MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND 2011 |
1. Woche,
2. Woche, 3. Woche,
4. Woche, 5. Woche,
6. Woche
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Sonntag 27. März |
Los Angeles - Red Rock State Park - Las Vegas
Mark G. |
Pi-Jay |
Heute hieß es Abfahrt Richtung
Las Vegas - aber anstatt den kürzesten Weg zu nehmen, fuhren wir
einen Umweg von ca. 100 Meilen, um den kalifornischen State Park
Red Rock einen Besuch abzustatten. Dieser kleine, aber feine
Park ist sehr übersichtlich, hat aber den Vorteil, dass man
innerhalb von nur 2h die schönsten Motive "abklappern" kann...
Danach ging es traditionell zu
Peggy Sue's Diner in der Nähe von Barstow, wo Surfergirl und
Chef schon verabredungsgemäß auf uns warteten. Nach einem
herzhaften Chili, Bacon Cheeseburger und Ananas Shake ging es
weiter Richtung Sin City.
Kaum angekommen, meldeten wir
uns bei der CinemaCon an und holten unser (Kung Fu Panda 2)
Goodiebag ab, in dem sich folgende Goodies befanden:
Ricos Nacho
Chips mit Nacho Cheese Sauce, Peanut Butter m&m's, Aged White
Cheddar Popcorn, Reese's Peanut Butter Cups minis, Milk
Chocolate Raisinets, Crispy Critters Kekse, Wonka Mini Chewy
Sweettarts, Skittles, Sour Jacks, Sour Patch, Pop Weaver
Mikrowellen Popcorn, SQWorms, Wonka Kazoozles, Sour Punch
Strawberry Straws, 4 Pom Säfte (Pomegranate Blackberry,
Cranberry, Juice, Blueberry), Gehl's Cheese & Chili Sauce
Bleistift mit Halter in Käseform, J&J Snackfoods Kugelschreiber,
Notizblöcke von Fathom und Ticketpro, ets beleuchteter
Schlüsselanhänger, The Darkest Hour beleuchteter
Schlüsselanhänger in Glühbirnenform, Handtrainer in Hotdogform
von Nathan's, ein Pizzaschneider von Freschetta, Kopfhörer von
Filmdistrict, Plastiktrinkflasche von DeLuxe, Kaffeetasche von
ets, Mousepad von Sony Digital Cinema, Taschenbuch One Day von
David Nicholls, 1 GB USB Stick von Universal inkl.
Verleihstaffel, 4GB USB Stick von MasterImage, Rango
Trinkbecher mit Sammelfigur, Hangover 2 Advil
Kopfschmerztablette, Reinigungsset von Texas Instruments, Mane
'n Tail Conditioner und Shampoo zum Film The Greatest Movie
Ever Sold, antistatisches Tuch von XPand 3D, Herzanstecker
von variety (the children's charity, 20th Century Fox Staffel
mit Rio Fruchtgummis, Scream 4 Poster, zudem
diverse Prospekte und Infomaterialien...
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Obwohl wir heute viel vor hatten, konnten
wir wenigstens ausschlafen und gemütlich frühstücken – und
fuhren nur zwanzig Minuten zu spät ab…
Auf dem Weg nach Las Vegas machten wir
Stopp im Red Canyon State Park, dessen Visitor Center leider aus
Kostengründen geschlossen war. An solchen Details merkt man,
dass Kalifornien nach wie vor in der Krise steckt. Sehr groß ist
der Park zwar nicht, man kann ihn bequem in ein, anderthalb
Stunden erkunden, ohne große Wanderungen unternehmen zu müssen,
aber er besticht durch seine wunderschönen, roten und
ockerfarbenen Felsformationen.
Knapp zweihundert Fotos später machten wir
uns wieder auf den Weg nach Sin City und legten hinter Barstow
den gewohnten Zwischenstopp in Peggy Sue’s berühmtem Diner ein.
Unsere Freunde aus Deutschland waren bereits dort und erwarteten
uns. Beliebt ist das Restaurant vor allem wegen seiner
nostalgischen Fünfziger-Jahre-Ausstattung, die Kellnerinnen sind
ausgesprochen freundlich (unsere wirkte fast, als wollte sie in
der amerikanischen Variante von
Happy Goes Lucky die
Hauptrolle übernehmen), und die Milchshakes (Erdbeer und Ananas
sind meine Favoriten) sind ebenso wie der Bacon Cheeseburger
sehr empfehlenswert.
Die restliche Fahrt nach Las Vegas zieht
sich ein wenig, da die Wüstenlandschaft nicht gerade
abwechslungsreich ist, aber im Gegensatz zum Herbst bietet sie
diesmal ziemlich viele Farbschattierungen in Grün und riesige
Blumenteppiche – auch hier hat der Frühling Einzug gehalten. Zur
Erbauung findet man neben der Autobahn schon mal riesige Plakate
mit den Zehn Geboten oder der Werbung für die sündigsten
Kasinos. Die Welt als ewiger Wettstreit zwischen Gut und Böse…
In Las Vegas hat sich seit dem letzten
Herbst nicht viel verändert. Diesmal wohnen wir in der Mitte des
Strip, im dichtesten Gewühl, aber erstaunlicherweise ist das
Zimmer ziemlich ruhig, obwohl wir auf die Straße mit dem
Bellagio und dem Paris blicken. Vom Fenster aus haben wir
Logenplätze für die Wasserspiele, die regelmäßig im Genfer See
steigen, sowie den Eifelturm – welches europäische Hotel kann da
mithalten? Der einzige Nachteil unseres schon etwas betagten
Etablissements: Der Fahrstuhl ist so langsam, dass ich jedes Mal
befürchte, an Altersschwäche zu sterben, bevor er endlich
ankommt.
Am Abend sind wir noch rasch rüber ins
Caesar's Palace gelaufen und haben uns für die CinmaCon
angemeldet. Jetzt kann der Spaß beginnen…
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Montag 28. März |
CinemaCon Tag I
Mark G. |
Pi-Jay |
Die CinemaCon wurde eröffnet
mit Kermit dem Frosch, der ein 10minütiges Interview-Reel mit
diversen Regisseuren präsentierte, die sich an ihre ersten
Kinoerlebnisse erinnerten: Cameron Crowe (Für
ein paar Dollar mehr), J.J.
Abrams (Der Exorzist),
John Lasseter (Dumbo),
Michael Bay (Dr.
Dolittle), Christopher
Nolan (Schneewittchen),
Ron Howard (Frontier
Woman),
Judd Apatow (Die
Hexen von Eastwick) und Todd
Phillips.
Danach gab es ein paar Grußworte und Clips
der Sponsoren, bevor endlich die erste Tradeshow begann...
Paramount Pictures konzentrierte sich voll
und ganz auf fünf Filme:
1.
J.J. Abrams erzählte ein wenig
aus seinem Leben und seine Begegnungen mit Steven Spielberg und
zeigte uns danach ca. 23 Minuten (2 Szenen) aus
Super 8. Noch bevor
ich eine einzige Szene vom Film gesehen hatte, wurde das Projekt
zu meinem heißerwartetsten Film des Jahres, dementsprechend hoch
waren meine Erwartungen. Und diese wurden mit den zwei Szenen
voll erfüllt. Super 8
ist ein Nostalgietrip in meine eigene Jugend, als Filme wie
E.T.,
Poltergeist,
Unheimliche Begegnung der dritten Art
oder Zurück in die Zukunft
meine Kinowelt bestimmten und prägten. Und
Super 8 lebt genau
dieses Kinofeeling aus Herz, Humor und Spannung wieder auf,
angereichert noch mit einem Touch Die
Goonies oder
Stand By Me.
2.
Es folgten vier Szenen aus
Captain America
mit insgesamt etwa 15 Minuten Länge. Ich war immer skeptisch, ob
Captain America
überhaupt noch zeitgemäß ist und ob er außerhalb Amerikas
funktioniert. Letzteres kann ich nach wie vor nicht beantworten,
aber was ich gesehen habe, hat mich als Comic-Fan überzeugt - da
war viel Liebe zum Detail dabei und mehr Humor als ich erwartet
hatte...
3.
Jeffrey Katzenberg und
Regisseurin Jennifer Yuh zeigten uns ca. 16 Minuten in 3D aus
Kung Fu Panda 2,
die - zumindest in den gezeigten Szenen - sehr actionlastig
waren und sicherlich ähnlich gute Einnahmen erzielen dürften wie
der erste Film. Danach kam Jack Black auf die Bühne, der seine
Kung Fu Künste demonstrierte, die ihn sichtlich außer Atem
brachten...
4.
Danach kam wieder Marvel zum
Zug mit ca. 20 Minuten aus Thor.
Auch in diesem Fall wurde der Skeptiker in mir beruhigt. Die
gezeigten Szenen enthielten wesentlich mehr Humor, als es die
Trailer suggerierten und die Darsteller wirken wesentlich
weniger hölzern - kurzum, es hat Spaß gemacht. Hauptdarsteller
Chris Hemsworth kam auf die Bühne und sprach ein paar Worte. Ich
muss wohl nicht betonen, dass es ein paar verzückte Geräusche
der Damen gegeben hat, wann immer er im Film kein Shirt
anhatte...
5.
Danach war wieder Katzenberg
an der Reihe, der zusammen mit Regisseur Chris Miller 15 Minuten
aus Der gestiefelte Kater
präsentierte. Und wieder war das Gezeigte in meinen Augen ein
voller Erfolg. Dieses Spin-Off der
Shrek-Fortsetzungen klang wie ein
Projekt, das die Welt nicht braucht. Stattdessen war das
Gesehene so herrlich überdreht und absurd, dass es mich sehr an
den allerersten Shrek-Film
erinnert hat - und das ist ja nun wirklich eine gute
Nachricht...
Im Goodiebag waren ein
Super 8-Kapuzenshirt
und zwei T-Shirts von Captain America
und Der gestiefelte Kater.
Fazit der Paramount TradeShow: Ein voller
Erfolg. Wo Skepsis war, ist diese verflogen - wo hohe
Erwartungen waren, wurden diese erfüllt...
Danach ging es noch zur Eröffnungsparty...
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Beim morgendlichen Yoga auf den Eifelturm zu blicken, ist schon
sehr ungewöhnlich, aber irgendwie auch ein guter Start in den
Tag. Statt des gewöhnlichen amerikanischen Frühstücks
entschieden wir uns für den Besuch eines Büffets, wo man nicht
nur die üblichen Waffeln, Eier und Speck bekommt, sondern auch
jede Menge frisches Obst. Irgendwie fanden - wir waren kurz vor
Mittag im Flamingo - dann auch noch Sushi, diverse Salate und
ein Keks den Weg auf meinen Teller, was sonst nicht unbedingt zu
meinen bevorzugten Frühstücksspeisen zählt. Gewöhnungsbedürftig
war allerdings der ruppige Kasernenton unserer Kellnerin, bei
der man sich kaum etwas zu bestellen traute.
Den
Nachmittag verbrachte ich mit einem Buch im Garten des Flamingo,
bevor wir am Abend zur CinemaCon ins Caesar's wechselten. Das
Kasino ist so riesig, dass man für die Wege endlos lange
braucht, und das Colosseum, in dem die Shows präsentiert werden,
ist gigantisch. Obwohl ich noch nie hier war, erscheint einem
alles seltsam vertraut - ein bisschen wie die Münchener
Filmwoche, nur wesentlich größer. Auch sonst gibt es ein paar
kleine Unterschiede, die Gaststars beispielsweise haben ein
anderes Kaliber, und anstatt zig Trailer zu zeigen,
konzentrierten sich die Macher lieber auf ein paar Highlights,
die ausführlich präsentiert wurden. Das machte das Ganze
knackiger und bleibt auch besser in Erinnerung.
Super
8 sieht in der Tat äußerst vielversprechend aus, und auch
ich habe mich an E.T. oder Die Goonies
erinnert gefühlt, was an den kindlichen Hauptdarstellern und der
anheimelnden Atmosphäre der späten Siebziger liegt. Die Effekte
und Actionszenen sind großartig, wenn auch ziemlich übertrieben
(das Zugunglück sieht aus, als würde ein Riese mit Spielzeug um
sich werfen), und die gezeigten Ausschnitte schüren gekonnt die
Spannung. Aber die Gefahr ist nach wie vor groß, dass es eben
wie Cloverfield nur ein weiteres "Monschterle-Filmchen"
wird, nur eben besser gemacht und mit sympathischeren
Charakteren.
Die neuen Szenen von Captain America
haben mich immer noch nicht überzeugt. Der Retro-Look sieht zwar
ganz nett aus, aber alles in allem wirkt der Film äußerst
bemüht, dem altmodischen Comicstil gerecht zu werden. Es fehlt
zudem an Humor und Spannung, und dann dieser dämliche Schild...
Ich glaube nicht, dass er wirklich beim breiten Publikum
ankommen wird, besonders nicht in Deutschland.
Kung
Fu Panda 2 sieht dagegen mindestens so gut aus wie der
erste Teil. Die Action ist so rasant, dass man kaum alles
mitbekommt, die Bilder sind superb, und auch der Humor kommt
nicht zu kurz. Der Film wird den Erfolg des ersten Teils sicher
wiederholen.
Von Thor habe ich vorher genauso
wenig gehalten wie von Captain America, und den Trailer
kann ich mittlerweile nicht mehr sehen, so oft lief er schon im
Kino. Die Idee, ausgerechnet Kenneth Branagh als Regisseur
auszuwählen, erschien mir auch sehr gewagt, aber das Resultat
ist gar nicht mal schlecht. Vor allem der viele Humor wirkt
überraschend, was sich aber erst einmal herumsprechen muss.
Leicht wird es dieser Superheld in Deutschland jedenfalls nicht
haben.
Nachdem die Shrek-Filme immer schwächer
wurden, habe ich von Der gestiefelte Kater nicht viel
erwartet. Aber die Ausschnitte machten tatsächlich Spaß, und
außerdem liebe ich Katzen. Stellenweise ist dieser wüste
Märchenmix ein bisschen zu übertrieben, aber man sollte den Film
auf jeden Fall nicht gleich abschreiben.
Insgesamt ein
gelungener Auftakt. Bei Verlassen des Saals gab es noch ein
kleines Goodie-Bag mit einem Super 8-Kapuzen-Sweatshirt
sowie zwei T-Shirts zu Captain America bzw. Der
gestiefelte Kater. Anschließend machten wir uns zusammen
mit den über tausend weiteren Gästen auf den Weg quer durch das
ganze Hotel zur Party. Es war wie der Auszug der Isareliten aus
Ägypten und dauerte auch fast genauso lange, bis wir endlich das
gelobte Land bzw. den Ballsaal erreicht hatten. Dort wurden
Snacks (Pizza, Hot Dogs, Salate und...und...und...) serviert und
noch zwei Stunden lang abgerockt. |
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Dienstag 29. März |
CinemaCon Tag II
Mark G. |
Pi-Jay |
Nach einem gesponserten Frühstück ging es
wieder ins Colosseum, dem Heiligtum aller Celine Dion-Fans, die
diese Woche während der CinemaCon pausiert. Denn die "neuen"
DreamWorks Studios haben gerufen, um ihre restlichen vier
Produktionen des Jahres, die durch Disneys Touchstone Label
vertrieben werden, zu präsentieren (Cowboys & Aliens
ist ebenfalls DreamWorks, wird aber über Universal und Paramount
in die Kinos gebracht).
DreamWorks-Chefin
Stacey Snider führte durchs Programm und gab gleich an
Steven Spielberg ab, der ein paar Grußworte von der Leinwand
sprach, gefolgt von einem 2 Minuten Making-of-Reel von War
Horse. Spielberg betonte, dass es sich um einen Film für
die gesamte Familie handelt (deswegen der Starttermin zu
Weihnachten).
Danach kamen Produzent Chris Columbus und
Regisseur Tate Taylor auf die Bühne, die ein 4minütiges Making-of-Reel
von The Help präsentierten, der ein wenig in die
Schiene Die Farbe Lila/Miss Daisy und ihr Chauffeur
fällt und auf dem gleichnamigen Megabestseller beruht. Könnte
auf jeden Fall ein Award Contender werden. Sehr launig wurde es
dann, als die vier Hauptdarstellerinnen Emma Stone, Bryce Dallas
Howard, Viola Davis und Octavia Spencer (eine besonders gut
gelaunte Wuchtbrumme) die Bühne betraten.
In 3D bekamen wir eine 8minütige Sequenz von
Fright Night zu sehen. Ich habe das Original seinerzeit
damals im Kino gesehen, das mir überraschend viel Spaß gemacht
hat und auch die gezeigte Szene hat mir Freude bereitet...
Regisseur Craig Gillespie und Hauptdarsteller Colin Farrell
sprachen ebenfalls ein paar Worte von der Bühne.
Letzter Punkt der DreamWorks-Veranstaltung
war Reel Steel, dessen Regisseur Shawn Levy dann auch
Hauptdarsteller Hugh Jackman (Riesenapplaus von der Damenwelt)
auf die Bühne holte. Das 5minütige Making-of-Reel war auf jeden
Fall deutlich besser als der müde erste Trailer, der im Umlauf
ist...
Fazit der DreamWorks Tradeshow: Auch hier
wurde ganze Arbeit geleistet - viel Starpower und das Gezeigte
hat Lust auf mehr gemacht...
Zur Messeeröffnung gab es ein großes Buffet,
danach haben wir die Messe besucht, bei der auf drei Etagen
alles angeboten wird, was fürs Kinomachen gebraucht wird.
Hunderte Anbieter präsentieren die neueste Technik, die
abartigsten (und normalen) Theken-Produkte, die buntesten
Kinosessel etc...
Am späten Nachmittag ging es weiter mit der
Tradeshow der Disney Company, die sich ebenfalls auf wenige
Projekte beschränkte. Den Anfang machte Cars 2, von dem
wir 26 Minuten zu sehen bekamen, die sehr an den ersten Film
erinnerten, zuzüglich der Agentengeschichte. Comedian Larry the
Cable Guy, der im Original Mater spricht, unterhielt das
Publikum. Danach gab es ein paar Konzeptart-Bilder von Pixars
Brave zu sehen, dessen Charaktere ein wenig an
Drachenzähmen leicht gemacht erinnern. Zudem wurde der
Titel der Fortsetzung von Die Monster AG bekannt
gegeben, die nun Monsters University heißt und ein
Prequel des Pixar-Hits ist.
Weiter ging es mit der eigenen
Disney-Animation, die 4minütige Szene aus Winnie Puuh
und der Trailer kamen sehr gut an. US-Start ist im Juli und
damit ein Vierteljahr nach dem internationalen Start zu Ostern.
Jason Segel und Amy Adams kamen auf die
Bühne, um über The Muppets zu berichten, und einige
sehr kurze Schnipsel wurden gezeigt.
Ein Sizzle Reel der bisherigen Marvel-Produktionen
stellte die Charaktere des Avenger-Films vor, von dem
es natürlich noch nichts zu sehen gab.
Zu guter Letzt kamen Überproduzent Jerry
Bruckheimer und Regisseur Rob Marshall auf die Bühne, um uns
drei Szenen aus Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten
zu präsentieren. Die 18 Minuten des Films zeigen natürlich genau
das, was man an den ersten Filmen liebte.
Fazit der Disney Tradeshow: Keine
Überraschungen, alles läuft in den erwarteten Bahnen...
Am frühen Abend ging es mit Bussen ins Rave
Kino-Center zum Abend des Independentfilms. Traditionell kann
man sich in zwei Schienen zwei von fünf Filmen ansehen. In der
Vergangenheit konnte man so weit vor US-Start Filme wie
Whale Rider, The Hurt Locker oder The Kids Are
All Right entdecken, dieses Mal gab es aber mit 3 Dokus und
einem Spielfilm eine etwas magere Auswahl. Wir entschieden uns
für den Spielfilm The First Grader, eine wahre
Geschichte um einen 84jährigen Kenianer, der unbedingt zum
ersten Mal in seinem Leben in die Schule gehen möchte. Ein paar
feuchte Augen gab's dann schon...
Zuvor gab es in dem Kino noch ein Buffet und
wie bei vielen Veranstaltungen dieser Art ist es immer wieder
interessant, wen man dabei so alles kennen lernt. Zum Beispiel
das Architektenpaar aus South Carolina, das erst letzten Herbst
mit dem Kinomachen angefangen hat und dementsprechend noch über
wenig Erfahrung, dafür aber viel Enthusiasmus verfügt.
Pikanterweise sahen die Beiden aus wie Lookalikes von Curd
Jürgens und Edie Falco, damit erhöht sich unsere Lookalikes-Sammlung
auf 4 (nach Condoleezza Rice im Bubba Gump und Robin Williams in
Joshua Tree).
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Der Tag begann mit einem kleinen
Frühstücksempfang und ziemlich ungesunden Essen (Würstchen,
Miniquiche und die obligatorischen Kartoffeln). Anschließend
ging es weiter zur Präsentation von DreamWorks.
War Horse: Steven Spielberg erzählt
gerne Filme, die von einem Überlebenskampf in schwierigen Zeiten
handeln, und diesmal geht es um ein Pferd, das in den Ersten
Weltkrieg zieht. Ein bisschen erinnert das an Black Beauty
und Hildalgo, aber die Bilder sehen gut aus, und
Spielberg hat ja ein Händchen, wenn es darum geht, große
Emotionen auf die Leinwand zu bannen.
The Help: Der Roman steht seit über
hundert Wochen auf den hiesigen Bestsellerlisten, scheint in
Deutschland aber wohl weitgehend unbekannt zu sein. Geschichten
über die Rassenproblematik in den frühen Sechziger Jahren hat es
schon viele gegeben, und die gezeigten Szenenschnipsel scheinen
zu bestätigen, dass es einmal mehr über Freundschaft über die
Rassengrenzen hinweg, Engstirnigkeit und Borniertheit der
Südstaatengesellschaft und große Emotionen gehen wird. Das
vorwiegend weibliche Schauspielensemble ist aber bestens
aufgelegt und Octavia Spencer eine ganz große Neuentdeckung.
Fright Night: Das Original ist
vollkommen an mir vorüber gegangen, doch die Grundidee – ein
Junge (Anton Yelchin) entdeckt, dass der scheinbar harmlose
Nachbar (Colin Farrell) ein Vampir ist – ist ganz nett und die
gezeigten Ausschnitte versprechen rasante Action und jede Menge
Spannung.
Real Steel: Der Trailer, der seit
einiger Zeit in den Kinos läuft, lässt Schlimmes befürchten,
doch in den präsentierten Szenen scheint auch noch eine andere,
emotionalere Geschichte durch, in der es um einen Vater (Hugh
Jackman) geht, der plötzlich gezwungen wird, sich um seinen
kleinen Sohn zu kümmern. Vielleicht ist der Film ja doch mehr
als nur ein actiongeladenes Spektakel ohne Sinn und Verstand…?
Zum Lunch besuchten wir die eigentliche
Tradeshow, auf der diverse Firmen für Kinobedarf ihre neuesten
Kreationen präsentierten, sei es ein verbessertes Soundsystem,
bequemere Stühle oder quietschbunte Süßigkeiten. Man muss es den
Organisatoren hoch anrechnen, dass es diesmal wenigstens Salat
und Obst gab und nicht nur das übliche Fast Food.
Am Nachmittag ging es dann zur Veranstaltung
der Disney Company, die erwartungsgemäß gut besucht war. Auch
hier konzentrierte man sich darauf, das Augenmerk auf die
Highlights des Programms zu legen:
Cars 2:
etliche Szenen davon gab es bereits in München zu sehen und sie
bestärken den Eindruck, den ich damals gewonnen habe. Mit der
Spionagegeschichte richtet sich der Film nun eher an ein etwas
älteres Publikum, das die diversen Anspielungen auf die
Filmgeschichte auch zu verstehen weiß. Für das bisherige,
kindlichere Zielpublikum bleiben immerhin die spannenden Rennen
und die bekanten und beliebten Charaktere.
Winnie
Puuh: Für die Zielgruppe der ganz kleinen Kinogänger ein
absolutes Muss. Die Animation ist kindgerecht und liebevoll
gestaltet, die Figuren liebenswert – einfach nur niedlich.
The
Muppets: Ich liebe die Muppetshow und ihren anarchistischen
Charme, und ein Film, in dem Amy Adams mitspielt, kann kein
schlechter Film sein. Außerdem weckt ein Wiedersehen mit Kermit,
Miss Piggy und dem Rest der Truppe wunderbare
Kindheitserinnerungen. Über den Inhalt ist noch nicht viel
bekannt, nur dass die Muppets sich nach Jahren wieder
zusammenraufen müssen, um ihr Studio vor dem finanziellen Ruin
zu bewahren. Unterstützt werden sie dabei von vielen Stars.
Avengers: Da haben Marvel und Disney Großes vor. Nach den
Einzelfilmen, in denen die diversen Superhelden im Mittelpunkt
stehen, kommt das erste Gemeinschaftsabenteuer von Hulk, Iron
Man, Thor und wie sie alle heißen. Man darf gespannt sein.
Pirates
of the Caribbean –
Fremde Gezeiten: Johnny Depps Captain Sparrow ist eine der
originellsten und wunderbarsten Figuren der jüngeren
Filmgeschichte, und der vierte Teil der Serie ist voll und ganz
auf ihn zugeschnitten. Die Fans werden sicherlich auf ihre
Kosten kommen, denn der Streifen bietet alles, was sie an den
ersten drei Teilen mochten: Zombies, eine knifflige
Schnitzeljagd, Seeschlachten und natürlich Captain Sparrow wie
er leibt und lebt.
Im Anschluss an diese Veranstaltung ging es
mit dem Bus raus zum Rave-Kinokomplex, wo der Independent and
Specialty Film Showcase stattfand, der mit einem kleinen Büffet
begann. Bis zum Beginn des Programms haben wir uns mit
Kinobetreibern aus Deutschland und den USA unterhalten, was sehr
nett war.
Das Programm war leider nicht sehr
überzeugend: Drei Dokus (über die New York Times, die Foo
Fighters und eine High School Band) stand nur ein Spielfilm
gegenüber. Wir entschieden uns für die Fiktion…
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Mittwoch 30. März |
CinemaCon Tag III
Mark G. |
Pi-Jay |
Unser Tag begann mit einem Mittagessen mit James
Cameron, George Lucas und Jeffrey Katzenberg, die über das
digitale Kino und insbesondere 3D-Kinos diskutierten. Alle drei
sind selbstverständlich große Befürworter...
So richtig spannend war das nicht, aber ein paar
Infos konnte man schon aus der Diskussion ziehen:
So sind die zusätzlichen 3D-Kosten pro
Animationsfilm bei DreamWorks laut Katzenberg von anfangs $15
Mio. auf nun $10 Mio. gesunken.
James Cameron sieht die Zukunft der digitalen
Projektion bei 60 Bildern pro Sekunde - er will seine
Avatar-Sequels in
diesem Format drehen und dazu morgen eine Testvorführung
präsentieren.
Selbstverständlich erteilten Lucas und Cameron schnellen
3D-Konvertierungen ("das ist nicht 3D, sondern höchstens 2,2D
oder 2,3D") eine Absage und versprachen für die Konvertierungen
von Star Wars
und Titanic
höchste Qualität. Zudem ist es billiger, einen Film in 3D zu
drehen, als ihn nachträglich erstklassig zu konvertieren, denn
dazu braucht man mindestens 6-8 Monate und diese Zeitspanne
bedeutet eine enorm hohe Zinslast für ein $100-150 Mio.-Projekt.
Am Nachmittag lud Sony wieder ins Collosseum. Der
Eingangsbereich wurde in einen Zoo verwandelt mit vielen
lebenden Tieren (Löwen, Zebras, Kapuzineräffchen u.v.m.). Im
Saal ging es dann los mit einer vorgezogenen Preisverleihung
(eigentlich werden die Preise erst in der Abschlussveranstaltung
am Donnerstagabend vergeben). Drew Barrymore überreichte an
Cameron Diaz den Preis für den weiblichen Star des Jahres. Zudem
bekamen wir eine Best-Of-Rolle aus der 17jährigen Karriere der
Actrice zu sehen, gefolgt von etwa 4 Minuten aus
Bad Teacher.
Danach ging es nahtlos weiter
mit Der Zoowärter.
Der Kevin James-Film wird sicherlich auf der ganzen Welt ein
zufriedenes Publikum finden...
Goodie der Sony war ein
Zoowärter-Sweatshirt in einem leichten Zebra-Rucksack.
Auch zum Abendessen wurde ein
Preis vergeben (Pioneer Award), aber wir blieben nicht lange
genug, um die ganzen Dankesreden zu hören, erlebten aber etwa 15
Minuten Tim Allen live, der durch das Programm führte. Mich hat
überrascht, dass der Disney-Star live ziemlich XXX-rated
daherkommt...
Mehr war für heute einfach nicht mehr drin, die
Präsentation von Morgan Spurlocks neuer Doku sparten wir uns... |
Heute hatten wir den Vormittag frei und suchten erst in der
Mittagszeit das Caesar's auf, um an einem Lunch mit George
Lucas, James Cameron und Jeffrey Katzenberg teilzunehmen. Das
hört sich vielleicht nach einer intimen Angelegenheit an, fand
aber in einem riesigen Ballsaal mit Hunderten anderen
Teilnehmern statt. Von den drei legendären Produzenten und
Regisseuren war nicht viel zu erkennen, aber zum Glück gab es
Leinwände, die ihr Gespräch übertragen haben. Viel Neues
erfuhren wir dabei leider nicht, es ging vielmehr nur darum, wie
toll 3 D ist - und in dieser Frage waren sich alle überraschend
einig.
Nach einem weiteren kleinen Schlenker über die
Messe (und einem weiteren kleinen Eis unterwegs), ging es um
vier Uhr zur Studio-Präsentation von Sony. Hierfür hatte man
einen enormen Aufwand getrieben und den Eingangsbereich zum
Collosseum in einen Zoo mit lebenden Löwen, Bären, Affen,
Krokodilen, Schlangen und Zebras verwandelt. Ziemlich
beeindruckend. Die Veranstaltung selbst konzentrierte sich
auf die Auszeichnung von Cameron Diaz mit dem Preis für die
Darstellerin des Jahres, der von der entzückenden Drew Barrymore
überreicht wurde (deren Kosename von Cameron Diaz, wie wir nun
wissen, Poo-Poo lautet). Dazu wurden einige kurze Ausschnitte
aus Diaz' neuem Film, Bad Teacher, präsentiert, die gut
beim Publikum ankamen und auf einen großen Erfolg hoffen lassen.
Zum Abschluss gab es einen kompletten Film: Der Zoowärter
mit Kevin James.
Als Goodie durfte sich jeder wahlweise
einen jungen Löwen oder eine Tasche im Zebra-Design mit
Zoowärter-Sweatshirt aussuchen. Wir haben den Löwen im
Badezimmer untergebracht, wissen aber noch nicht, wie wir ihn
ins Flugzeug schmuggeln werden... Nach einer kleinen Pause,
in der wir uns die Beine vertreten haben und ein bisschen am
Pool lagen, ging es am Abend zum Pioneer Dinner of the Year. Das
Essen war wieder ganz okay, das Dessert zu üppig, unser Platz
aber leider nicht der beste. Die Klimaanlage befand sich direkt
über meinem Kopf und blies mir ständig in den Nacken. Während in
den anderen Gläsern das Eis langsam schmolz, gefror mein Wasser
zu Eis, und das Rinderfilet war schneller kalt, als man Muh
sagen konnte. Dafür kamen wir noch in den Genuss einer
Showeinlage von Tim Allen, der frech wie Oskar war und uns ein
paar Mal zum Lachen brachte. Danach waren wir aber zu müde für
eine weitere Veranstaltung und beschlossen den Abend im Hotel. |
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Donnerstag 31. März |
CinemaCon Tag IV
Mark G. |
Pi-Jay |
Der letzte Tag der CinemaCon begann schon sehr
früh, da James Cameron um 8.00 Uhr morgens mit seiner
Präsentation begann. Er zeigte uns 3D-Szenen, die er vor wenigen
Wochen mit 48 Bildern oder 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen
hatte und die ebenfalls in dieser Geschwindigkeit wiedergegeben
wurden. Douglas Trumball
hat ja schon vor Jahrzehnten mit seinem Showscan-Verfahren mit
einer höheren Wiedergaberate experimentiert und tatsächlich
gehen Unschärfen verloren und die Bilder werden realistischer.
Unbeantwortet bleibt natürlich die Frage, ob man aus
künstlerischer Sicht tatsächlich realistischere Bilder haben
will... Auf jeden Fall
will Cameron seine Avatar-Fortsetzungen
mit 48 bzw. 60 Bildern drehen, hat sich aber noch nicht für eine
der beiden Geschwindigkeiten entschieden.
Danach zeigte uns LionsGate
den Film Warrior
in ganzer Länge - eine faustdicke Überraschung, denn der Martial
Arts-Film war stellenweise sehr spannend, rührte aber auch zu
Tränen. Was diesen Film auch von unzähligen anderen Sport-Cheerie-Movies
unterschied, war der Twist, dass es in dem Film von Gavin O'Connor
gleich zwei Protagonisten gibt, die man anfeuern will - aber nur
einer kann gewinnen.
Leider wird der Film in Deutschland wohl überhaupt keine Chance
im Markt haben...
LionsGate lud danach zum Lunch, bei dem es die
Weltpremieren der Trailer von The
Devil's Double und
Abduction gab. Zudem
präsentierten Hauptdarsteller Jason Momoa und Tyler Perry kurze
Szenen ihrer Filme Conan the Barbarian
und Madea's Big Happy Family.
Tyler Perry bekam sogar stehende Ovationen...
Am Nachmittag war die
Tradeshow von Warner Bros. dran, die mit einer 14minütigen Rolle
mit Ausschnitten der kommenden Produktionen begann, darunter den
ersten bewegten Bilder mit Leonardo DiCaprio als
J. Edgar (Hoover).
Regisseur Todd Phillips kam auf die Bühne um als
Weltpremiere den Trailer von Hangover
2 zu präsentieren.
Regisseur Martin Campbell, Ryan Reynolds und
Blake Lively zeigten uns 9 Minuten aus
Green Lantern, die auf
jeden Fall besser rüberkamen als der erste Trailer.
Regisseur Seth Gordon und die Darsteller Jason
Bateman, Charlie Day und Jason Sudeikis zeigten uns den ersten
Trailer von Horrible Bosses.
Eine weitere Komödie war
Crazy Stupid Love,
dessen Regisseure Glenn Ficarra und John Requa ebenso anwesend
waren wie Hauptdarsteller Steve Carrell. Auch hier gab es die
Weltpremiere des ersten Trailers.
Zu guter Letzt kam Produzent David Heyman auf die
Bühne, der uns 4 Minuten aus Harry
Potter und die Heiligtümer des Todes 2. Teil
präsentierte, die sehr viel Appetit auf mehr machten.
Traditionell schloss die
CinemaCon mit der Preisverleihung für die Stars des Jahres und
der Zukunft etc. ab... Da werden dann noch mal Stars
aufgefahren, natürlich hauptsächlich solche, die auch demnächst
einen Film starten, wie z.B. Ryan Reynolds, Helen Mirren, Vin
Diesel oder Russell Brand.
Allerletzter
Tagesordnungspunkt war die Pool Party, die einen ordentlichen
Filmtheaterkongress gesellig beendete...
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Ein weiterer,
heißer Tag in Las Vegas, der mit einem kleinen Frühstück und
einer technischen Präsentation von James Cameron begann. Der
Mann ist ja nicht nur einer der erfolgreichsten Regisseure der
Welt, sondern auch bekannt dafür, seine eigenen Kameras usw. zu
bauen. Heute ging es um die Aufnahme und Projektion von
3-D-Material in einer Geschwindigkeit von 48 und 60 Bildern pro
Sekunde. Die Unterschiede zum herkömmlichen Bild sind
bemerkenswert, alles ist wesentlich schärfer und gewisse
Bewegungsunschärfen, die bei einem schnellen Schwenk oder einer
Kamerafahrt auftreten, verschwinden völlig. Der große Nachteil,
den digitales Material ja grundsätzlich hat, ist, dass es nun
nicht mehr nach Kino aussieht, sondern nach HD-Fernsehen. Mit
anderen Worten: Die Magie ist verschwunden, und das ist sehr,
sehr schade. Aber vielleicht wird es in einiger Zeit möglich
sein, diese Mängel zu beheben.
Im Anschluss daran fand eine
Vorführung von Warrior
statt, gefolgt von einem Mittagessen von Lionsgate.
Nach dieser
emotionalen Tour de force zum Alltagsgeschäft überzugehen, fiel
nicht leicht. Während des Mittagessens präsentierte Lionsgate
noch einige Ausschnitte aus den Highlights des Jahres.
Conan der Barbar: Gezeigt
wurden nur wenige Szenenschnipsel, die ein aufwendiges
Actionspektakel im Stil von
10.000 BC oder
Prince of Persia
erwarten lassen. Hauptdarsteller und Shootingstar Jason Momoa
sprach ein paar Worte und ließ uns seine Begeisterung spüren.
The
Devil’s Double: Dominic Cooper
spielt ein Bodydouble von Saddam Husseins Sohn Udai und droht,
sich in der Welt des reichen, skrupellosen Psychopathen zu
verlieren. Die Story erinnert an
Der letzte König von
Schottland, die Umsetzung ist aber auf ein deutlich
jugendlicheres Publikum zugeschnitten. Cooper, der eine
Doppelrolle spielt, macht seine Sache überraschend gut.
Abduction: Teenie-Star Taylor
Lautner entdeckt, dass er als Kind entführt wurde. Was wie ein
interessantes Drama beginnt, wird dann zum Actionreißer, denn
geheimnisvolle Männer in Schwarz jagen den jungen Mann, der
versucht herauszufinden, wer er eigentlich ist. Ein Jason Bourne
für Teenies.
Nach einer kurzen Pause ging es
weiter mit der Präsentation von Warner. Der Trailer zu
Hangover 2 verspricht
für die Fans sicherlich genauso viel Spaß wie der erste Teil –
vor allem weil die Geschichte fast genau dieselbe zu sein
scheint. In Horrible
Bosses wollen drei schikanierte Angestellte ihre Chefs
ermorden und scheitern an ihrer Dämlichkeit – eine Komödie für
alle, denen Der Teufel
trägt Prada zu harmlos und romantisch war. Für die
Romantikfans gibt es dafür
Crazy Stupid Love,
der an Tatsächlich Liebe
erinnert.
Eine Überraschung war die
Präsentation von Green
Lantern, denn die Ausschnitte lassen eine sehr aufwendige,
phantasievolle Inszenierung erwarten und sahen besser aus als
die etwas beliebig wirkenden Trailer. Wirklich den Mund wässerig
gemacht hat uns allerdings David Heyman mit den wenigen Minuten
aus dem Harry-Potter-Finale, die wirklich Großes erwarten
lassen.
Am Abend wurden dann noch ein
paar Preise vergeben und kräftig für die Filme der
ausgezeichneten Stars geworben. Nach einem eher drögen Auftakt
ging die Vergabe dann relativ zügig über die Bühne, und es war
ganz interessant, Leute wie Ryan Reynolds oder Helen Mirren
einmal live zu sehen. Natürlich ist der Saal so riesig, dass sie
nur winzige Punkte auf einer weit entfernten Bühne sind (das
Parkett war komplett für die vielen Manager, Agenten, Friseure
und Anwälte der Stars sowie die Studiomitarbeiter, -manager und
–anwälte reserviert). Man konnte sie zwar sehr gut auf einer
riesigen Leinwand bewundern, aber irgendwie war das wie
Fernsehen. Russel Brands Auftritt sorgte dabei für die meisten
Lacher, und er wäre noch witziger gewesen, wenn man auch die
andere Hälfte dessen, was er gesagt hat, verstanden hätte. Aber
mit diesem Problem standen wir nicht allein da, auch die Amis
verlangten nach einer Übersetzung…
Im Anschluss fand eine große
Party am Pool des Hotels statt. Oder, besser gesagt, in der
exotischen Kulisse der Poollandschaft eines Hotels, das einen
altrömischen Palast imitiert (oder was sich die Amerikaner
darunter vorstellen) und mit viel Prunk und Kitsch aufwartet.
Ein sehr schöner Abschluss mit einem letzten Büffet und
interessanten Begegnungen. Conan-Star Jason Momoa lief gleich
zwei Mal an unserem Tisch vorbei, begleitet von einer Phalanx
aus Leibwächtern und Anwälten (oder was auch immer), vermutlich
auf der Suche nach dem V.I.P.-Bereich. Sympathischerweise kam
uns auf dem Rückweg in unser Hotel Thor-Darsteller Chris
Helmsworth lediglich in Begleitung eines einzelnen Mannes
entgegen – nicht jeder aufgehende neue Star verinnerlicht also
so schnell die Mechanismen Hollywoods…
Die erste CinemaCon, die auch
meine erste Veranstaltung in Las Vegas war, ist nun zu Ende, und
es wird Zeit, Bilanz zu ziehen. Ein direkter Vergleich mit der
Münchener Filmwoche bietet sich dabei natürlich an, von der wir
ja regelmäßig berichten.
Abgesehen von der
Tatsache, dass Las Vegas im Frühling angenehmeres Wetter zu
bieten hat als München im Januar, und Sin City für europäische
Augen die exotischere Kulisse abgibt, sind die Unterschiede gar
nicht mal so groß.
Auf der CinemaCon präsentieren
sich hauptsächlich die großen Majors, von denen leider nicht
alle erschienen waren, während in München nicht nur sämtliche
Branchengrößen anwesend sind, sondern auch verschiedene kleinere
und größere, deutsche Verleiher.
München bietet ein
kompakteres Programm, das ein bisschen anstrengend zu bewältigen
ist, aber viel mehr Inhalte und einen besseren Überblick über
die Filme der kommenden Monate bietet. In Las Vegas kann man
zwischendurch an den Pool oder aufs Hotelzimmer gehen, ohne
etwas zu verpassen. Leider konzentrieren sich die Studios in
ihren Präsentationen nur auf ihre großen Sommer-Hits und zeigen
zwar einige Ausschnitte, aber nur wenige Trailer. Das hat den
Vorteil, dass die jeweilige Veranstaltung nach spätestens
neunzig Minuten beendet ist, aber auch den Nachteil, dass man
über viele Projekte gar nichts erfährt.
Nach Vegas ist der Weg von
Hollywood nicht weit, weshalb auch einige namhafte Stars den Weg
hierher finden, aber auch München kann immer mehr mit deutschen
Gaststars auftrumpfen, was nicht weniger aufregend ist. Auf der
CinemaCon gibt es mehr aufwendige Essen, die aber stets mit
einem gewissen Reklameaufwand verbunden sind, der auf Dauer
schon ein wenig nervt. In München bekommt man dafür jederzeit
eine Erfrischung und nicht nur hin und wieder eine Cola, sondern
tatsächlich auch Wasser (klingt vielleicht blöd, aber es nervt,
sich zwischen den Veranstaltungen noch mit Getränken
einzudecken).
Abgesehen davon, dass München
viel bequemer zu erreichen ist (dafür kann man in Vegas die
Arbeit mit dem Vergnügen verbinden und noch etwas Urlaub
anhängen), ist das wichtigste Argument für die Hauptstadt
Bayerns die wesentlich geringere Anmeldegebühr. Die CinemaCon
ist zwar spannend und informativ, aber unter dem Strich nicht
wirklich ihr Geld wert, zumal nicht alle Studios vertreten waren
und man, abgesehen von diversen Filmausschnitten, auch nicht so
sehr viel Neues erfahren hat. Insofern ist es fraglich, ob ich
ein weiteres Mal von hier berichten werde…
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Freitag 1. April |
Mark G. |
Pi-Jay |
Nachdem wir die letzten Tage gegenüber dem
Caesars (dem Ort der Convention) gewohnt hatten, zogen wir heute
ins Stratosphere um, da wir noch nie am nordöstlichen Ende des
Strips gewohnt haben und dies einmal ausprobieren wollten. Zuvor
holten wir noch T. ab, der ebenfalls in Vegas zur CinemaCon
weilte und die nächsten Tage mit uns verbringen wird.
Bei Temperaturen von 33 Grad
war heute der Pool im 8. Stock angesagt und auch sonst war nicht
viel mehr geplant, schließlich jagte in den letzten Tagen ein
Termin den nächsten.
Nach einem kleinen Besuch in
einer Outlet-Mall, in der ich wieder ein paar Converse-Artikel
erstand, ging es ab ins M, ein etwa zwei Jahre junges Casino
etwas außerhalb. Trotz der auswärtigen Lage war es knüppelvoll
und die Wartezeit des Buffets betrug knapp zwei Stunden. Das
Buffet war auch sehr gut, aber sicherlich nicht so eine lange
Wartezeit wert... |
Nach den
Anstrengungen der letzten Tage war es ganz angenehm, einmal
keinen Termin zu haben. Beim Kofferpacken konnten wir ausgiebig
den Klängen eines Banjos lauschen. Der Mann, der mit lautstarker
Leidenschaft in die Saiten hieb, stand praktisch unter unserem
Fenster, und ich war wirklich froh, dass er nicht schon in den
vergangenen Tagen dort aufgetreten ist.
Am Wochenende ist Las Vegas noch
voller als sonst, und diesmal gibt es in etlichen Bundesstaaten
auch noch Frühlingsferien, weshalb es von betrunkenen, jungen
Leuten nur so wimmelt. Zuerst holten wir unseren Freund T. ab,
der die nächste Woche mit uns verbringen wird, und checkten dann
in dem etwas ruhiger, am unspektakulären Ende des Strips
gelegenen Stratosphere ein. Das Markenzeichen des Hotels ist ein
350 Meter hoher Turm, von dem man eine tolle Sicht auf Las Vegas
hat.
Es war mit über
dreißig Grad viel zu heiß, um etwas zu unternehmen, weshalb wir
uns am Pool niederließen und die erste Sommersonne genossen.
Später gingen wir ein wenig in einem Einkaufszentrum bummeln und
aßen dann im M-Kasino zu Abend. Das Büffet dort gilt bei den
Einheimischen als das beste der Stadt – was wir sofort zu spüren
bekamen: Die Wartezeit, um überhaupt rein zu kommen, betrug
knapp zwei Stunden. Entsprechend hungrig ließen wir uns dann die
diversen Speisen schmecken, die ziemlich gut sind, aber über das
übliche nicht hinausgehen. T. und ich probierten aber zum ersten
Mal Austern und waren uns einig, dass es auch das letzte Mal
war, und auch Krabben sind nicht unbedingt nach unserem
Geschmack. Im überdurchschnittlich hohen Eintrittspreis sind
übrigens auch alkoholische Getränke enthalten, was normalerweise
nicht üblich ist – und für manche wohl einen Vorteil darstellt.
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Samstag 2. April |
Las Vegas - Valley of Fire State Park - Las Vegas
Mark G. |
Pi-Jay |
Nur 50 Meilen von Vegas entfernt liegt der älteste State Park
Nevadas, ein Traum in Rot, Gelb und vielen anderen Farben, den
ich noch nie besucht hatte. Ein paar kurze Wanderungen und
Hunderte Fotos später ging es am Abend noch in die Cheesecake
Factory (wieder ein äußerst leckerer Salat und Käsekuchen), dem
ein Abstecher nach Downtown um Mitternacht folgte. Selbstredend
waren die meisten Passanten schon erheblich angeheitert und so
war der Besuch in der "Altstadt" kein großes Vergnügen...
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Der heutige Tag stand im Zeichen
der Natur. Wir fuhren zum Valley of Fire, einem State Park
einige Kilometer von Las Vegas entfernt und unternahmen ein paar
kleinere Wanderungen – auch um die lukullischen Genüsse der
letzten Tage wieder abzutrainieren. Der Park ist absolut
sehenswert, die verschiedenen Gesteinsformationen leuchten in
diversen Rot- und Ockertönen, die am späten Nachmittag, wenn die
Sonne niedrig steht, noch viel spektakulärer aussehen.
Zurück in Las Vegas ging es in
die Cheesecake Factory, um ein weiteres Mal die köstlichen
Salate zu probieren. Der Carlton Salat ist definitiv mein
Lieblingssalat geworden. Und ja, natürlich gab es auch einen
Käsekuchen, den wir uns drei allerdings geteilt haben.
Anschließend fuhren wir in die Altstadt, um uns die
Lichterspiele in der Freemont Street anzusehen. Leider fielen
diese an diesem Abend aus oder waren zu so später Stunde bereits
vorüber. Wir sind noch ein wenig umhergeschlendert, aber relativ
bald wieder zurück an den Strip gefahren. Das Publikum in
Downtown gehört nämlich nicht unbedingt zu jener Sorte, mit der
man sich bei einer gepflegten Tasse Tee über die Anwärter auf
den nächsten Literaturnobelpreis unterhalten könnte – und Tee
trinkt es vermutlich auch nicht. Das wird wohl unser letzter
Ausflug hierher gewesen sein.
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MARK G. & PI-JAY IN LA-LA-LAND |