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		1. August 
		2010  | 
	
	
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			3 | 
			
			  Inception 
			Copp (Leonardo 
			DiCaprio) ist ein Dieb, der Ideen aus den Köpfen Schlafender 
			stiehlt. Als der japanische Tycoon Saito (Ken Watanabe) ihn 
			anheuert, verlangt er jedoch etwas ganz Anderes, Unerhörtes: Copp 
			soll dem Sohn seines schärfsten, im Sterben liegenden Konkurrenten 
			die Idee einpflanzen, nach dem Tod des Vaters dessen Konzern zu 
			zerstören. 
			Vor vielen 
			Jahrhunderten träumte ein chinesischer Gelehrter, er sei ein 
			Schmetterling, und fragte sich nach dem Erwachen, ob er nicht ein 
			Schmetterling sei, der davon träumt, ein Gelehrter zu sein. Seit 
			Menschengedenken beschäftigt uns die Frage, was ein Traum ist, wie 
			er sich zur Realität verhält und warum wir überhaupt träumen. 
			Christopher Nolan geht in seinem neuesten Film diesen Fragen nach 
			und liefert ein paar ganz interessante Ansätze, vor allem aber 
			einige atemberaubende Bilder. 
			Leider erliegt Nolan 
			so sehr dem bestrickenden Zauber seiner Idee, dass er sich in seiner 
			Geschichte wie die Helden in den Traumlabyrinthen der Architektin – 
			nomen est omen – Ariadne (Ellen Page) zu verlieren droht. Anstatt 
			eine ohnehin äußerst komplizierte Story so simpel wie möglich zu 
			halten, verwirrt er mit vielen Ausnahmen von der Regel, um die Sache 
			spannender zu machen, was ihm aber nur sehr bedingt gelingt. Lässt 
			man einmal die irrige Grundannahme, dass Träume stringent, logisch 
			und linear aufgebaut sind, und die zugegebenermaßen eher müßige 
			Frage, wozu man einen solchen Aufwand treiben soll, wenn man sein 
			Ziel auch auf andere Art und Weise leichter erreichen kann, außer 
			acht und akzeptiert die Prämisse, bleiben noch genügend andere 
			Schwachstellen übrig, die enervierend und stellenweise ärgerlich 
			sind.  
			Die erste Hälfte ist 
			einigermaßen zäh, weil hier, wie in einem Heist-Movie üblich, das 
			Team vorgestellt und zusammengebracht und das Regelwerk erklärt 
			werden muss. Das erfolgt so leidenschaftslos wie das Abhaken einer 
			Checkliste im Flugzeug, wird aber immerhin durch einige tolle Bilder 
			aufgelockert. Ärgerlicherweise hält Nolan sich dann im weiteren 
			Verlauf der Handlung nicht immer an seine eigenen Regeln, etwa was 
			den Einfluss einer Bewusstseinsebene auf die anderen angeht.  
			Die zweite Hälfte ist 
			zum Glück wesentlich flotter inszeniert und wartet mit einem schier 
			endlosen und leidlich spannenden Showdown auf, der leider 
			größtenteils die großartigen Bilder vermissen lässt, auf die man 
			sich nach der visuell aufregenderen ersten Hälfte gefreut hat. 
			Angesichts der Komplexität der Handlung, die dem Zuschauer vollste 
			Konzentration abverlangt, wäre es zudem schön gewesen, wenn man 
			wenigstens hin und wieder etwas zum Lachen oder Schmunzeln gehabt 
			hätte, aber der Film verfügt leider über so gut wie keinerlei Humor 
			und – was wesentlich schlimmer ist – über erschreckend wenig 
			Emotionen. Einer toten Ehefrau und zwei verlorenen Kindern zum 
			Trotz, schafft Nolans Held es nicht für eine Sekunde, einen zu 
			packen und zu berühren. So bleiben nach zweieinhalb Stunden 
			letztlich nur einige beeindruckende Bilder und die Erkenntnis, dass 
			nichts so ansteckend ist wie ein Gedanke – außer vielleicht der Hype 
			um einen Film … 
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			2 | 
			
			 Little 
			Princess 
			Sarah hat ihre Mutter 
			verloren und lebt mit ihrem Vater, einem britischen Offizier, in 
			Indien. Es ist ein Leben wie im Märchen, doch als der erste 
			Weltkrieg ausbricht, findet es ein abruptes Ende. Während ihr Vater 
			an die Front muss, wird Sarah in das Mädchenpensionat in New York 
			geschickt, in dem schon ihre Mutter erzogen wurde. Das Regiment der 
			beiden Schwestern ist streng, aber Sarah ist dank des Vermögens 
			ihres Vaters sehr privilegiert. Sie lebt wie eine Prinzessin im 
			Luxus, vergisst darüber aber nicht das arme Dienstmädchen. Auch die 
			Herzen der (meisten) anderen Mitschülerinnen erobert sie im Sturm. 
			Doch eines Tages erfolgt das böse Erwachen: Ihr Vater ist 
			vermeintlich im Krieg gefallen, sein Vermögen beschlagnahmt. Anstatt 
			sie vor die Tür zu setzen, erlaubt die Leiterin Sarah, weiterhin in 
			der Schule zu bleiben – als Dienstmädchen ... 
			Die Geschichte ist alt 
			und wurde schon mehrmals verfilmt, darunter – die vermutlich beste 
			Verfilmung – 1939 mit Shirley Temple. Alfonso Cuaróns Version ist in 
			erster Linie ein bildgewaltiges, wunderschönes Märchen, inklusive 
			einer gütigen, kleinen Prinzessin, die zum Dienstmädchen degradiert 
			wird (Aschenputtel lässt grüßen) und einer bösen Hexe, die an 
			Cruella de Ville erinnert. Es ist aber auch ein leidenschaftliches 
			Plädoyer für die Macht der Phantasie und die Kraft der Träume. 
			Natürlich geht am Ende alles gut aus, wie es sich für ein Märchen 
			gehört, obwohl die Auflösung ein kleines bisschen zu melodramatisch 
			ausfällt – aber in der Weihnachtszeit ist eine gute Dosis Kitsch und 
			Herzenswärme ja gern gesehen. Ein fast perfekter Kinderfilm. 
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			 3+  | 
			
			 
			Up in 
			the Air 
			Ryan Bingham (George 
			Clooney) reist fast das ganze Jahr über kreuz und quer durch die 
			USA, um Leute zu entlassen, weil deren Vorgesetzte zu feige sind, 
			das selbst zu tun. Eines Tages kommt seine neue Kollegin Natalie 
			(Anna Kendrick) auf die Idee, man könnte dies doch einfach per 
			Videokonferenz tun. Damit Natalie mehr über die menschlichen Aspekte 
			ihres Berufes lernt, nimmt Ryan sie mit auf eine seiner Reisen. 
			
			Jason Reitman ist ein melancholischer Film über 
			die USA in der Rezession gelungen, in dessen Mittelpunkt ein Mann 
			steht, der Bindungen scheut – an Dinge ebenso wie an Menschen. Sein 
			Unglück ist, sich in Alex 
			(Vera Farmiga) zu verlieben, die er für 
			eine Seelenverwandte hält. Der Film ist bei weitem nicht perfekt, 
			aber angenehm erzählt, und er lebt vor allem von seinen Figuren, die 
			man trotz ihrer Macken und Fehler ins Herz schließt, weil sie 
			wahrhaftig sind, weil wir ein Stückchen von ihnen auch in uns selbst 
			wiederfinden können.  
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			3 | 
			
			 Verblendung 
			Der Journalist Mikael 
			Blomkvist erhält eines Tages den Auftrag eines Großindustriellen, 
			dessen seit vierzig Jahren verschollene Nichte zu suchen, die 
			höchstwahrscheinlich ermordet wurde – vermutlich sogar von einem 
			Verwandten. Je mehr Mikael in der Familiengeschichte herumstochert, 
			desto mehr verstörende Dinge entdeckt er. Unterstützt wird er dabei 
			von Lisbeth Salander, einer störrischen, geradezu soziopathischen 
			jungen Frau mit einer dunklen Vergangenheit. 
			Stieg Larssons 
			Romantrilogie ist ein weltweiter Bestseller, dessen Verfilmung nur 
			eine Frage der Zeit war. Angesichts der komplexen Struktur der 
			Bücher konnte das Ergebnis allerdings nur unzureichend sein. Wer die 
			Bücher kennt, wird schmerzlich viele Details und viele Personen 
			vermissen, auch wenn die zentrale Geschichte einigermaßen gut 
			wiedergegeben wurde. Das Resultat ist jedoch ein gehetzt wirkender 
			Thriller in düsteren, verwaschenen Farben, der die Fans der Bücher 
			zwar nicht verärgert, aber die Nichtkenner der Romane hin und wieder 
			verwirren dürfte. Beeindruckend ist vor allem Noomi Rapace als 
			Lisbeth Salander, die vielleicht faszinierendste Figur der 
			Literaturgeschichte seit Hannibal Lecter. 
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			4+ | 
			
			 Penelope 
			Ein Fluch, vor über 
			hundert Jahren ausgesprochen, beschert Penelope (Christina Ricci) 
			eine Schweinsnase. Ihre Eltern halten sie versteckt, gaukeln der 
			Welt sogar ihren Tod vor und hoffen darauf, dass die Liebe eines 
			jungen Mannes aus einer der besten Familien des Landes den Fluch 
			brechen wird. Doch alle potentiellen Kandidaten nehmen schreiend 
			Reißaus. Eines Tages beschließt Penelope, nicht länger auf ihren 
			Retter zu warten und macht sich heimlich auf und davon. 
			Der Film ist ein 
			modernes Märchen, doch die verwunschene Prinzessin wartet nicht auf 
			ihren Prinzen, sondern emanzipiert sich und erlöst sich selbst. Die 
			Grundidee ist modern und bestrickend, die Umsetzung dagegen 
			reichlich unentschlossen. So recht scheint Penelope nämlich nicht zu 
			wissen, was sie eigentlich will, und ihre Zuneigung zu dem 
			vermeintlichen Retter (James MacAvoy) bleibt ebenfalls ziemlich 
			verhalten, zumal die beiden kaum Zeit miteinander verbringen. Ein 
			ganz netter Film für einen verregneten Nachmittag. 
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			4- | 
			
			 The Night 
			Listener 
			Gabriel Noone (Robin 
			Williams) ist ein Kultautor und eine Radiolegende, der sein Leben 
			ausgeschlachtet hat für seine Kunst. Bisweilen weiß nicht einmal er, 
			was erfunden und was wahr ist. Seit sein Liebhaber ihn verlassen 
			hat, ist sein Schaffensprozess jedoch blockiert. Da landet eines 
			Tages die aufwühlende Lebensgeschichte eines sterbenskranken Kindes 
			auf seinem Tisch. Pete, der junge Autor, nimmt Kontakt zu ihm auf, 
			eine Freundschaft entsteht, eine Nähe über Tausende von Meilen 
			hinweg, nur übers Telefon. Doch dann kommt Gabriel ein übler 
			Verdacht: Ist Pete wirklich real – oder nur das Konstrukt seiner 
			angeblichen Pflegemutter Donna (Toni Collette)? 
			
			Armistead Maupins gleichnamiger Roman trägt 
			etliche autobiografische Züge. Der Kultautor der 
			Stadtgeschichten 
			nimmt dies zum Anlass, ein kluges, meisterhaft komponiertes 
			Verwirrspiel über Realität und Fiktion, über Wahrheit und Lügen zu 
			entwickeln, wunderbar geschrieben, bewegend und stellenweise sehr 
			komisch. Dass der Film nicht alle Aspekte des Buches beinhalten 
			kann, dass vieles verändert werden muss, weil sich die 
			Erzähltechniken des einen Mediums stark von denen des anderen 
			unterscheiden, ist unvermeidlich. Doch leider verändern die Autoren 
			(darunter Maupin selbst) die Story so sehr, dass sie wie ein 
			Zerrbild des Buches wirkt, und vergrätzen damit die Fans, ohne neue 
			Anhänger zu gewinnen. Eine große Enttäuschung. 
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		8. August 2010  | 
	
	
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			3+ | 
			
			 Das Korn 
			ist grün 
			Als Lilly Moffatt 
			(Bette Davis) 1895 in ein kleines walisisches Dorf zieht, versetzt 
			sie die Bevölkerung und den örtlichen Großgrundbesitzer in helle 
			Aufregung, weil sie beschließt, eine Schule zu gründen. Trotz 
			einigen Widerstandes gelingt es ihr, ihr Vorhaben in die Tat 
			umzusetzen. Unter ihren Schülern entdeckt sie einen äußerst begabten 
			jungen Mann, dem sie sogar ein Studium in Oxford ermöglichen will – 
			doch das fordert auch einige private Opfer von ihr … 
			Man merkt dem Film 
			an, dass er auf einem Theaterstück basiert, die Personenzahl ist 
			sehr begrenzt, und nahezu alle Szenen spielen in Miss Moffats Haus. 
			Automatisch ergibt sich so eine Konzentration auf die Personen und 
			ihr Spiel. Bette Davis agiert so souverän wie man es von ihr gewohnt 
			ist, sie spielt die herzensgute, engagierte und couragierte Lehrerin 
			ohne eine Spur süßlichen Sozialkitsches, sondern mit der Strenge 
			eines preußischen Generals. Das und die damit einhergehenden 
			unterdrückten Emotionen machen es dem Zuschauer nicht leicht, sich 
			der Figur zu nähern, obwohl man von Anfang an Sympathie für sie 
			empfindet. Gerade im Zusammenspiel mit ihrem Zögling, der 
			zwischendurch an sich zweifelt, den Mut verliert und an der 
			Engstirnigkeit und der Missgunst der Welt verzweifelt, hätte es noch 
			viel Platz für Zwischentöne gegeben. Insgesamt eine schöne, solide 
			Geschichte, der es jedoch gut getan hätte, aus dem Korsett des 
			Theaterhaften befreit zu werden. 
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			3 | 
			
			 Der Duft 
			von Lavendel 
			Als eines Tages ein 
			schiffbrüchiger junger Mann (Daniel Brühl) an Land gespült wird, 
			wird das beschauliche Leben der beiden Schwester Ursula (Judi Dench) 
			und Janet (Maggie Smith) auf den Kopf gestellt. Der junge Pole 
			Andrea gilt in den 1930er Jahren als verdächtiger Ausländer, aber 
			mit seinem Charme und seinem außerordentlichen musikalischen Talent 
			verzaubert er seine Umwelt. Besonders Ursula verliert ihr Herz, weiß 
			aber, dass diese Gefühle weder erwidert werden noch eine Chance 
			haben.  
			Ein Film über schon 
			etwas ältere Herrschaften ist, wenn diese nicht gerade Rambo oder 
			Rocky heißen, naturgemäß eine gemächliche Angelegenheit. Und so 
			dauert es eine Weile, bis die Geschichte sich entwickelt, was aber 
			dank der souveränen Darstellung von Dench und Smith durchaus 
			unterhaltsam ist, und auch Daniel Brühl kann als polnischer 
			Violinist mit mehr Charme als gut für ihn weitgehend überzeugen. 
			Besonders nuanciert und einfühlsam agiert jedoch Judi Dench in der 
			Rolle der ältlichen Jungfer, die im Herbst ihres Lebens noch einmal 
			die Macht der großen Gefühle entdeckt und ihnen so hilflos 
			ausgeliefert ist wie ein Schiffbrüchiger auf hoher See. Das könnte 
			schnell peinlich werden, ist es aber nie, da alles sehr 
			zurückhaltend erzählt wird, leider jedoch auch eine Spur zu subtil. 
			Insgesamt hätte die Story mehr an Emotion und Drama hergegeben, und 
			auch die Tatsache, dass es gleich drei unglücklich Verliebte gibt, 
			denen keine Linderung ihrer Herzensnöte vergönnt ist, erhöht nicht 
			gerade den Wohlfühlcharakter. Was bleibt, ist ein elegischer, 
			bittersüßer Film, wie geschaffen für einen netten Sommerabend. 
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			 3  | 
			
			 Die 
			Bienenhüterin 
			Als Vierjährige tötet 
			Lily (Dakota Fanning) versehentlich ihre Mutter (Hilarie Burton). 
			Das Verhältnis zu ihrem lieblosen Vater (Paul Bettany) ist seither 
			sehr angespannt. 1964, zehn Jahre später, herrscht in den Südstaaten 
			durch die Protestbewegung der farbigen Bürgerrechtler eine explosive 
			Stimmung. Das bekommt auch Lilys Freundin Rosaleen (Jennifer Hudson) 
			zu spüren. Die beiden laufen davon und finden Unterschlupf bei 
			August (Queen Latifah) und ihrer Schwester June (Alicia Keys), die 
			ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Honig verdienen und die 
			eine Verbindung zu Lilys Mutter haben … 
			Der Kern der 
			Geschichte ist ein klassisches Coming-of-age-Drama, in dem die junge 
			Lily zu sich selbst findet und Frieden mit sich und ihrer 
			Vergangenheit schließen muss. Leider wird ihr Geheimnis bereits in 
			der ersten Szene verraten, so dass sich ein Gutteil der Spannung und 
			Dramatik gar nicht erst entfalten kann, und der Rest ist etwas 
			behäbig in Szene gesetzt. Dadurch entstehen einige Längen, die aber 
			angesichts der guten schauspielerischen Leistung des Ensembles und 
			der zauberhaften Südstaatenatmosphäre nicht allzu stark ins Gewicht 
			fallen. Man wird von dem Film und seinen liebevoll gezeichneten 
			Charakteren gut unterhalten, auch wenn die Zeichnung derselben – in 
			der Romanvorlage vermutlich wesentlich ausführlicher geschildert – 
			etwas zu kurz kommt. Genau das Richtige für einen lauen Sommerabend. 
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			3- | 
			
			 
			Man on 
			Wire 
			Als Philippe Petit 
			liest, dass in New York das World Trade Center gebaut werden soll, 
			ist er wie elektrisiert und träumt davon, auf einem Seil zwischen 
			den Türmen zu tanzen. Zunächst „übt“ er dafür an den Türmen von 
			Notre Dame in Paris und einer Brücke in Australien, bevor er sich 
			1974 auf den Weg in die USA macht, um seinen Traum Wirklichkeit 
			werden zu lassen. 
			Auch 35 Jahre nach 
			diesem Ereignis ist die Begeisterung der Beteiligten noch immer 
			greifbar. In jenem Sommer ging für sie wirklich ein Lebenstraum in 
			Erfüllung, der durch die spannend inszenierte Doku nichts von seiner 
			Kraft und Intensität eingebüßt hat. Doch die Geschichte ist im 
			Grunde schnell erzählt, und die Ausschmückungen und Umwege, die von 
			den Interviewpartnern ausgebreitet werden, sorgen vor allem im 
			Mittelteil für einige Längen. Erst gegen Ende kommt wieder Spannung 
			auf, wird man von den atemberaubenden Bildern Petits auf dem Seil 
			entrückt. Leider werden auch nicht alle Fragen beantwortet, etwa 
			woher Petit das Geld für sein Abenteuer nahm oder wie er die 
			Anschläge vom 11. September und die Zerstörung der Twin Towers 
			empfand, und auch die Zerwürfnisse innerhalb der Gruppe hätten 
			präziser dargestellt werden können. 
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		15. August 2010  | 
	
	
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			2- | 
			
			 
			Avatar - Aufbruch nach Pandora 
			Nach dem Tod seines Zwillingsbruders hat Sully 
			(Sam Worthington) die Chance, an dessen Stelle am Avatar-Programm 
			zur Erforschung des Planeten Pandora teilzunehmen. In der Gestalt 
			eines Ureinwohners soll der Querschnittsgelähmte die Sitten und 
			Gebräuche der vermeintlichen Primitiven erforschen – und für das 
			Militär nach einer Schwachstelle in ihrer Verteidigung suchen, denn 
			das Volk der Na’vi sitzt auf ungeheuren Bodenschätzen … 
			Viele haben auf James 
			Camerons ersten Spielfilm seit 
			Titanic gewartet wie auf die Wiederkehr Christi, für die meisten 
			hat sich die lange Wartezeit gelohnt, und sein neuester Streifen 
			bricht auch alle Rekorde an den Kassen. Die Bilder vom Planeten 
			Pandora sind wunderschön und äußerst beeindruckend ausgefallen, dank 
			neuentwickelter Kameras und ausgeklügelter Computertechnik. Es wäre 
			nur wünschenswert gewesen, wenn Cameron genauso viel Zeit und Mühe 
			auf das Drehbuch verwandt hätte. Die Geschichte von den edlen 
			Wilden, die der menschlichen Profitgier zum Opfer fallen, hat man 
			schon so oft gesehen, dass die Handlung des Films so vorhersehbar 
			ist wie der Fahrplan der Bahn. Die Charaktere sind klischeehaft und 
			verfügen über keinerlei Tiefe, die Wandlung des Helden vom Söldner 
			und Spitzel hin zum Ökokrieger vollzieht sich ohne großen inneren 
			Konflikt. Ärgerlich oder schlecht ist das alles zwar nicht, nur 
			lässt einen die Geschichte vollkommen kalt – bis auf das Ende, das 
			sogar für die Längen der ersten Hälfte entschädigt. Der Film ist in 
			der Tat ein Meisterwerk, aber leider nur ein kühl kalkuliertes 
			Meisterwerk der Filmtechnik. 
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			3+ | 
			
			 Toy Story 3 
			
			Andy ist erwachsen 
			geworden und geht bald aufs College. Doch wohin mit seinen alten 
			Spielsachen? Eine Spende an den örtlichen Kindergarten scheint eine 
			gute Idee zu sein, doch Woody, Buzz und die anderen landen in einem 
			„Gefängnis“ für Spielzeug aller Art, das von einem brummigen alten 
			Teddybär geführt wird. 
			Spielzeuge sind auch 
			nur Menschen, und sie führen, wenn wir nicht hinsehen, ein 
			Eigenleben. So viel wissen wir aus den ersten beiden Teilen. Doch 
			alles hat ein Ende, auch die Kindheit, und was geschieht dann mit 
			den Dingen, die uns einmal so viel bedeutet haben? Der vermeintlich 
			schöne Ort, an dem sie von anderen Kindern geschätzt und gebraucht 
			werden, entpuppt sich als Gefängnis, in dem sie nicht ein einziges 
			Kind glücklich machen können, sondern von kleinen „Monstern“ gequält 
			werden. Sehr gelungen sind hier die Anspielungen auf das Genre des 
			Knast- und Ausbruchsfilms, und auch die neuen Charaktere passen 
			wunderbar zum bekannten Ensemble. Dennoch: Wirklich Neues gibt es 
			nicht, wieder einmal sind unsere kleinen Helden auf der Flucht bzw. 
			müssen sich aus einer schwierigen Situation retten, und wie in den 
			vorherigen Filmen heißt es, dass man nur gewinnen kann, wenn alle 
			zusammen halten. Nach einer schleppenden ersten Hälfte kommt der 
			Film im zweiten Teil zum Glück noch in Fahrt und wartet gegen Ende 
			mit einigen spannenden und sogar berührenden Momenten auf. Auf wenn 
			er insgesamt nichts Neues erzählt, sondern lediglich die Muster der 
			beiden Vorgängerfilme variiert, kommt man beim Zuschauen voll auf 
			seine Kosten. 
			
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			 3  | 
			
			 vincent 
			will meer 
			
			Nach dem Tod seiner 
			Mutter soll der an dem Tourette-Syndrom leidende Vincent (Florian 
			David Fitz) in ein Heim abgeschoben werden. Zusammen mit der 
			magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth) und dem Zwangsneurotiker 
			Alex gelingt ihm die Flucht. Vincent will ans Meer, um die Asche 
			seiner Mutter zu verstreuen, doch sein Vater (Heino Ferch) heftet 
			sich an seine Fersen … 
			
			Roadmovies haben eine Menge zu 
			bieten: Tempo, meist schräge Charaktere, innere Wandlungen und 
			zahlreiche Schauplatzwechsel, da ist doch für jeden was dabei. All 
			das bietet vincent will meer, 
			auch wenn dem Film nach einer tollen ersten Hälfte leider die Luft 
			ausgeht und das Ende ein wenig unter seinen Möglichkeiten bleibt, 
			emotional wäre hier weitaus mehr drin gewesen. Die Figuren sind 
			sympathisch, aber man hätte sich gewünscht, etwas mehr über Marie 
			und Alex zu erfahren. Trotz einiger Schwächen ist das Ergebnis ein 
			sympathischer, kleiner Film mit tollen Darstellern. 
			
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			 3  | 
			
			 Soul 
			Kitchen 
			Zinos (Adam Bousdoukos) ist wirklich vom Pech 
			verfolgt: Sein Restaurant läuft eher schlecht als recht, er hat 
			Steuerschulden, seine Freundin zieht nach China, und dann erleidet 
			er noch einen Bandscheibenvorfall. Außerdem benutzt sein Bruder 
			Illias (Moritz Bleibtreu) ihn, um mit einer fingierten Arbeitsstelle 
			Freigang aus dem Gefängnis zu bekommen. Als er den leicht 
			cholerischen Profikoch Shayn engagiert, wendet sich jedoch langsam 
			das Blatt. Alles wäre gut, wenn da nicht Zinos alter Schulfreund 
			Thomas (Wotan Wilke Möhring) wäre, der ein Auge auf das Restaurant 
			geworfen hat ... 
			Fatih Akins Loserkomödie hat einen wunderbaren 
			Soundtrack (mit mindestens zwei Versionen von La Paloma zuviel) und 
			viel, viel Herz. Man schließt den Helden zwar eher widerwillig ins 
			selbige, weil er gar so ungeschickt ist, weil er so viele, dumme, 
			vermeidbare Fehler macht, aber so ist das nun einmal in deutschen 
			Komödien. Für eine solche mangelt es dem Film zwar etwas an Humor, 
			aber diese eher sparsame Verwendung von Witz kann auch eine … sagen 
			wir mal, besondere norddeutsche Begabung darstellen. Auch 
			inszenatorisch läuft nicht alles so rund, wie man es von Akin 
			gewohnt ist, aber die Darsteller und ganz besonders die Musik reißen 
			vieles wieder raus, auch die Längen im zweiten Akt. 
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			3- | 
			
			 Knight and 
			Day 
			
			Eine zufällige 
			Begegnung führt June Havens (Cameron Diaz) und den Topagenten Roy 
			Miller (Tom Cruise) auf einem Flug zusammen. Sie flirten 
			miteinander, und June ist von dem Sonnyboy äußerst angetan – bis der 
			die wenigen Passagiere und die Piloten umbringt und den Flieger in 
			einem Feld notlandet. Auch danach wird ihr Leben auf den Kopf 
			gestellt, Bundesagenten sind hinter ihr her, und Roy muss sie immer 
			wieder retten. 
			Schon der Trailer 
			suggerierte, worum es den Machern in erster Linie ging: Spaß. Der 
			Film will unterhalten, auf Teufel komm raus. Logik und gesunden 
			Menschenverstand sollte man getrost vergessen, die Geschichte ist 
			dämlich, voller Ungereimtheiten und hanebüchener Action. Aber die 
			beiden Hauptdarsteller versprühen Charme und grinsen dermaßen um die 
			Wette, dass die Cheschire Cat vermutlich Komplexe bekommen würde. 
			Bondmäßig wartet der Film mit ordentlicher, aber nicht überragender 
			Action auf (hier wurde – auf originelle Art zwar, aber dennoch – 
			leider etwas gespart) und präsentiert einige hübsche Ferienorte, die 
			Lust auf Urlaub machen. Insgesamt ein unverschämter Spaß. 
			
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			4+ | 
			
			 Ein Engel 
			im Winter 
			Der erfolgreiche New Yorker Anwalt Nathan erhält 
			eines Tages Besuch von Dr. Kay (John Malkovich), der ihm eröffnet, 
			dass er den nahen Tod von Menschen vorhersehen kann und ihnen 
			behilflich ist, sich mit ihrem Leben zu versöhnen. Nathan ist 
			überzeugt davon, dass er bald sterben wird, und setzt sich endlich 
			mit seiner traumatischen Vergangenheit und seiner Exfrau (Evangeline 
			Lilly) auseinander.  
			Der Film beginnt mit einem Knaller und geht dann 
			äußerst geheimnisvoll weiter. Die Inszenierung besticht durch 
			wunderschöne Bilder und eine interessante Kameraführung, doch leider 
			krankt der Film an seinem Schneckentempo und seiner erzählerischen 
			Unentschlossenheit. Lange Zeit weiß man nicht, was Autor und 
			Regisseur Gilles Bourdos erzählen wird, und wenn es endlich eine 
			entscheidende Entwicklung gibt, ist der Film auch schon vorbei. 
			Schade, aus der Story hätte man viel mehr machen können. 
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			4+ | 
			
			 
			Die Chroniken von Narnia - Prinz Kaspian von Narnia 
			Ein Jahr nach ihrem ersten großen Abenteuer in 
			Narnia kehren die Pevensie-Geschwister zurück in das Fantasyland, 
			doch zu ihrer Überraschung sind hier tausend Jahre vergangen und 
			nichts ist mehr so, wie es war. Auf der Flucht vor seinem Onkel, der 
			ihm den Thron des Nachbarlandes streitig machen will, sucht Prinz 
			Kaspian in Narnia Asyl. Dadurch beschwört er einen Krieg zwischen 
			den beiden Ländern herauf, der den Untergang Narnias besiegeln 
			könnte … 
			Nach dem schwachen ersten Teil war die 
			Erwartungshaltung an seine Fortsetzung nicht besonders hoch. Der 
			zweite Teil konnte also gar nicht enttäuschen – und ist sogar recht 
			unterhaltsam mit seinen vielen Schlachten. Da der Streifen trotz 
			aller Brutalität und des nur allzu kriegsverherrlichenden Gebarens 
			immer noch ein Kinderfilm ist, sieht man auch nie einen Spritzer 
			Blut oder andere, unangenehme Begleiterscheinungen, und sollte eine 
			Figur wirklich einmal ernsthaft verletzt werden, ist natürlich auch 
			ein Zaubertrank zur Hand. So simpel wie diese Erzählweise manchmal 
			anmutet, fallen leider auch die Dialoge aus, die wieder einmal in 
			etwas sperriges Pathos abgleiten. Doch trotz all dieser Schwächen 
			ist das Resultat ein ganz netter, stellenweise spannender 
			Kinderfilm. 
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