigten die Constantin-Chefs zwei Sequels an: Wickie
auf großer Fahrt 3D (Start am 11.11.11) und Manta Manta
2, wieder mit Til Schweiger.
Der wir-setzen-alle-die-Brillen-auf-Block
umfasste unfertige Sequenzen aus Resident Evil -
Afterlife, Step Up 3 und 15 Minuten von
Konferenz der Tiere, dessen Synchronsprecher Ralf
Schmitz auf die Bühne kam.
Danach ging es zur Constantin-Party ins Sugar,
die bis früh am Morgen ging... |
|
Da Bully
schon zum lebenden Inventar der Constantin gehört, war sein
Auftritt keine große Überraschung. Die Buchverfilmer von der
Constantin haben mal wieder zugeschlagen, ein Glück nur,
dass es jedes Jahr ca. 80.000 Neuerscheinungen gibt …
Hier kommt
Lola: ein pfiffiges Mädchen, diese Lola, der perfekte Film für
Mädchen zwischen 6 und 12
Tiger-Team
– Der Berg der 1000 Drachen:
Indiana Jones für Vorpubertierende; die Fans der
Buchreihe sind bestimmt schon ganz heiß darauf
Freche
Mädchen 2: Es kann in diesem Land gar nicht genug freche Mädchen
geben ...
Vorstadtkrokodile 2: … ebenso wie clevere Jugendgangs.
Ein Glück,
dass die Kids in Deutschland so viel Taschengeld bekommen,
denn bei all den vielen Serien über jugendliche Detektive,
freche Mädchen und hippe Cliquen, die Fußball spielen,
singen oder tibetische Klöster erkunden (was man halt als
Durchschnittsteenie hierzulande so macht), dürfte es sonst
schwer werden, noch Zuschauer anzulocken.
Aber die
Constantin hat auch was für die großen Kinder:
Jerry
Cotton:
Ich dachte ja, der legendäre Detektiv aus den Sechzigern
hätte dasselbe Schicksal erlitten wie Yogi-Bär oder Lurchi,
aber es gibt sie tatsächlich immer noch, die Groschenhefte
von Bastei. Die gezeigten Ausschnitte erinnerten ein
bisschen an Der rosarote Panther (das Remake) und
Mord ist mein Geschäft, Liebling. Die Fans der
Romanserie warten vermutlich voller Ungeduld.
Vincent
will Meer: Vincent leidet unter dem Tourette-Syndrom und will die
Asche seiner Mutter im Meer verstreuen; das klingt nicht
wirklich originell, sieht aber gut aus.
Die
Friseuse:
Doris Dörries neuer Film über eine übergewichtige Friseuse
überzeugt voll und ganz mit Herz und Charme. Der beste Film
der Constantin seit Jahren.
Die
Superbullen: Der Mann mit der Pudelmütze kehrt als Chaoscop zurück,
aber halten die Fans Tom Gerhardt immer noch die Stange?
Wir sind
die Nacht: ein deutscher Vampirfilm, der zwar schöne Bilder
aufweist, aber Mühe haben wird, sich bei der harten
Konkurrenz aus Hollywood durchzubeißen
Zeiten
ändern dich: wenn man die 30 überschritten hat, wird es allerhöchste
Zeit für seine Biografie; die Fans von Bushido werden wohl
die Säle stürmen
Als Bushido
die Bühne betrat, war die Constantin-Tradeshow praktisch
beendet. Bushido kam dabei sympathisch (und auch sehr
bescheiden) rüber und überraschte mit einem enormen
Mitteilungsbedürfnis. Immerhin wissen wir nun, dass er gerne
Kakao trinkt, wo er mit wem seinen letzten Urlaub verbracht
hat, wie er als Schüler war und … und … und …
Nach ca. drei
Stunden (gefühlter Wert) ging es dann endlich weiter:
Resident
Evil 3D: gewiss ein Schmankerl für die Fans der Serie
Step up 3D:
Tanzen in einer neuen Dimension …
Die
Konferenz der Tiere 3D:
nach dem bedeutungsschwangeren, existenzialistischen Trailer
hätte ich keinen Film erwartet, der an Madagascar 2
erinnert, aber die locker-flockige Geschichte dürfte Kinder
ab 5 sicherlich begeistern
Der erste Tag
der Münchener Filmwoche stand unter dem Motto Pleiten, Pech
und Hungern. Es gab ein paar kleinere technische Probleme
und Verzögerungen und leider nur wenige Häppchen zum
Futtern. Dank Bushido wurde es auch immer später, und so
blieben wir nur kurz im Sugar Club, um ein, zwei weitere
Häppchen zu verputzen und zu plaudern. |
|
|
TAG 2 |
|
Central/Wild Bunch/Capelight |
Nach einem kleinen Brezenfrühstück ging es
los mit dem europäischen Major Wild Bunch und dessen Tochter
Central.
Zunächst wurden die Trailer von Henri 4
(mit €19 Mio. Produktionskosten einer der teuersten
deutschen Filme aller Zeiten) und Der kleine Nick
gezeigt. Danach kam der WBU-Geschäftsführer im Nick-Kostüm
auf die Bühne, um etwas mehr zum europäischen Blockbuster zu
erzählen (der Film war ja nicht nur in Frankreich, Belgien und
der Schweiz ein Riesenhit, auch in unseren östlichen
Nachbarländern Polen und Tschechien wurden verdammt gute
Zahlen geschrieben) und seiner Firma zu erzählen.
Nach den Trailern zu Auftrag Rache und
dem norwegischen (eigentlich eine Koproduktion mit
Deutschland) Überblockbuster (und Oscar-Hoffnung) Max
Manus ging es gleich über zum Angebot von Capelight:
Der junge Verleih präsentierte die Trailer
zur Oscar-Hoffnung The Young Victoria (Start am
22.4.10), Maos letzter Tänzer und Auf brennender
Erde (Burning Plains mit Kim Basinger und
Charlize Theron). Keine Frage, der Trailer zu Bruce
Beresfords Mao erhielt den größten Applaus der
Veranstaltung, und es ist zu hoffen, dass der erfolgreichste
australische Film des letzten Jahres auch bei uns ein großes
Publikum findet.
Als Hauptfilm wurde Auftrag Rache (Edge
of Darkness) gezeigt. Mel Gibsons erste Hauptrolle seit
acht Jahren ist ein grundsolider Verschwörungsthriller, der
sicherlich das Genre nicht neu erfindet, aber durchwegs gut
unterhält und Mel Gibson (dem Schauspieler und dem privaten
Menschen) wohl auf den Leib geschrieben worden ist... |
|
Die Nächte in
München sind viel zu kurz, und so starteten wir etwas müde
in den neuen Tag:
Henri 4.:
Adaption des Romans von Heinrich Mann, der in etwa dieselbe
Geschichte erzählt wie
Bartholomäusnacht
Der kleine
Nick: total lustiger, rundum schöner Trailer, der Lust auf
mehr macht
Auftrag
Rache / Edge of Darkness:
der Trailer verrät leider ein bisschen zu viel; der Film ist
ein ordentlicher, leidlich spannender Verschwörungsthriller
mit einem Mel Gibson in der Hauptrolle wie man ihn kennt und
mag (oder auch nicht)
Max Manus:
irgendwann denkt man, jetzt muss aber genug sein mit Filmen
über den Widerstand gegen die Nazis, aber der norwegische
Film sieht so spannend und bewegend aus, dass er ganz sicher
sein Publikum finden wird
Young
Victoria: die Liebesgeschichte zwischen Königin Victoria und Prinz
Albert wurde schon häufiger verfilmt, aber der Film mit der
großartigen Emily Blunt in der Titelrolle macht dennoch
neugierig
Maos
letzter Tänzer: wunderschön bebildertes Epos über einen chinesischen
Balletttänzer, der Asyl in den USA sucht – großes Kino,
große Gefühle
Auf
brennender Erde: der Trailer verspricht ein eher beliebiges Drama über
drei unterschiedliche Frauen |
|
|
Walt Disney/Universum |
Nach Best-of-Rollen von Walt Disney und
Universum gab es den Trailerblock von Universum:
Neben den Trailern zu Unsere Ozeane,
Spy Daddy (Jackie Chan), Adèle (der neue Luc
Besson) und From Paris with Love dürfen sich vor
allem Hayao Miyazaki-Fans freuen, dass Ponyo doch noch
den Weg auf deutsche Leinwände findet...
Es folgte der 3D-Block mit Alice im
Wunderland (der neueste Trailer scheint mir der beste zu
sein), Toy Story 3 (inkl. Kurzfilm Groovin' with
Ken), Tron Legacy und erste Bilder aus
Rapunzel.
SamFilm-Produktionen waren Rock It und
Groupies bleiben nicht zum Frühstück, letztgenannter
Marc Rothemund-Film kam bei dieser Veranstaltung wohl am
besten an.
Weitere Trailer: Mit Dir an meiner Seite
(Nicholas Sparks-Verfilmung mit Miley Cyrus), Everybody's
Fine und When in Rome.
Nach einem kurzen Grußwort (auf der Leinwand)
von Jerry Bruckheimer gab es den Trailer zu Duell der
Magier (The Sorcerer's Apprentice), danach sahen
wir vier Szenen (insgesamt 15 Minuten) aus Prince of
Persia - Der Sand der Zeit zu sehen:
Szene 29 (Attack on Alamut), Szene 63 (River
Rewind), Szene 83 (Ostrich Race) und Szene 181 (Sand Room).
Wie nicht anders zu erwarten, zeigten diese vier Szenen
Jerry Bruckheimers patentiertes superteueres
Hochglanz-Popcornkino.
Der Hauptfilm war Unsere Ozeane, der
unglaubliche Bilder präsentiert, die in den 70er Jahren
sicherlich den Umsatz an illegalen Substanzen angekurbelt
hätten...
Ein Mousepad zu Alice im Wunderland
war das Goodie dieser Veranstaltung. |
|
Unsere
Ozeane: imposante Bilder, aber den ganzen Film haben wir uns
dennoch nicht angesehen, da wir einfach viel zu müde waren
Spy Daddy:
Jackie Chan als Spion im Unruhestand, der auf drei nervige
Nachbarskinder aufpassen muss – Kindergartendaddy
trifft Johnny English …
Ponyo:
ein Goldfischmädchen rettet die Welt – woher nimmt Hayao
Miyazaki nur all diese fantastischen Ideen für seine
zauberhaften Filme?
From Paris
with Love:
John Travolta als unkonventioneller Agent und Jonathan Rhys
Meyers als ein langweiliger Botschaftsangestellter in einer
turbulenten geheimen Mission – ein Buddy-Movie, das an die
Lethal-Weapon-Filme erinnert
Adèle:
sicher ist nur, dass der neue Film von Luc Besson in Paris
Anfang des 20. Jahrhunderts spielt und denselben
nostalgischen Look besitzt wie
Mathilde
Alice im
Wunderland: hier stimmt alles, und wer wenn nicht Tim Burton wäre
der perfekte Regisseur für dieses surreale Meisterwerk?
Toy Story
3:
erweckt den Eindruck, so solide und charmant wie seine
Vorgänger zu sein
Rapunzel:
ein klassischer Disney-Zeichentrickfilm wie man sie von
früher kennt
Tron Legacy:
etwas unterkühltes High Tech Remake
Rock it:
die etwas zu brave deutsche Antwort auf die High School
Musicals
Groupies
bleiben nicht zum Frühstück:
Notting Hill für Zahnspangenträgerinnen
Mit dir an
meiner Seite:
Hollywood kann froh sein, dass Nicholas Sparks einen
sentimentalen Liebesroman nach dem anderen raushaut
Everybody’s fine: Remake von Allen geht’s gut mit einem tollen
Robert de Niro; herzerwärmend
When in
Rome:
eine eher alberne RomCom
Prince of
Persia: die gezeigten 15 Minuten beweisen eindeutig, dass der
Film hält, was der Trailer verspricht, nämlich ein opulentes
Action-Getöse wie es nur von Bruckheimer stammen kann
Duell der
Zauberer: Bruckheimers Antwort auf Harry Potter mit Motiven aus
Goethes Zauberlehrling – vielleicht endlich wieder
ein Erfolg für Nicholas Cage |
|
|
Sony |
Roland Emmerich bedankte sich per
Videobotschaft für Goldene Leinwand und Bogey für 2012,
danach richtete Hugh Grant ebenfalls perLeinwand ein
paar Worte an uns.
Zwischen den Trailern zu An Education,
Easy Virtue, Der Kautions-Cop, Armored,
Takers und Legion gab es die ersten zwanzig
Minuten von Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
in 3D zu sehen.
Weitere Trailer und Promorollen gab es zu
Sterben für Anfänger (das Remake), Kindsköpfe,
Karate Kid, Eat Pray Love und Salt. |
|
An
Education:
charmante Story von Nick Hornby über ein junges Mädchen in
der 1960er, das sich von einem Playboy den Kopf verdrehen
lässt
Easy
Virtue:
bissige britische Upperclass-Komödie nach einem Stück von
Noel Coward über einen jungen Mann (Shooting Star Ben
Barnes), dessen unkonventionelle US-Braut (Jessica Biel) von
der versnobten Mutter (Kristin Scott Thomas) gemobbt wird
Der
Kautions-Cop: flotte RomCom mit Jennifer Aniston als Übeltäterin und
Gerard Butler in der Titelrolle
Armored:
Thriller über einen Überfall auf einen Geldtransport, u.a.
mit Matt Dillon
Takers:
Thriller über einen Überfall auf einen Geldtransport, u.a.
mit Matt Dillon (die Platzierung dieses Trailers nach
Amored war recht unglücklich, man wusste wirklich nicht,
wo der eine aufhört und der andere anfängt, was letztlich
beide sehr beliebig ausschauen lässt)
Legion:
Gott schickt eine Armee von Engeln, um die Menschheit
auszulöschen; eher müder Horror
Wolkig,
mit Aussicht auf Fleischbällchen:
toller Titel, charmanter Film (s. Kritik in der Rubrik Mark
G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009, Woche 6)
Sterben
für Anfänger:
überflüssiges Remake
Kindsköpfe:
Kevin James und Adam Sandler treffen nach 30 Jahren auf ihre
Jugendfreunde; nur mäßig lustig
Karate Kid:
und noch ein Remake, das die Welt nicht braucht und das auch
nicht wirklich überzeugen konnte
Eat Pray
Love: Elizabeth Gilberts Selbstfindungstrip war in den USA ein
Bucherfolg, im Film darf immerhin Julia Roberts ihre eher
banalen Weisheiten verkünden
Salt:
Angelina Jolie wird als potentielle Doppelagentin gejagt,
erinnert an Staatsfeind Nummer 1 oder
Eagle Eye |
|
|
20th
Century Fox/Majestic/Prokino |
Auch die 20th Century Fox begann ihre
Tradeshow mit einer Best-of-Rolle, der Trailer zu Zahnfee
auf Bewährung, Marmaduke, Der fantastische Mr.
Fox, Crazy Heart, My Name Is Khan und
Das Lied von den zwei Pferden folgten.
Sehr beeindruckend waren die Szenen aus
Die Fremde von Majestic, dessen Regisseurin Feo Aladag
und Hauptdarstellerin Sebil Kekilli anwesend waren.
Der Prokino-Block umfasste den Trailer von
Sin Nombre, erste Ausschnitte aus der Doku Keep
Surfing, eine sechsminütige Promorolle zur Biografie
Gainsbourg (15.7.10) und dem Trailer zum neuesten
Einkauf, der Oscar-Hoffnung Precious, die schon am
18.3. gestartet wird.
Vom Fox-Partner Splendid gab es den Trailer
zu Bad Lieutenant und eine Promorolle von The
Expendables, die wie erwartet jede Menge Actionstars und
Action bot, zu sehen.
Das Programm ging mit dem Trailer, dem ersten
Akt und drei weiteren Szenen von Percy Jackson - Diebe im
Olymp weiter, die sehr kommerziell und unterhaltsam
aussahen.
Auch die Trailer von Date Night,
A-Team und Knight & Day bekamen von den
versammelten Kinomachern großen Beifall.
Als Hauptfilm wurde die Familienkomödie
Zahnfee wider Willen mit The Rock gezeigt, in der
Goodies-Tüte gab es DVDs von Wall Street und Ice
Age 3. Danach ging es zum leckeren Abendessen ins
35MM... |
|
Wie in jedem
Jahr lieferte Mychael Berg (diesmal als Live-Reporter) die
beste Performance mit einigen bissigen Kommentaren und
kleinen Seitenhieben auf seine Kollegen …
Zahnfee
auf Bewährung:
The Rock als brutaler Eishockey-Profi, der verdonnert wird,
die Zahnfee zu geben; alberner, aber stellenweise sehr
lustiger Trailer
Marmaduke:
Komödie über einen sprechenden Hund; netter Teaser
Der
fantastische Mr. Fox:
altmodischer Stop-Motion-Animationsfilm
Crazy
Heart:
Jeff Bridges als abgewrackter Country-Sänger, der es noch
mal wissen will
My Name is
Khan: der indische Superstar Shahrukh Khan als autistischer
Immigrant in den USA nach den Anschlägen vom 11. September;
der Trailer balanciert zwischen anspruchsvollem Drama und
Kitsch, schwer einzuschätzen
Das Lied
von den zwei Pferden:
Nachfolger von Die Geschichte vom weinenden Kamel und
Die Höhle des Gelben Hundes
Die Fremde:
Sibel Kekilli in einem aufwühlenden Drama über einen
Ehrenmord; ambitioniertes Schauspielerkino
Sin Nombre:
düsterer Film über mexikanische Einwanderer in die USA
Keep
Surfing:
sympathische Doku über die Surfer vom Eiskanal in München
Gainsbourg:
eigenwilliges Biopic über den französischen Star Serge
Gainsbourg
Precious:
wuchtiges Drama über einen übergewichtigen weiblichen
Teenager mit mehr Problemen als ein Mensch verkraften kann;
Oscarhoffnung
Bad
Lieutenant: im Grunde überflüssiges Remake von Werner Herzog mit
Nicholas Cage in der Rolle von Harvey Keitel
The
Expendables: die 80er-Jahre-Klopper Silvester Stallone, Mickey
Rourke, Dolph Lundgren und Eric Roberts wollen’s noch mal
wissen, Jason Statham und Jet Li prügeln mit; der
Action-Film zur Retro-Welle (die Gastauftritte von Bruce
Willis und Arnold Schwarzenegger lassen das Ganze fast wie
ein Klassentreffen aussehen …)
Percy
Jackson – Diebe im Olymp:
die gezeigten Ausschnitte bestätigen den Eindruck, den der
Trailer hinterlässt – ein fantasievolles Abenteuer für
kleine, größere und ganz große Kinder
Date Night:
wenn der Film hält, was der Trailer verspricht, eine tolle
Komödie über ein biederes Ehepaar (Tina Fey und Steve
Carrell), das mit einem Gangsterpärchen verwechselt wird
The A-Team:
Serien-Remake, in dem es ordentlich kracht
Knight and
Day: wie Killers und Date Night eine turbulente
Komödie über ein (unfreiwilliges) Paar in haarsträubenden
Situationen; das Erstaunlichste ist, dass Tom Cruise
tatsächlich witzig sein kann
Gezeigt wurde
Zahnfee auf Bewährung, doch nach all den vielen
Trailern stand uns nicht mehr der Sinn nach einer (etwas zu
albernen) Komödie. Zur Strafe gab’s dann keine Goodies
L
Immerhin lud
die Fox im Anschluss noch zu einem total leckeren Büffet
ein. Der perfekte Abschluss einer tollen Veranstaltung. |
|
|
TAG 3 |
|
Concorde |
Nach Brezen & Croissants begann auch schon
die Tradeshow der Concorde mit einer umfassenden
Trailer-Rolle: Shutter Island, New York, I Love
You, Das Bildnis des Dorian Gray, Das Konzert,
Mr. Nobody, Briefe an Julia,
Ausnahmesituation, Schön bis in den Tod,
Remember Me, Plan B für die Liebe, Beastly
und Iron Man 2 - das könnte eines der erfolgreichsten
Jahre in der Geschichte der Concorde werden...
Die angenehmsten Überraschungen dürften wohl
der französische Film Das Konzert sowie Briefe an
Julia gewesen sein, die viel Applaus erhielten - auch
die Vorschau zum Jennifer Lopez-Film Plan B für die Liebe
kam gut an und auf IM2 freuen sich sowieso viele...
Als Hauptfilm gab es die Neuverfilmung von
Das Bildnis des Dorian Gray, der vor allem in GB und
Italien schon für gute Kassen sorgte. |
|
Mit einem
immer größer werdenden Schlafdefizit ging es am nächsten
Morgen weiter:
Shutter
Island: der neue Film von Scorsese mit Leonardo diCaprio ist
sicherlich ein Must-See
New York I Love You:
Episodenfilm nach dem Muster von Paris Je t’aime mit
vielen, vielen Stars
Das
Bildnis des Dorian Gray:
düsterer, gruseliger Trailer, der Lust auf mehr macht; der
Film, der später gezeigt wurde, bestätigt den ersten
Eindruck, Ben Barnes ist ein guter Dorian Gray, Colin Firth
als sinisterer Verführer einfach klasse. Trotz einiger
Längen ist die Adaption von Oscar Wildes Skandalroman
gelungen, der Film entwickelt, auch dank seiner eleganten,
schönen Bilder, einen geradezu hypnotischen Sog, dem man
sich nur schwer entziehen kann.
Das Konzert: ein russisches
Laienorchester träumt von einem großen Auftritt und gibt
sich als Orchester des Bolschoi-Theaters aus, um nach Paris
reisen zu können; sehr schönes Cheerie-Movie
Mr. Nobody: kompliziertes, aber nicht
uninteressantes Sci-Fi-Drama
Briefe an Julia: eine junge Frau hilft
Vanessa Redgrave, ihre Jugendliebe wieder zu finden und
verliebt sich dabei selbst; gefühlvoll
Ausnahmesituation: Brendan Fraser und
Harrison Ford forschen nach einem Medikament, das die Leben
von Frasers Kindern rettet; erinnert an Lorenzos Öl
Schön bis in den Tod: Horror-Thriller
à la Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast
mit vielen schönen, jungen Mädchen
Remember
Me:
Idol Robert Pattison muss in einem Drama beweisen, dass er
tatsächlich schauspielern kann; der Trailer wirkt leider
etwas konfus
Plan B für
die Liebe:
ganz nette RomCom mit Jennifer Lopez
Beastly:
Die Schöne und das Biest in modernem Gewand
Iron Man 2:
wirkt so gewaltig wie Teil 1 |
|
|
Senator |
Die Trailer-Rolle von Senator begann mit
Teaser & Trailer zum Musical Nine, gefolgt von
Trailern zu A Single Man, Die Eleganz der Madame
Michelle, The Road, Nowhere Boy (der John
Lennon-Film wurde besonders kräftig beklatscht), The
Private Lives of Pippa Lee, The Messenger und
Heartless (ein britischer Horrorfilm mit Jim Sturgess).
Außerdem gab es eine achtminütige Promorolle
in 3D von Takashi Shimizus (Grudge) Shock
Labyrinth, der die 3D-Technik sehr eindringlich zu
nutzen weiß...
In voller Länge gab es Rob Marshalls neuestes
Musical Nine zu sehen, bei dem jeder weiblicher Star
eine Nummer singt und tanzt (außer Marion Cotillard,
die darf zweimal ran). |
|
Nine:
der Trailer verspricht ein elegantes, hochkarätig besetztes
Musical (mit Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard, Penélope
Cruz, Nicole Kidman, Judi Dench, Kate Hudson und Sophia
Loren); der Film hält dieses Versprechen leider nur
teilweise, einige Szenen sind wundervoll, und die sexy
Auftritte von Penélope Cruz und Kate Hudson ließen die
Temperatur im Saal spürbar ansteigen, aber die Story um
einen Regisseur in der Sinnkrise (nach Fellinis 8 ½)
ist etwas schwach.
A Single
Man:
Designer Tom Ford ist unter die Regisseure gegangen, das
Ergebnis ist wunderschön bebildert
Die
Eleganz der Madame Michelle:
die Romanvorlage (Die Eleganz der Igel) war auch
hierzulande ein Bestseller, der Film über eine Concierge,
die sich verliebt, besitzt Charme und eine gewisse
Skurrilität
Schocklabyrinth 3 D: etwas sperriger, japanischer Kunst-Horrorfilm; die
gezeigten acht Minuten hinterließen eine gewisse
Ratlosigkeit
The Road:
düsterer Endzeitthriller nach einem Roman von Kultautor
Cormac McCarthy
Nowhere
Boy:
Biopic über den jungen John Lennon mit einer tollen Kristin
Scott Thomas
The
private Lives of Pippa Lee:
Rebecca Miller inszeniert ihren Roman über eine Frau am
Rande des Nervenzusammenbruchs
The
Messenger: Woody Harrelson als Soldat, der den Hinterbliebenen von
im Krieg Gefallenen die schlechte Nachricht übermitteln
muss; schwere Kost, aber viel versprechend
Heartless:
britischer Horrorfilm über Dämonen in London; da von Philip
Ridley in Szene gesetzt, wohl etwas sperrig, aber schön
bebildert |
|
|
Warner Bros./X-Film/NFP |
Bevor WB zum Zuge kam, stellte X-Filme die neuesten
Projekte vor. Der Trailer zu Giulias Verschwinden
(dem größten Schweizer Hit des vergangenen Jahres) kam sehr
gut an, auch die Doku Im Haus meines Vaters sind viele
Wohnungen sieht viel versprechend aus.
Danach gab es zwei Szenen aus Vertraute Fremde und
drei Szenen aus der neuen Ulmen-Komödie Hochzeitspolka
zu sehen. Tom Tykwer kündigte per Videobotschaft an, dass er
schon am Schnitt seines neuen Films 3 arbeitet,
immerhin sahen wir eine knappe Sekunde des Films auf der
Schneidemaschine flimmern.
Highlight waren wohl die Szenen aus Dani Levys neuester
Komödie Das Leben ist zu lang, der Regisseur kam
danach auf die Bühne und sprach ein paar launige Worte.
Insgesamt kann man von der Präsentation sagen, dass X-Filme
endlich mal wieder Filme produziert und eingekauft hat, mit
denen sie Geld verdienen wollen - die letzten Jahre hatte
man ja das Gefühl, dass sie absichtlich am Markt vorbei
produzieren...
Warner Bros. kam mit den Trailern von Valentinstag,
Blind Side und Sex and the City 2 zur Sache.
Danach gab es von der Leinwand Grußworte von Helen Mirren,
und Produzentin Judy Tossell kam auf die Bühne und
präsentiere uns acht Minuten aus Ein russischer Sommer.
Weiter ging es mit Produzent Christoph Müller, der uns eine
sechsminütige Promorolle zu Goethe! präsentierte,
danach kamen die beiden Hauptdarsteller Alexander Fehling
und Miriam Stein auf die Bühne.
Nach den beiden deutschen Produktionen ging es mit Trailern
zu Sherlock Holmes, Invictus, Kampf der
Titanen und Inception weiter.
Vom WB-Partner NFP gab es die ersten zehn Minuten von
Verdammnis zu sehen.
Nach den Trailern zu Cats & Dogs 2 (zumindest der
Trailer war schon mal wesentlich besser als Teil 1) und
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil I kamen
noch Regisseur Simon Verhoeven und Produzent Max Wiedemann
auf die Bühne, um einen Bogey für Männerherzen
abzuholen.
Als Goodies gab es die DVD zu Verblendung und
Kuchenkerzen von Giulias Verschwinden. |
|
Giulias
Verschwinden:
Corinna Harfouch schwänzt ihre Geburtstagsfeier und hängt
mit Bruno Ganz ab – amüsant
Im Haus
meines Vaters sind viele Wohnungen:
interessante Doku über die Grabeskirche in Jerusalem und
ihre vielen unterschiedlichen Nutzer
Vertraute
Fremde: Bodyswitch-Drama, das an Peggy Sue hat geheiratet
und Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht erinnert
Hochzeitspolka: Christian Ulmen heiratet eine Polin und hat Stress mit
seinen alten Kumpeln; harmlose Komödie über kulturelle
Differenzen
Das Leben
ist zu lang:
gewohnte melancholische Komödie von Dani Levy, die
erstaunlich unterhaltsam ist
Valentinstag:
eine RomCom wie eine Grußkarte zum Tag der Liebenden (heißt:
gefühlvoll und flach)
Blind Side:
überraschender Kassenschlager in den USA über eine
energische Frau, die sich eines problematischen Teenagers
annimmt
Sex and
the City 2: kann nur besser werden als sein Vorgänger
Ein
russischer Sommer:
die wie immer großartige Helen Mirren in einem intensiven
Drama über das Ehepaar Tolstoi
Goethe!:
immerhin verspricht das Promoreel schöne Bilder …
Sherlock
Holmes: actionreicher, frecher Film, der aber leider rein gar
nichts mit dem literarischen Meisterdetektiv zu tun hat;
tolle, sicherlich sehr erfolgreiche Mogelpackung
Invictus:
Wer hätte gedacht, dass Clint Eastwood einmal ein
Cheerie-Movie (über Mandela und die südafrikanische
Rugbymannschaft) drehen würde?
Clash of
the Titans: die griechische Mythologie ist anscheinend schwer im
Kommen; Action-Sandalen-Popcornkino
Inception:
schöne Bilder, aber worum es geht, erschließt sich mir
leider nicht
Verdammnis:
der zweite (und bei den Büchern der beste) Teil der
Stieg-Larsson-Trilogie
Cats and
Dogs 2: alberne Fortsetzung eines Films, den vor allem Kinder
unter 12 toll finden
Harry
Potter 7.1: die Serie setzt zum zauberhaften Endspurt an |
|
|
Paramount |
Nach einer Pasta-Pause ging es mit einer
Paramount-Best-of-Rolle weiter. Jason Reitman grüßte von der
Leinwand und der Trailer zu Up in the Air folgte.
Nach In meinem Himmel gab es erste Szenen aus Zu
scharf um wahr zu sein, der aufgrund der Reaktionen
unter den versammelten Kinobesitzern einer der
Überraschungserfolge in 2010 werden könnte. Erste Szenen aus
Middle Men folgten, von Meet the Fockers ist
nun der dt. Titel (Meine Frau, unsere Kinder und ich)
bekannt, von Die Legende von Aang und Jackass 3D
gab es die Teaser und von Für immer Shrek den Trailer
zu sehen.
Tatort-Kommissar Dominick Raacke kam auf die
Bühne, da er einer der Synchronsprecher von Drachenzähmen
leicht gemacht ist, von dem wir danach die erste Stunde
in 3D sehen konnten (manche Szenen waren allerdings noch
nicht fertig animiert). Der CGI-Film bietet zwar weniger
Humor, als man es heute von Animationsfilmen gewöhnt ist,
ist aber dennoch durchgehend unterhaltsam und ich hätte
gerne noch das restliche Drittel des Films gesehen... |
|
Up in the
Air: George Clooney als emotional verkrüppelter Vielflieger
im Anflug auf eine Oscarnominierung
In meinem
Himmel: der Geist eines ermordeten Mädchens ist in einer
Zwischenwelt gefangen, während ihre Familie nach dem Mörder
sucht; wunderschöne Bilder
Zu scharf,
um wahr zu sein:
Durchschnittstyp datet ein heißes Model; ganz amüsante
RomCom-Idee
Middle Men:
ein wahrer Thriller über die Erfinder der
Kreditkartenabrechnung im Internet, die nicht nur die
Pornoindustrie revolutioniert, sondern sich überdies mit der
Russenmafia angelegt haben; erinnerte ein kleines bisschen
an Blow
Die
Legende von Aang:
immer noch ein interessanter Teaser
Drachenzähmen leicht gemacht:
der Trailer ist ganz nett, aber erst die gezeigten
Ausschnitte haben mich überzeugt – der Film ist ein flotter
CGI-Spaß für Groß und Klein
Jackass 3 D:
what the world needs now …
Für immer
Shrek: nach den beiden enttäuschenden Fortsetzungen besteht ein
wenig Hoffnung, dass der letzte Teil zum Witz und Charme des
Originalfilms zurückfindet |
|
|
3L |
Inzwischen waren Pi-Jay und ich fix und
fertig und wir überlegten uns, ob wir bei der
3L-Veranstaltung nach der Traillerrolle gehen sollten - aber
es kam ganz anders, denn es waren keine Trailer zu sehen...
Stattdessen ging es gleich mit den Hauptfilm
Waffenstillstand los, der recht packend inszeniert
wurde und uns bis zum Schluss durchhalten ließ...
Danach kamen Regisseur Lancelot von Naso und
mehrere Produzenten des ersten deutschen Irakkriegsfilms auf die
Bühne. Zudem wurden kleinformatige Poster und Buttons zum
Film verteilt. |
|
zu
vorgerückter Stunde präsentierte der Verleih einen deutschen
Irakkriegsfilm:
Waffenstillstand: Zwei Journalisten schließen sich einem Transport von
medizinischen Gütern in die umkämpfte und von den
Amerikanern belagerte Islamistenhochburg Falludscha an und
begeben sich damit in Lebensgefahr. Ein mutiges Projekt und
ein beeindruckendes Debüt. Manches hätte sicherlich noch
spannender ausfallen können, an den Charakteren hätte man
ebenfalls noch feilen müssen, aber alles in allem ein
kleiner, berührender Film über ein schwieriges Thema. |
|
|
TAG 4 |
|
Universal |
Traditionell beschließt Universal den Tradeshow-Aspekt der
Münchner Filmwoche und wie immer gibt es bei dieser
Veranstaltung besonders viel Neues zu sehen...
Der Teaser von Kick-Ass weckte sicherlich auch den
letzten verschlafenen Kinobesitzer auf, danach gab es den
Trailer und zwei Szenen aus Wenn Liebe so einfach wäre
zu sehen, bei denen der ganze Saal lachte.
Die erste (neue) UFA-Produktion ist Teufelskicker,
von dem es zwei Szenen und den Trailer zu sehen gab, die
beim Zielpublikum sicherlich gut ankommen werden. Die
(erwachsenen) Hauptdarsteller Diana Amft und Benno Fürmann
kamen auf die Bühne.
Nach zwei Szenen aus Wolfman begrüßte uns Regisseur
Paul Greengrass per Videobotschaft und stellte uns Green
Zone vor.
Eine ausgedehnte Szene und der Trailer zu Kick Ass
lassen erahnen, dass diese Comicverfilmung wohl mit der
FSK18 rechnen muss. Nichtsdestotrotz gab es viel Gelächter
zum Splatter...
Weiter ging es mit #9, Lügen macht erfinderisch,
Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues
Abenteuer - letztgenannter Film wurde von Emma Thompson
per Videobotschaft (in dt. Sprache!) angekündigt, zudem gab
es eine Szene dieses familiengerechten Films zu sehen.
Es
folgten Szenen aus der Enid Blyton-Verfilmung Hanni &
Nanni (ebenfalls UFA), die beiden Hauptdarstellerinnen
Jana und Sophia Münster kamen auf die Bühne.
Der erste Trailer zu Get Him to the Gig (ein Spin-off
von Nie wieder Sex mit der Ex) und Repo Men
folgten.
Ein interessantes Double Feature mit Kick
Ass könnte Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
ergeben, der ebenso schräg, aber wesentlich unblutiger
daherkam.
Zac Efron sprach auf der Leinwand über sein
neuestes Projekt Wie durch ein Wunder, aber Szenen
aus der Romanverfilmung The Death and Life of Charlie St.
Cloud gab es noch nicht zu sehen.
Die gezeigten Szenen aus Ich - Einfach
unverbesserlich (neuer Titel für Despicable Me)
kamen sehr gut an - 3D-CGI-Animationsfilme müssen also nicht
immer sprechende Tiere bieten...
Die dritte vorgestellte UFA-Produktion war
Tauben auf dem Dach mit Katja Riemann und Olli Dittrich
(der auch auf die Bühne kam), eine episodenhafte Komödie,
bei der die beiden Hauptdarsteller in fünf verschiedene
Rollen schlüpfen.
Der Trailer von Robin Hood und eine
Best-of-Rolle Universals schlossen die Tradeshow ab. Danach
lud der Filmverleih wieder traditionell ins Lenbach Palais,
in dem leckere Büffets und nette Gespräche warteten... |
|
Kick Ass:
Superhelden sind in, weshalb sich ein paar Teenager
zusammentun, um als selbsternannte Helden auf Verbrecherjagd
zu gehen; urkomisch, grotesk und ungeheuer blutig
Wenn Liebe so einfach wäre:
Meryl Streep und Alec Baldwin sind einfach großartig in
dieser Bestager-RomCom
Teufelskicker: die neuen Wilden Kerle
Wolfman:
düsterer, viktorianischer Werwolf-Schocker im Stil von
Bram Stoker’s Dracula
Green Zone:
Bourne-Regisseur Paul Greengrass inszeniert einen
Irak-Thriller mit Bourne-Star Matt Damon, herauskommt ein
actionreicher Bourne-Verschnitt (und das ist auch gut so)
9:
magischer, apokalyptischer Puppentrickfilm für Kinder (s.
Kritik in der Rubrik Mark G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009,
Woche 5)
Lügen
macht erfinderisch:
Rick Gervais erfindet in einem Paralleluniversum das Lügen
(s. Kritik in der Rubrik Mark G. & Pi-Jay in LaLaLand 2009,
Woche 5)
Eine
zauberhafte Nanny 2:
alles so ähnlich wie im ersten Teil, nur diesmal mit
Schweinen, die sich im Synchronschwimmen (!) üben
Hanni und
Nanni: eine Kinderbuchverfilmung, auf die Generationen gewartet
haben
Get him to
the Gig: turbulentes Spin off mit dem skurrilen Rockstar Aldous
Snow (Russell Brand) aus Nie wieder
Sex mit der Ex
Repo Men:
In der Zukunft kann man Organe kaufen wie heutzutage ein
Luxusauto – und wenn man die Raten nicht mehr zahlen kann,
werden sie wieder rausoperiert; düster
Scott
Pilgrim gegen den Rest der Welt:
Scott (Michael Cera) liebt Ramona, aber er bekommt sie nur,
wenn er die schurkische Liga ihrer Ex-Lover besiegt;
Gaga-Plot und Superheldenposen, ein wilder Trip
Ich -
einfach unverbesserlich:
gagreicher Trickfilm über einen Superschurken, der den Mond
stehlen will und unfreiwillig die Herzen dreier
Waisenmädchen erobert; sieht von Teaser zu Teaser besser aus
Tauben auf
dem Dach: Katje Riemann und Olli Dittrich spielen alle Figuren in
einem Episodenfilm über die Liebe; der etwas wirre
Zusammenschnitt erinnerte an Sat1-Comedy-Shows oder
Beziehungskomödien der Neunziger
Robin Hood:
Ridley Scott und Russell Crowe lassen den Rächer aus dem
Sherwoodforest wieder auferstehen |
|
|
FAZIT |
Das gute Kinojahr 2009 sorgte dafür, dass
eine Rekordzahl an Kinomachern nach München pilgerte und es
bei vielen Veranstaltungen im größten Saal des Mathäsers mit
über 800 Plätzen nur noch Steh- und Treppenplätze gab.
Die Stimmung war gut - welche Branche kann in
der Weltwirtschaftskrise schon ein Umsatzplus von 25 %
vorweisen? - aber alle Gespräche ergaben, dass niemand mit
einer Wiederholung des 2009-Ergebnisses rechnet. Im
Gegenteil, allgemein wird ein Rückgang auf das Niveau von
2008 erwartet. Scheinbar bin ich mal wieder der einzige
Optimist, der damit rechnet, dass die 2010-Zahlen viel näher
an 2009 als an 2008 liegen werden...
Beim Thema 3D kehrte Normalität ein - nach
einigen hundert umgerüsteten Kinos war dies zu erwarten und
die angekündigten Produktionen lassen einen stetigen Fluss
an 3D-Filmen erwarten.
Ansonsten konnte man feststellen, dass Moritz
Bleibtreu in jedem deutschen Film mitspielt und Colin Firth
im Rest - zudem wird dies das Jahr der schrägen Comic sowie
Nicholas Sparks-Verfilmungen. Eine hohe Anzahl an deutschen
Kinder- und Jugendfilmen wird sich mal wieder gegenseitig
Konkurrenz machen.
Bei meiner 24. Münchner Filmwoche konnte ich
leider keinen Blockbuster entdecken, den ich nicht schon auf
dem Plan hatte, aber 2010 wird sowieso ein Jahr, in dem ich
eine Rekordzahl an mittleren Hits (Filme über 1 Mio. oder 2
Mio. Besucher) vermute und in dem die Spitze diesmal etwas
dünner ausfällt.
Aber es gibt sehr wohl Filme, die ich nach
dem gesichteten Material (Trailer, Ausschnitte und
Drehberichte zu ca. 140 Filmen und sieben Spielfilme in
voller Länge) höher einschätze. Dazu mehr in meiner
2010-Prognose, die in wenigen Tagen erscheint.
Ich möchte mich auf diesem Wege auch für
die vielen netten Gespräche mit Filmverleihern und Kinokollegen
bedanken, denn die Münchner Filmwoche ist nicht nur eine Ansammlung an
Tradeshows, sondern auch ein Branchentreff, bei dem der
Meinungsaustausch groß geschrieben wird. Gerade diese Gespräche mit
vielen netten Menschen und Kollegen haben dazu geführt, dass
meine 24. MüFiWo wieder die Reise nach München wert war... |
|
Wieder einmal
ging die Münchener Filmwoche viel zu schnell vorbei, wieder
mit einem wunderbaren Abschiedsessen der Universal im
Lenbachpalais.
In den knapp
vier Tagen haben wir rund 140 Trailer, Teaser und Promoreels
sowie sieben (von insgesamt neun) Filmen gesehen. 2010 wird
ein interessantes Jahr mit vielen spannenden, lustigen und
aufregenden Produktionen, auf die man sich freuen kann, aber
im Gegensatz zum vergangenen Jahr war heuer leider kein Film
in Sicht, der etwas ganz Besonders zu sein scheint. Aber das
muss kein Nachteil sein, bleibt so doch viel Raum für
Überraschungen … |
|
|
MARK G. & PI-JAY BEI DER MÜNCHNER
FILMWOCHE 2010 |