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Update: 23.07.11

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1

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2

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3

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4

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5

Born to be wild

 

 

 

 

 

Mit Remakes ist es wie mit Schlaghosen oder Irokesenhaarschnitt – irgendwann kommt eben alles wieder, ob man das nun gut findet oder nicht. Für mich ist ein Remake immer ein Zeichen von Einfallslosigkeit, wobei ich zugeben muss, dass sich manche Neuverfilmungen gelohnt haben. Obwohl das Original ein guter Film ist, den man sich auch heute noch ansehen kann, hat auch das jüngste Remake von King Kong Spaß gemacht. Eine alte Geschichte in die Gegenwart zu transportieren und mit heutigen tricktechnischen Mitteln neu zu erzählen ist eine Sache, eine lieblose (Farb-) Kopie eines Schwarz-Weiß-Klassikers herzustellen, wie Gus van Sant es mit Psycho getan hat, grenzt hingegen beinahe an ein Verbrechen. Andere Geschichten wiederum sind hinsichtlich ihres zeitgeschichtlichen Bezugs oder ihrer gesellschaftlichen Normen inzwischen überholt, berühren aber nach wie vor ein universelles Thema und bieten sich auf diese Weise ideal für eine Neuinterpretation an, wie z.B. Vater der Braut oder Freaky Friday. Aber wehe, wenn sie in die falschen Hände fallen, dann ist wie bei Mr. Deeds die Katastrophe vorprogrammiert.

Genau das scheint jedoch immer dann der Fall zu sein, wenn ein Fernsehsender beschließt, ein Remake zu machen. Ich meine hier nicht, dass ein alter TV-Film neu inszeniert wird – alles schon dagewesen: Zweikampf wurde 1986 fürs ZDF und 2002 für die ARD gedreht, derselben Autor/Regisseur erzählt dieselbe Geschichte noch einmal und beweist so, dass das Fernsehen in den letzten 20 Jahren keine signifikante Weiterentwicklung erfahren hat …

Aber ich schweife ab. Sat 1, der Sender, der es uns allen so richtig zeigen will, hat sich schon vor Jahren am deutschen Filmgut vergriffen und z.B. den Klassiker Es geschah am helllichten Tag zu einem faden Durchschnittskrimi verwurstet. Genauso schlimm finde ich, dass sie hemmungslos US-Vorbilder plagiieren und das noch nicht besonders schlimm zu finden scheinen. Nachdem sie schon Und täglich grüßt das Murmeltier, Der Kindergarten Daddy und andere erfolgreiche Produktionen geplündert haben, wird zur Zeit der nette, etwas unterschätzte Girl in the Café für das hiesige Publikum neu interpretiert – das heißt, weniger Sozialkritik und mehr Herz-Schmerz und vor allem schlechtere Schauspieler.

Aber das ist ja alles nichts Neues. Wirklich wütend gemacht hat mich allerdings die ARD, die mit Meine Mutter tanzend ein Plagiat von Secrets and Lies ausgestrahlt hat. Nicht nur, dass sie einen der besten Filme der Neunziger zu einer vor Sozialkitsch triefenden Schmonzette verwandelt haben, nein, dazu wurde das Original bei seiner Erstausstrahlung auch noch ins Nachtprogramm verbannt. Dass es fast keine guten Fernsehfilme mehr gibt, ist schon schade genug, aber dass wir „dummen Zuschauer“ auch noch mit billigen Plagiaten herausragender Filme abgespeist werden, ist eine bodenlose Frechheit. Verantwortlich für die Produktion war natürlich Teamworx, die schon die inzwischen unsäglichen, weil lieblos hingeschluderten Eventmovies verbrochen haben und die sich besser in Teammurx umbenennen sollten ..

 

 

Also, Leute, geht häufiger ins Kino! Der vergangene Monat war recht interessant und vor allem von Biopics im weitesten Sinne geprägt.

 

Bobby spielt am letzten Tag im Leben von Robert Kennedy und erzählt von zahlreichen Personen in dem Hotel, in dem er ermordet wurde. Wie in jedem Episodenfilm gibt es einige Geschichten, die gelungen sind, andere sind dagegen völlig überflüssig. Stellenweise zieht sich der Film ganz schön, was in erster Linie daran liegt, dass Estevez bei seinen Figuren nur an der Oberfläche kratzt und tiefer gehende Konflikte meidet. Wirklich emotional ist jedoch der, von einer Rede Kennedys unterlegter Schluss, für den man unbedingt ein paar Taschentücher bereit halten sollte.

Note 3-

 

Der letzte König von Schottland handelt von einem jungen Arzt, der, getrieben von einem verschwommenen Idealismus und purer Abenteuerlust, nach Uganda gerät, als Idi Amin gerade an die Macht kommt. Durch Zufall begegnen sich die beiden, und der junge Schotte wird Amins Leibarzt. Im Laufe der Zeit entdeckt er jedoch, dass Amin nicht nur der nette, charmante und humorvolle Präsident ist, sondern zugleich ein brutaler Diktator und Massenmörder. Es ist ein Film, der unter die Haut geht und einen trotz einiger Längen zu fesseln versteht. Dies ist vor allem Forest Whitakers Glanzleistung als Amin zu verdanken, der hier eine der beeindruckendsten und vielschichtigsten Charakterinterpretationen der Filmgeschichte abliefert.

Note 2

 

La vie en rose ist ebenfalls ein Film, der vom Leben einer realen Person erzählt: Edith Piaf. Hierzulande kennt man hauptsächlich zwei Chansons von ihr und bestenfalls ihre Stimme, die einmalig und unverwechselbar war, über ihr Leben und ihre Exzesse ist dagegen nur wenig bekannt. Leider reißt der Film trotz seiner 140 Minuten nur einige Dinge an und setzt zudem noch viel an Hintergrundwissen voraus, wodurch mitunter eine gewisse Ratlosigkeit entsteht. Da wird z.B. von Ediths Verwicklung in einen Mord erzählt, dieser Handlungsstrang jedoch nie aufgelöst. Die achronologische, sprunghafte Erzählweise macht den Film überdies ein wenig sperrig, dennoch ist er wegen der großartigen schauspielerischen Leistung und der Musik auf jeden Fall sehenswert.

Note 3-

 

Mr. Bean macht Ferien: Nach dem letzten Film wollte ich mir nie wieder einen ansehen, aber die Ausschnitte, die vorab zu sehen waren, haben mich verführt. In der Hoffnung auf eine runde, gelungene Komödie bin ich ins Kino gegangen – und wurde enttäuscht. Jeder gute Gag war bereits im Trailer oder in den Ausschnitten zu sehen, das Tempo ist so betulich wie auf dem Wandertag eines Seniorenheims, und die Geschichte selbst ist doch recht simpel gestrickt. Man kann sich amüsieren, aber zu mehr als ein paar Schmunzler reicht es nicht.

Note 4

 

Smokin' Aces: Tarantino ist schuld, er hat dieses Subgenre der respektlosen, anarchisch-komischen Gangsterballaden geschaffen, das nicht tot zu kriegen ist. Smokin’ Aces versucht sich an der bekannten Story des Auftragsmörders, der Jagd auf sein Opfer macht und dabei auch unliebsame Konkurrenz los werden muss. Diesmal sind es gleich ein Dutzend Killer, die hinter einem Kotzbrocken von Möchtegern-Verbrecher her sind und das Resultat ist flott und einigermaßen witzig. Das Ganze ist bleihaltig, cool und für ein paar Überraschungen gut, wobei die Auflösung am Ende zu umständlich geraten ist und der Film jedes Tempo raubt. Man hätte mehr daraus machen können.

Note 3-

 

Auf Premiere habe ich noch Millions nachgeholt, der jedoch unter den Erwartungen blieb. Immerhin hat Danny Boyle schon damit einen „Science Fiction“ gedreht, denn die Geschichte handelt von einem kleinen Jungen, der eine Tasche voller Geld findet – und zwar kurz vor der Euro-Einführung in Großbritannien (utopisch…). Leider bleibt der Film irgendwo zwischen Krimi und Kinderfilm stecken und verschenkt zu viele Möglichkeiten, wobei er durchgehend charmant ist und mit einigen Regieeinfällen aufwartet.

Note 3

 

Hoffen wir, dass sein neuer Film Sunshine wesentlich besser wird. Davon abgesehen ist das Kinoprogramm im April leider nicht allzu üppig. So ein richtiger Must-See-Film ist für mich nicht dabei. Little Children interessiert mich wegen Kate Winslet, die für ihre Rolle immerhin oscarnominiert wurde. Goodbye Bafana sah gut aus, aber man hört leider nur schlechtes über den Film, der es zudem mit den Fakten nicht sehr genau nehmen soll. Von Shooter haben wir auf der Münchner Filmwoche so viele Ausschnitte gesehen, dass ich nicht weiß, ob ich den Rest noch anschaue. Born to be wild könnte noch eine nette Komödie sein, aber ich bin misstrauisch.

 

 

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