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Corner vom Dezember 2007

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2. Januar 2008

Manchmal hat man Lust an der Katastrophe. An einem Abend der letzten Tage war ich müde und lustlos und wollte einfach nur unterhalten werden, ohne groß nachdenken zu müssen. Die perfekte Voraussetzung also, um sich Poseidon anzusehen.

 

 

3-

Poseidon

Das Original aus den Siebzigern habe ich als Kind mehrmals im Fernsehen gesehen und ziemlich gemocht. Leider kann ich mich nicht mehr an die Details erinnern, um zu sagen, wie stark das Remake abweicht. Mein Eindruck war, dass sich die Geschichte kaum verändert hat: Eine Gruppe unterschiedlicher Charaktere kämpft sich durch das Schiff, einige werden am Ende gerettet, aber nicht alle.

Bei dieser Art von Film ist der Weg das Ziel, und was Petersen uns hier auftischt, ist solide, spannende Unterhaltung. Es wurde oft gemeckert, dass die Charaktere nicht gründlich genug durchleuchtet werden, dass man zu wenig über sie erfährt, aber ich hab das alles nicht gebraucht. Im Gegenteil, je weniger Gequatsche, desto besser. Und ich muss auch nicht sehen, wie Leute ihre Beziehungen diskutieren, während sie sich an einem Seil entlang hangeln.

Leider gab es aber einige Szenen, die ziemlich übertrieben waren, nicht alle Einfälle wirkten logisch oder glaubwürdig, und man hat sich oft gefragt: Wem wollt ihr denn das weismachen? Außerdem ist es schon fast peinlich, wenn die Helden in manchen Situationen Hindernisse überwinden, indem sie sich als findiger erweisen als MacGyver. Diese Schwächen haben mich jedenfalls mehr gestört als eine mangelnde Figurenzeichnung.

 

Apropos MacGyver: Vor etlichen Jahren erzählte mir ein Kollege eine lustige Geschichte von einem Filmball oder einer sonstigen Branchenveranstaltung. Kevin Costner (damals noch ein größerer Star) gehörte zu den Ehregästen und fiel beim Empfang einem völlig perplexen Matthias Reim um den Hals, weil er ihn für den MacGyver-Darsteller Richard Dean Anderson hielt …

 

4. Januar 2008

 

 

3-

Mord im Pfarrhaus

Rowan Atkins ist diesmal nicht Mr. Bean, sondern ein langweiliger Pfarrer in einer kleinen Gemeinde. Seine Frau (Kristin Scott Thomas) hat eine Affäre mit ihrem Golflehrer (schmierig, aber gut: Patrick Swayzie), die Tochter verschleißt ihre Freunde im Rekordtempo, und der Sohn wird ständig vermöbelt. Doch dann taucht eines Tages Grace bei ihnen auf und bringt die Familie mit ihren mörderischen Methoden wieder auf Kurs.

Die Idee ist nicht neu (man denke z. B. an Serial Mom), aber immer wieder wirkungsvoll. Und Maggie Smith ist als Grace absolut hinreißend (wie eigentlich in jeder Rolle). Trotzdem will der Funke nicht so recht zünden, was vor allem an zwei Dingen liegt: Es gibt wenig, worüber man lachen kann, und Grace wird von der Familie viel zu spät enttarnt. Wenn man den Trailer kennt, weiß man schon, dass sie eine Mörderin ist, was der Familie aber erst im letzten Drittel enthüllt wird. Danach belebt sich die müde Story sichtbar, nur um kurz darauf in einem schwachen Finale zu versickern. Schade, hätte rabenschwarz werden können …

 

3-

Mord und Margaritas

Pierce Brosnan hat es sichtlich genossen, als zynischer Serienkiller sein James-Bond-Image tüchtig gegen den Strich zu bürsten. Greg Kinnear spielt wie immer sehr charmant den verunsicherten Normalbürger, der plötzlich in eine Welt hineingerät, die ein paar Nummern zu groß für ihn ist. Die Idee, diese beiden ungleichen Charaktere zusammenzuführen und Freunde werden zu lassen, ist gut, an der Umsetzung hapert es jedoch.

Die Geschichte kommt nur langsam in Fahrt, es fehlen die Gags, die das gemächliche Tempo vergessen lassen, und wenn es dann endlich interessant wird, ist der Film schon vorbei. Im zweiten Akt war es sogar so öde, dass ich kurzzeitig eingeschlafen bin …

 

9. Januar 2008

Die Flut

Die Ausschnitte sahen nicht schlecht aus, die Kritiken waren auch okay, warum also nicht zugucken, wie London im Wasser versinkt? Der erste Teil war sogar spannend, es gab zum Glück keine dämliche Dreiecksgeschichte und wenige peinliche Dialoge. Am Ende gab es nicht nur einen, sondern gleich mehrere Cliffhanger, und wir (Mark G. und ich) waren gespannt, wie es weitergeht.

Der zweite Teil war die eigentliche Katastrophe. Die Effekte waren nicht schlecht, die meisten Schauspieler (immerhin Robert Carlyle und Jessalyn Gilsig) holten das Optimum aus ihren undankbaren Rollen raus, aber der Rest …

Es gab Fehler über Fehler, vieles war unglaubwürdig, unlogisch oder nicht nachvollziehbar, sehr vieles wurde so schlampig erklärt, dass man sich ständig gefragt hat, was die Helden da nun wieder tun. Der Pathos in manchen Szenen war zahnschmelzzersetzend, nur übertroffen von einem sakralen Song (Enya für Arme), der an sich noch okay war, aber zum Erbrechen wiederholt wurde (bis ich irgendwann den Ton abgestellt habe). Kurz vor Schluss ist Mark ausgestiegen, und auch ich habe mich geärgert, dass ich nicht den Ausknopf gefunden habe …

Note: 4- (3- und 5-)

 

Krieg und Frieden

Vor einigen Jahren habe ich den Roman gelesen (ja, sogar bis zum Ende, und er war gut), und natürlich kenne ich auch die eher durchwachsene Verfilmung von 1956, deshalb war ich neugierig, ob ein TV-Mehrteiler dem Stoff eher gerecht wird, schließlich standen den Machern 200 Minuten und 20 Millionen (oder so) zur Verfügung. Es ließ sich auch gut an, Brenda Blethyn tauchte zu Beginn auf, die Ausstattung war üppig bis überbordend, und ich war gespannt darauf, wie sich die Geschichte entwickelt.

Doch nach ungefähr einer Stunde war der Zauber weg (und Brenda Blethyn auch). Die Dialoge sind dümmlich bis peinlich, die Story erinnert mehr an eine Seifenoper als an hohe Literatur. Tolstoi müsste eigentlich im Grab rotieren. Hin und wieder erkennt man die Absichten, aber die Umsetzung ist misslungen, die Figuren bleiben flach und eindimensional, sind manchmal nicht wiederzuerkennen. Nur die Ausstattung erfüllt ihr Soll, und auch einige Schlachtenbilder sind gelungen. Einzig Malcolm McDowell ist sehenswert, aber Clémence Poésy ist nun wirklich keine Audrey Hepburn …

Note: 4- (auf den Rest werde ich vermutlich verzichten)

 

3-

Todeszug nach Yuma

Ich bin kein großer Freund von Western, aber da die Kritiken begeistert bis euphorisch waren, war ich doch sehr gespannt auf den Film. Russell Crowe und Christian Bale spielen beide sehr gut, wie man es von ihnen auch erwarten kann, und Ben Foster war so furchterregend, dass er glatt den Preis als bester Bösewicht des letzten Jahres verdient hat.

Das Tempo ist recht gemächlich, und es gibt auch die eine oder andere Länge (vielleicht war ich auch nur zu müde für eine Spätvorstellung), aber insgesamt wird bis zum Ende kontinuierlich Spannung aufgebaut. Leider fällt der Schluss doch gegen den Rest ziemlich ab, nicht nur, was die Spannung betrifft, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Charaktere: Russel Crowes Figur verhält sich in den letzten Minuten nicht gerade überzeugend. Darüber hinaus gab es ein paar Ungereimtheiten und schlecht geschriebene oder inszenierte Momente, über die man hinwegsehen muss. Alles in allem kein Meisterwerk, aber solides Schauspielerkino.

 

11. Januar 2008

 

3+

Der Klang des Herzens

Ein seltsamer Film. Es gibt fast ebenso viele großartige wie misslungene Momente, wobei letztlich der positive Eindruck überwiegt. Er ist so kitschig wie erwartet, aber dann auch wieder nicht rührselig genug. Die Schauspieler, allen voran Freddie Highmore, agieren toll, wirken in manchen Szenen aber unterfordert, teilweise auch leicht verwundert, was an den Sprüngen und Brüchen in der Geschichte und Charakterentwicklung liegen mag. Mitunter braucht es schon viel guten Willen, um all die Zufälle zu akzeptieren, die die Handlung bestimmen: Ein Junge – ein musikalisches Wunderkind wie der Held aus Schlafes Bruder – wächst in einem Waisenhaus auf und begibt sich eines Tages nach New York, um seine Eltern zu suchen. Wie wahrscheinlich ist es, jemanden zu finden, von dem man absolut nichts weiß? In Manhattan? Noch dazu, wenn diese beiden Menschen sich selbst nur einmal für wenige Stunden gesehen haben und inzwischen in verschiedenen Städten leben …

Die Story erinnert stark an Oliver Twist, nur dass die Fagin-Figur (Robin Williams) etwas sympathischer angelegt ist und die Ausbeutung der Kinder nur am Rand eine Rolle spielt. Es ist ein Märchen, und wer nichts mit Märchen anfangen kann, wird dem Zauber dieses Films nicht erliegen. Das Ganze ist hochemotional, aber, wie gesagt, am Ende nicht rührselig genug. Das Finale hätte gut noch ein fettes Sahnehäubchen verdient. Mit Kirsche.

Note: 3 (für die Musik und ein paar Gänsehautmomente sogar ein +)

 

12. Januar 2008

 

3

I Am Legend

Alles an diesem Film wirkt seltsam vertraut, was allerdings nicht darin liegt, dass es die x-te Verfilmung eines bekannten Buches ist (ich kenne weder Roman- noch Filmvorlage), sondern daran, dass es in diesem Genre noch andere Filme gibt, die sich bei der Story bedient haben, so wie sich der Regisseur bei seiner Bildgestaltung auch an anderen Vorbildern orientiert. Es war ein wenig 28 Days Later, gemischt mit Quiet Earth und einem halben Dutzend anderer Filme, in denen dieselben Monster auftauchen. Will Smith agiert gewohnt souverän, wobei ihm das Kunststück gelingt, als „letzter Mann auf Erden“ so viel zu quasseln, dass man die anderen gar nicht vermisst.

Beeindruckend waren vor allem die Spannungsmomente, die in ihrer gespenstischen Stille noch intensiver wirkten und vergessen ließen, dass die Geschichte die meiste Zeit auf der Stelle tritt. Das große Finale enttäuscht ein wenig in seiner Knappheit, und man bekommt auch nicht unbedingt das, was man erwartet hat und von Hollywood gewohnt ist. Die Konfrontation mit den bösen Mutanten hätte viel besser ausgestaltet werden können, so wird dem Feind zwar eine gewisse Raffinesse zugeschrieben, die Dynamik ihres Kampfes dadurch aber nicht weiterentwickelt, mit einem Anführer bekommen sie zwar ein Gesicht (oder sagen wir, es war ein Monster, das man wiedererkennen konnte), aber er steht in keiner wirklichen Beziehung zum Helden. Gerade hier hätte man so viel mehr herausholen können – na ja, vielleicht beim nächsten Mal …

 

13. Januar 2008

 

 

2

Elizabeth

Auch bei der dritten oder vierten Sichtung ist der Film toll, Cate Blanchett sei dank. Allerdings wird man mit der Zeit kritischer, fallen kleine Unregelmäßigkeiten auf, Fehler im Drehbuch, die vielleicht darauf zurückzuführen sind, dass Szenen gekürzt oder gestrichen wurden: Die Verschwörung gegen die Königin lässt sich nicht lückenlos nachvollziehen, Figuren wissen mehr als sie sollten, zu viele Gesichter und Namen sorgen für Verwirrung. Doch die Schauspieler agieren klasse, die Ausstattung ist üppig (obwohl man merkt, dass eine geschickte Inszenierung dafür sorgt, dass alles großartiger wirkt als das Budget es hergibt), und Cate Blanchett spielt alle an die Wand (mit Ausnahme von Geoffrey Rush vielleicht). Die Geschichte ist rund: Erzählt wird, wie aus einem jungen, naiven Mädchen eine selbstdisziplinierte, starke Monarchin wird, es gibt Liebe und Verrat, finstere Intrigen und opulente Szenen. Also alles, was das Herz begehrt.

 

14. Januar 2008

 

 

5

Trennung mit Hindernissen

Es ist schrecklich, wenn man schon nach der ersten Szene das Gefühl hat, dass ein Film nicht funktioniert, und noch schrecklicher, wenn man in den nächsten 90 oder 100 Minuten nicht eines Besseren belehrt wird. Trennung mit Hindernissen krankt an drei Dingen, die für eine RomCom absolut tödlich sind: Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt nicht (ironisch genug, dass Vaughn und Aniston tatsächlich ein Paar waren), die Geschichte ist nicht romantisch und - schlimmer noch - kein bisschen komisch.

Von Anfang an glaubt kein Mensch, dass aus der zickigen Brooke und dem egomanischen, aufdringlichen Gary ein Paar werden könnte, dafür ist seine Anmache viel zu plump und zu peinlich. Zwei Jahre und ein Vorspann später wird man Zeuge ihrer Trennung. Der Grund dafür ist banal und wirklichkeitsnah, der übliche Mix aus zwei völlig unterschiedlichen Charakteren, Kompromisslosigkeit und herumliegender Socken. Natürlich reden die beiden nicht miteinander, jedenfalls nicht, um ihre Probleme auszudiskutieren und herauszufinden, ob ihre Beziehung vielleicht noch eine Zukunft hat. Wie Erwachsene eben. Stattdessen folgt der übliche Rosenkrieg, den man schon tausend Mal besser gesehen hat und der das Niveau einer Kindergartenkabbelei in keiner Sekunde überschreitet.

Wenigstens eine Sache muss man den Machern hoch anrechnen: Das Ende ist nicht so verlogen und realitätsfern wie es in Hollywood üblich ist, und direkt vor dem Abspann kommt die erste gelungene Szene des ganzen, in Nullkommanix vergessenen Films.

 

20. Januar 2008

Es heißt, dass Leute, die ein Gerät zur Ermittlung der Einschaltquoten erhalten (vorausgesetzt, es gibt sie überhaupt), plötzlich nur noch Arte und 3Sat gucken, mithin die einzigen Sender, die ihren Kulturauftrag noch ernst nehmen. Dabei tut man sowohl den anderen Öffentlich-Rechtlichen unrecht (die ab 23 Uhr, wenn kaum einer hinsieht, doch noch was für die Kultur tun) als auch Arte und 3Sat, die nicht nur den Anspruch bedienen, sondern auch vorzüglich unterhalten.

 

 

1-

Mord auf Seite Eins

Mord auf Seite eins ist so ein Beispiel: Ein großartiger TV-Krimi aus England in sechs Teilen (man kann auch Mini-Serie sagen) über einige Journalisten, die zwei Mordfälle recherchieren. Der Fall ist nicht spektakulär, beginnt sogar völlig harmlos, wird aber immer rätselhafter. Atmosphärisch dicht und toll gespielt, entwickelt sich ein Sog, dem man sich trotz vorgerückter Stunde einfach nicht entziehen kann.

David Yates (dessen Potter-Film ja etwas schwach ausfiel) setzt nur selten auf Spannung und Humor (obwohl beides nicht zu kurz kommt), inszeniert aber punktgenau und lässt seinen Schauspielern Raum, ihre Charaktere zu entwickeln. Und wen sieht man nicht alles wieder: John Simm (Life on Mars), Bill Nighy, Polly Walker (Rom) und James McAvoy, um nur die bekanntesten zu nennen.

Schade, dass es keine zweite Staffel gibt (obwohl sie geplant war), und doppelt schade, dass es keine auch nur annähernd so gute Tatorte gibt …

 

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