Last Update: 23.06.10

INSIDEKINO

Fakten, News, Charts, Analysen, Prognosen

News     Box Office Deutschland     Box Office USA     Starpower     Filme     Favoriten     Trailer     Home

Mark G.:

In den letzten Monaten haben sowohl die Disney Company als auch DreamWorks angekündigt, keine traditionell animierten Filme mehr herzustellen. Sie verweisen auf die Erfolge der Computer-animierten Filme der letzten Zeit und die Misserfolge der Zeichentrickfilme, vor allem das $140 Mio.-Desaster Der Schatzplanet ($38,2 Mio.) von Disney und die $60 Mio.-Produktion Sinbad ($26,2 Mio.) von DreamWorks.

Tatsächlich haben die drei erfolgreichsten Computer-animierten Filme seit 2000 allein in den USA $863 Mio. eingespielt, während die drei erfolgreichsten Zeichentrickfilme nur $319 Mio. eingenommen haben.

Selbst bei den Nickelodeon-Filmen der letzten Jahre war der Computer-animierte Jimmy Neutron erfolgreicher als die traditionellen Streifen.

Bei 20th Century Fox sieht es noch krasser aus, da steht Ice Age ($176,4 Mio.) gegen Titan A.E. ($22,8 Mio.).

Haben die beiden Studios recht damit, dass die traditionelle Animation tot ist?

Ich meine, dass nicht die Art der Animation für den Erfolg ausschlaggebend ist, sondern die Qualität des Films bzw. des Drehbuchs. So ist z.B. Lilo & Stitch in meinen Augen der gelungenste Disney-Zeichentrickfilm seit Jahren und prompt auch der erfolgreichste. Die Pixar-Filme und Shrek haben noch bessere Arbeit abgeliefert und den größeren Erfolg auch verdient. Daraus zu schließen, dass Zeichentrickfilme out sind, halte ich schlichtweg für falsch.

Außerdem macht es mich traurig, dass die Disney Studios, die ihre Existenz Zeichentrickfilmen verdanken, nächstes Jahr mit Die Kühe sind los! diese 80jährige Tradition aufgeben werden.

WAS HALTET IHR DAVON?

LINKS: Disney-Zeichentrick, Pixar, DreamWorks, Nickelodeon

Angelo Rychel meint:

hi mark, Ich sehe das ähnlich wie du. Ich finde die Sache lässt sich ein bisschen damit vergleichen, dass die großen Blockbuster meist im Sommer starten. Wie du am 4.8.03 im Talk geschrieben hast: " In der Hochsaison starten die Studios die stärksten Filme - die stärksten Filme sorgen wiederum für ein hohen Umsatz - also muss es sich um eine starke Saison handeln.... ". So gut wie alle computeranimierten Filme die in den letzten Jahren hatten schlichtweg die besseren Drehbücher als die traditionellen Zeichentrickfilme.
Und ganz ehrlich, Disney hat es meiner Meinung nach einfach nicht geschafft, nochmal mit einem Zeichentrickfilm den Erfolg und die Qualität von Der König der Löwen zu erreichen. Deshalb änderten sie wohl die Strategie und nun kann man die Disney Filme zwar immer noch mit der Familie sehen, aber in die Monster AG können genauso gut zwei 17-jährige gehen; soll heißen die computeranimierten Filme zielen grundsätzlich auf ein breiteres Publikum.
Warum man dies (mit Ausnahme Stitch) nicht auch bei den traditionell animierten Filmen weiter verfolgt hat, weiß ich nicht.
Man muss allerdings auch die Situation aus Disney oder DreamWorks Sicht sehen: Da sie nun davon ausgehen, dass man mit den altmodischen Filmen keinen Gewinn mehr machen kann, ist es ein absolut logischer Schritt, dass eben keine mehr produziert werden. Denn natürlich zählt nur der Profit, die Tradition wird da dann halt unter den Teppich gekehrt...
 

Wolfgang Dorfner meint:

Hi!

Zwar scheine ich mit meiner Meinung zu einer aussterbenden Rasse zu gehören - wenn ich mir die Box Office Ergebnisse so anschaue - aber dennoch halte ich nach wie vor von den klassischen, mit Hand gezeichneten Filmen am meisten.

Sicher haben auch Filme wie "Findet Nemo" ihren Reiz, aber keiner der bisherigen 3D-Filme konnte mich bislang derart erreichen wie "Arielle die kleine Meerjungfrau", "Die Schöne und das Biest" oder "Aladdin".

Das Problem ist denke ich, dass es bei den klassischen Zeichentrickfilmen an Einfallsreichtum mangelt. Während oben genannte Filme noch den typischen Disney-Charme versprühten und einzigartige Haupt- und Nebencharaktere boten mögen "Atlantis" und "Der Schatzplanet" noch so gut animiert sein - die Charaktere sind dennoch leb- und lieblos. Ich meine, wer kennt nicht Arielle, Bernhard & Bianca, Peter Pan und Co? Kaum jemand wird sich aber viel unter Disneys Version von Jim Hawkins vorstellen, oder?
Auch zeichneten sich ältere Disney-Filme durch ihre Musik aus, die nicht selten von einem Oscar gekrönt wurde. Auch das fehlt in den neuen Streifen.
Das Problem ist also meiner Meinung nach weniger bei den Pinseln zu suchen, als vielmehr im Kopf der Disney-Künstler, die es scheinbar nicht mehr hinkriegen, den alten Charme wiederauferstehen zu lassen (man erinnere sich an dieser Stelle nur mal an die Eröffnungssequenz von "Arielle" - selten bot ein Kinofilm soviel Magie und Atmosphäre in den ersten Minuten)...

Viele Grüße

N. Ahlbrecht meint:

Bei dieser Diskussion komme ich mir vor wie bei einem Gespräch mit meiner Oma. früher war alles besser. Stimmt, es gibt keinen Zeichentrickfilm seit KdL der auch nur annähernd diese Klasse erreicht hat. Aber wir leben nun mal im 21Jh. und die Dinge ändern sich. Und ich finde die Pixel-Filme nicht schlechter. Sei es nun Monster's Inc oder Shrek. Ich finde beide Filme echt klasse. Auch wenn sie musikalisch nicht an KdL, Dschungelbuch o.ä. rankommen. Aber das Problem hatte ja auch Tarzan schon. Und ich behaupte hier ganz optimistisch mal: genau wie am Anfang der Pinsel-Filme die Zahl der Freunde gering war, so wird sie auch bei den Pixel-Filmen steigen wenn diese ausgereifter sind in Ihren Stories und dann auch (hoffentlich) die entsprechende Musik dazukommt. Ich für meinen Teil freue mich auf Nemo und wünsche den anderen in diesem Sinne auch viel Spaß beim Schauen.
Bis denni TROAO