TALK-THEMA: Was können wir von DIE PASSION CHRISTI erwarten?

Mark G.:

Aufgrund des Starttags ist mit einem Startwochenende von mindestens 400.000 Besucher zu rechnen (bei 406 eingesetzten Kopien). Sicherlich wird jetzt in den Medien behauptet werden, dass DPC bei uns floppt. Natürlich ist dies aber nicht der Fall, es darf nicht vergessen werden, dass DPC

- von den Medien mit negativer Berichterstattung und Kritiken geradezu überhäuft wurde

- der Film weiterhin ab 16 Jahren freigegeben und in aramäischer/lateinischer Sprache zu sehen/hören ist

- jeder Film mit einem Startkopienschnitt von 1.000 Besuchern ein Erfolg ist

- Luther mit 234.406 Besuchern (200 Kopien) eröffnete und es auf drei Mio. Besucher gebracht hat

- die Constantin wohlweislich tiefgestapelt und nur mit (insgesamt) 1,5 Mio. Besuchern für den Film gerechnet hat (ein Wert den DPC mit Sicherheit überschreiten wird)

In der Regel macht das Startwochenende bei uns etwa das achtfache des Startdonnerstags aus, da der Film eventuell auch bei uns am Sonntag stärker frequentiert sein kann, ist auch ein Startwochenende von über einer halben Million Besucher möglich. Und Ostern ist noch drei Wochen entfernt...

jacknoone meint:

Hi Mark, habe gestern abend um 8 in einem Cinestar Kino die Passion Christi gesehen. Würde sagen es waren so ca. 200 Leute in einem 400 Mann Kino. Dachte es kommen mehr. Publikum war gemischt ( Ältere, mittleres Alter, Teens). Es war wirklich sehr still im Kino. Das Popcornrascheln ist sehr schnell der absoluten Ruhe gewichen.
Der Film an sich war weltklasse. Der beste Jesus-Film den ich bisher gesehen habe. Klasse Kameraführung, Bild, Ton, Schauspieler, einfach alles. Durch die Medien war ich auf die Gewalt im Film schon vorbereitet. Ich würde aber nicht sagen, dass die Szenen nicht gepasst hätten. Mir kamen so manches Mal die Tränen. Bei der Heimfahrt war mir irgendwie komisch zumute. Ich verstehe übrigens nicht, wieso die Kirche den Film zum Teil so kritisiert bei uns, anders als z.B. in den USA oder der Vatikan. Liegt dies am Vorwurf des Antisemitismus, den auch hier der Zentralrat der Juden dem Film vorwirft? Ich kann wirklich nicht behaupten der Film wäre antisemitisch. Dann müsste man auch sagen die Bibel sei antisemitisch. Es gibt nicht nur "schlechte" Juden im Film. So verurteilen nicht alle Juden im hohen Rat Jesus. Auch wird Jesus von vielen auf dem Kreuzweg betrauert.
Ich habe die Passion jahrelang an Ostern als Messdiener in der Kirche gelesen. Ich muss sagen der Film hat die Passion zu ca. 95 % umgesetzt. Die Untertitel haben mich nicht gestört ( da ich vielleicht die Passion auch sehr gut kenne ).
Zum Boxoffice habe ich leider ein schlechtes Gefühl. Ich glaube durch die starke Kritik in den Medien und der Kirche werden viele den Film nicht anschauen. Ich persönlich werde jedem in meinem Bekanntenkreis/Verwandtschaft den Film empfehlen. Ich werden ihn mir sicherlich noch mehr mal anschauen. Ich lasse mich vom Boxoffice natürlich gerne positiv überraschen. Durch den Megaerfolg in den USA ist Mel Gibson ja nicht mehr angewiesen auf einen großen Erfolg in Deutschland.
Noch etwas zu "Derrick - Der Film". Der Trailer lief im Vorprogramm. So etwas Schlechtes habe ich noch nie gesehen. Alleine die Animation ist grottenschlecht. Die Witze taugen absolut nichts. Der jungen Generation sagt Derrick sowieso nichts mehr und die Alten werden sich so einen Käse sicherlich nicht antun. Boxoffice-Schätzung: max. 500.000. Gruß

Achim meint:

Hi Mark, Also du gehst davon aus, das DCP 3 Mio. Besucher macht. Dazu muss aber der Film:
1. Gut sein! Ist er aber nicht! Heisst keine Mundpropaganda
2. In Kinos laufen, die Filme richtig auswerten. Heißt Programmkinos. Die spielen ihn aber nicht, da der Film ja schlecht ist und keine einzige gute Kritik bekommen hat!
3. Der Film Untertitel besitzt und das die normalen Multiplex-Besucher nicht gewohnt sind.
4. Eigentlich die älteren Besucher (50 aufwärts) anspricht und die nicht in die Kinos gehen, wo er gerade läuft!
Also ich schätze der Film wird am Wochenende natürlich kräftig zulegen und dann nächste Woche locker 50 % abbauen und soweiter. Und dann möchte ich sehen ob er an Ostern noch in den Sälen läuft, wo er momentan gezeigt wird. Zum Beispiel gestern hatte der Film in Regensburg im Cinemaxx im größten Saal (420) 120 Besucher und das ist ganz schön schwach für einen Start! Ich wette wenn der Film bei mir (Programmkino) im Kino gelaufen wäre, dann hätten wir locker 200 Besucher gemacht. Da das DCP-Publikum zu uns kommen würde und nicht in die Multiplexe. Und er läuft deswegen nicht bei mir und in anderen Programmkinos, da er einfach falsch vermietet wurde! Luther hat deswegen 3Mio. gemacht, weil er einfach in den richtigen Kinos lief! Bin nun gespannt wie's weitergeht

Mark G.:

Und trotz Deiner Kritikpunkte sieht es nach einem sehr ordentlichen 400.000+ Besucher-Start aus...

Andreas F. meint:

Hallo Mark, Nun ich denke ja, das der Film in Deutschland ein akzeptabler Erfolg wird, wenn auch meine Märzprog. (wahrscheinlich durch die überwältigen US-Zahlen) vielleicht etwas übereifrig war. Aber ich finde die gesamte deutschsprachige Berichterstattung macht den Film bei uns doch sehr unberechenbar, denn die Meinungen der vielen kirchlichen "Filmkritiker" sagen, das der Film nicht ganz so "fantastisch" wie Regisseur Mel Gibson das wohl gerne hätte. Ich denke aber, das sich viele mehr oder minder religiös orientierte Gruppen sich den Film angucken werden, und weil ich gerade glaube das viele Leute ab 50+ die Passion gucken werden, gehe ich auch locker wie Mark G. von 400.000+ am ersten WE aus. ( Und der Papst findet den Film gut, na wenn das keine Reklame ist ...) Grüsse

Martin Sch. meint:

Hallo Mark, ich habe DPC Donnerstagnacht in der Late Night Vorstellung in Rosenheim gesehen. In einem 380 Plätze Kino waren in der Abendvorstellung ca. 250 Besucher und von 0-2 Uhr ca. 40 Besucher. So schlecht nicht - könnten auch 500.000 Besucher am Wochenende werden. Den Film selber fand ich grottenschlecht - ich hatte mir viel mehr erwartet. Dabei fand ich die zwei toten Sprachen noch interessant. Denke auch dass das Leiden von Jesus realistischer dargestellt ist als in anderen Filmen. Das waren aber auch schon die guten Seiten. Der Film bedient sich schamlos allen möglichen Klischees (Jesus in den Szenen vor der Passion sieht wie ein Herz-Jesu Kitschbildchen aus, die Hitchcock-Vogelszene am Kreuz hätte man sich auch sparen können, alle Figuren (incl. Jesus) sind extrem flach dargestellt - die Frage nach dem "Warum" wird nie gestellt sondern immer nur das "Wie" mit teilweise sinnloser Gewaltdarstellung angereichert behandelt - alles in allem sehr enttäuschend. Der Film wird in Deutschland sicher nicht halb so gut laufen wie in den USA - aber wegen dem guten Timing (3 starke Wochen bis Ostern) und der enormen Medienpräsenz wird er wohl 4 Mio. Besucher insgesamt anlocken können. Ach ja: Deine Page ist supergenial. Höchstes Lob an dieser Stelle. Liebe Grüße

Offizielle Constantin-Pressemeldung:

DIE PASSION CHRISTI bewegt Deutschland!
204.000 Besucher in Deutschland nach 3 Tagen.
Sehr positive Reaktionen der Mehrheit der Besucher auf DIE PASSION CHRISTI
Führende Kirchenvertreter stellen sich hinter den Film

Nach 3 Tagen in den deutschen Kinos habe über 200.000 Besucher den neuen Mel Gibson Film DIE PASSION CHRISTI gesehen. Damit hat DIE PASSION CHRISI - nach dem ebenfalls dieses Wochenende mit fast doppelt so vielen Kinokopien gestartete Disneyhit "Bärenbrüder" - erwartungsgemäß den 2. Platz der deutschen Kinocharts erzielt. Das Interesse des Publikums ist deutschlandweit sehr gleichmäßig, so wurden in allen der 5 bundesdeutschen Verleihbezirke in den ersten drei Tagen annähernd identisch starke Besucherzahlen gemeldet. Spitzenreiter mit über 2.500 Besuchern in 3 Tagen pro Einzelkinos sind Multiplexkinos wie z.B. Cinedom Köln, Mathäser München oder Cinecitta Nürnberg.
Die Mehrheit der bisherigen Kinobesucher von DIE PASSION CHRISTI wertet den Film positiv. Bei den von der RMC Medien Consulting GmbH am 18. und 19. März erhobenen "exit polls" - d.h. die Befragungen von Besuchern nach der Kinovorführung in den Städten Aschaffenburg, Dresden, Leipzig und Wuppertal - werten 26,3% der Befragten den Film mit "sehr gut" und 38,9% mit "gut". Dabei werten insbesondere die weiblichen Besucher mit 69,2% in den beiden Topboxen sehr positiv. 55,6 % der Befragten geben an den Film weiterempfehlen zu wollen, nur 20,1 % sprechen sich gegen eine Weiterempfehlung aus. Entgegen der bisher weit verbreiteten Erwartung, empfinden nur knapp ein Viertel der befragten Besucher die detaillierte, bildliche Darstellung des Märtyriums Jesus für "unnötig". Diese Bewertungen spiegeln sich ähnlich auch in verschiedenen Medienumfragen oder Internetforen wieder, so bewerten in einer online-Befragung auf www.spiegel.de Freitag Nacht nur 29,8 % der Teilnehmer den Film negativ.

Neben einer Vielzahl von interessanten und positiven Diskussionsbeiträgen von Gläubigen und Geistlichen auf den diversen christlichen Internetportalen, stellen sich auch zunehmend hohe Kirchvertreter hinter DIE PASSION CHRISTI.
Eine unverkrampfte und offene Auseinandersetzung mit dem Film wünscht sich Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. "Es ist ein starker und sehenswerter Film mit einer großen Bildkraft", sagte Kähler der Thüringischen Kirchenzeitung. Der Erzbischof in Hamburg Werner Thiessen sagte im Interview mit der katholischen Nachrichten-Agentur KNA: "Ich freue mich, dass ich ihn gesehen habe und ich will ihn auch nochmals mit anderen anschauen. Der Film ist empfehlenswert."

Achim meint:

Das ich DPC zu stark eingeschaetzt habe, wundert mich :-) Bin gespannt ob er ueberhaupt die 1 Mio. noch schafft, jetzt mit Starsky und Hutch im Ruecken!
Was waren eigentlich die erfolgreichsten deutschen Filme die nie No.1 waren? Bin gespannt! Was ich so mitgekriegt habe laeuft DPC besonders gut in Plexen und versagt in den Programmkinos. Woran mag das bloss liegen? Jetzt faellt es mir ein: Multiplex-Besucher lesen nicht, zumindest keine Filmkritiken :-)
An dieser Stelle grosses Lob fuer deine Seite! Weiter so!

Mark G.:

1. Danke für's Lob!

2. DPC sorgt ständig für Überraschungen: Während der Film im tiefkatholischen Polen und Lateinamerika für Rekorde sorgt, ist er im ebenso katholischen Irland recht schwach angelaufen. Da es sich um einen so einzigartigen Film handelt (nicht qualitativ gemeint - ich hadere immer noch mit mir, ob ich ihn mir ansehe), kann trotz allem nicht vorhergesagt werden, wie sich DPC in den nächsten Wochen in Deutschland verhalten wird, schließlich haben wir nun mal keine Vergleichswerte.

3. Wenn man die FFA-Definitionen übernimmt, dann war Die fabelhafte Welt der Amelie mit 3,2 Mio. Besuchern die erfolgreichste deutsche (Ko-) Produktion, die es nie an die Spitze der Charts geschafft hat (lediglich Rang 4). Luther, der als rein dt. Produktion gesehen wird, folgt mit 3,0 Mio. Besuchern. Der erfolgreichste dt. Film, der nur eine einzige Woche auf Platz 1 war, ist übrigens Der bewegte Mann mit 6,6 Mio. Besuchern.

Biko meint:

Hi Mark, Egal ob Gottessohn, Menschensohn oder ganz einfach ein Homo Sapien. Der Mann hat für Gerechtigkeit leiden müssen. Wenn es damals die Juden u. römer waren die für ihrer eigene macht einen unschuldigen gekreuzigt haben, dann sollte man das auch zeigen. Andere Mächte u. Religionen haben auch viele viele unschuldige menschen auf den gewissen. Und die, die den film anti-semitismus vorwerfen, haben entweder kein Geschichts-kenntnisse. Oder Sie wollen eben nicht daß die menschen diesen film sehen. Das ist eben ein weitere sünde. Denn sie wissen nicht, was sie tun. oder wissen sie es doch? Ich als Agnostiker, denke die Wahrheit bring uns immer weiter. Mel Gibson u. The Passion ist positiv für unsere Welt.

Mark G.:

1. Also ich glaube nicht, dass es eine Sünde ist, wenn man den Film nicht sieht...

2. Die Passion Christi ist nur ein Film und mit Sicherheit nicht die Wahrheit. Selbst die Apostel, die bei Jesus' Wirken "live" dabei gewesen sind, schrieben vier verschiedene Versionen der "Wahrheit", da ist Mel Gibsons Version 2000 Jahre später auch nur eine weitere Version, die noch dazu wissentlich Fehler einbaute (z.B. weiß man heute, dass Kreuzigungen so verlaufen sind, wie sie Martin Scorsese in Die letzte Versuchung Christi dargestellt hatte).