|
|
Quick Links |
Dezember 2010 |
Mo. |
Di. |
Mi. |
Do. |
Fr. |
Sa. |
So. |
.- |
- |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
- |
- |
|
12. Dezember 2010 |
|
3+ |
Einfach zu
haben
Weil Olive (Emma
Stone) nicht zugeben will, dass sie ein langweiliges Wochenende zu
Hause verbracht hat, erzählt sie ihrer besten Freundin, dass sie
eine heiße Affäre mit einem College-Studenten hatte. Bald macht das
Gerücht an der High School die Runde, und Olive steht als Flittchen
da. Schlagfertig wie sie ist wird sie locker damit fertig, auch mit
der christlichen Fanatikerin Mariane. Doch dann bittet sie ihr
schwuler Freund Brandon (Dan Byrd), allen zu erzählen, dass sie Sex
hatten, und aus Mitleid geht sie darauf ein. Bald stehen noch andere
Außenseiter auf ihrer Matte, und in kurzer Zeit ist Olive die
Schlampe vom Dienst …
Zugegeben, der Aufhänger kann nicht ganz überzeugen – selbst an
einer puritanischen High School ist die Nachricht, dass eine
Halbwüchsige keine Jungfrau mehr ist, nicht eine solche Sensation.
Doch die Story entwickelt sich nach diesem etwas holperigen Start
ungemein rasant und kultiviert dabei einen scharfzüngigen Witz, wie
man ihn zuletzt bei
Juno gesehen hat. Das
bleibt zwar nicht klischeefrei (Stichwort Bibelfreaks), manche
Figuren wie Olives übertrieben liberale Eltern (toll gespielt von
Stanley Tucci und Patricia Clarkson) nerven auf Dauer auch ganz
schön, und in der zweiten Hälfte geht dem Film ein wenig die Puste
aus, ist aber von der ersten bis zur letzten Minute charmant, frech
und ungeheuer lustig. Ein schöner, gelungener Teeniefilm.
|
|
3 |
Fair Game
Valerie Plame (Naomi
Watts) arbeitet als Geheimagentin für die CIA und wird Ende 2001
beauftragt herauszufinden, ob der Irak tatsächlich an einer
Atombombe baut. Schon bald reifen die Erkenntnisse, dass dem nicht
so ist. Ihr Mann Joe Wilson (Sean Penn), ein ehemaliger Botschafter
und Afrikakenner, reist nach Niger, um den illegalen Verkauf von
uranhaltigem Material an den Irak zu recherchieren, und auch er
findet keine heiße Spur. Doch Präsident Bush behauptet später das
Gegenteil, und die USA ziehen in den Krieg. Wilson schreibt einen
Artikel für die Times, in dem er die Bush-Regierung der Lüge
bezichtigt. Das Weiße Haus rächt sich, indem durch ein „zufälliges“
Informationsleck Valeries Agententätigkeit publik wird – mit
tödlichen Folgen…
Manchmal ist die
Wirklichkeit spannender als ein Krimi. Die wahre Geschichte der
enttarnten Agentin ging Anfang des Jahrtausends um die Welt, und
jetzt bietet Doug Limans Film die Möglichkeit, die Hintergründe
kennen zu lernen. Brav werden hier die Fakten aufgezählt, sogar die
Bösewichter – Karl Rove und Scooter Libby, die für Vizepräsident
Cheney gearbeitet haben – namentlich genannt. Das alles hat einen
gewissen dokumentarischen Charakter, zu dem auch die
Parkinson-Kamera einigermaßen passt (obwohl Liman sich hoffentlich
bald von diesem nervigen Stilmittel verabschiedet, denn sein Talent
als Kameramann ist doch eher begrenzt). Doch leider gehorcht die
Wirklichkeit nicht den dramaturgischen Spielregeln des Genres,
weshalb die Geschichte mehr eine filmische Nacherzählung als eine
dramatische Aufarbeitung der Ereignisse ist. Die erste Hälfte des
Films ist dabei wesentlich langatmiger und zäher geraten als die
zweite, in der es nach der Enttarnung auch um handfeste Eheprobleme
geht. Das Spiel von Watts und Penn bleibt dabei fein austariert,
wobei sich gegen Ende ihr Konflikt leider zu schnell in Wohlgefallen
auflöst.
In erster Linie geht
es Liman aber um die Ungerechtigkeit, die das Paar hinnehmen muss,
um den Kampf des Einzelnen gegen staatliche Willkür. In seinen
stärksten Momenten macht die Geschichte einen richtig wütend, und
die Szene, in der Joe Wilson mehr Zivilcourage fordert und seine
Zuhörer auffordert, sich politisch zu engagieren, auch wenn man
damit den Regierenden auf die Füße tritt, gehört zu den besten des
Films.
|
|
3+ |
Gefahr und Begierde
Während des Zweiten
Weltkriegs leidet China stark unter der japanischen Besatzung. Wang
Jiazhi schließt sich einer studentischen Widerstandgruppe an, die
sich verschworen hat, den Kollaborateur Yee (Tony Leung)
umzubringen, doch dann verliebt sich Wang Jiazhi in ihr Opfer…
Die Grundidee ist
faszinierend und weckt große Erwartungen an die Geschichte, die das
Buch leider nicht ganz erfüllen kann. Gelungen ist die Darstellung
einer verzweifelten, von Anfang an verbotenen und zum Scheitern
verurteilten Liebe, doch leider verliert Ang Lee durch die
einseitige Konzentration auf diese (Bett)Geschichte den Blick fürs
große Ganze. Die Inszenierung ist elegant und leicht, die
Darstellung von Gewalt und Sex teilweise sehr drastisch, aber auch
von großer Intensität, und die Schauspieler agieren vorzüglich. Vor
allem Tony Leung als sensibler, von Ängsten geplagter und
skrupelloser Erfüllungsgehilfe der Japaner spielt großartig. Dennoch
wird man das Gefühl nicht los, dass mit einer detailreicheren,
raffinierteren Geschichte ein wesentlich besserer Film
herausgekommen wäre. So ist die Gefahr zwar vorhanden, aber es
stellt sich keine Spannung ein, die Begierde wird spürbar, nur die
Emotionen bleiben weitgehend auf der Strecke. Aus diesem Grund
berührt einen auch das tragische Ende nicht übermäßig, was wirklich
bedauerlich ist.
|
|
19. Dezember 2010 |
|
3 |
Antarctica
- Gefangen im Eis
Hundeführer Jerry
(Paul Walker) begleitet Polar-Forscher McClaren (Bruce Greenwood)
auf einer Expedition ins ewige Eis, rettet ihm dabei sogar gemeinsam
mit seinen Hunden das Leben. Als ein schwerer Sturm losbricht, wird
die Station evakuiert, wobei Jerrys Hunde zurückbleiben müssen. Er
will sie später nachholen, aber das Wetter und der hereinbrechende
Winter vereiteln seine Pläne, und die Hunde sind ganz allein auf
sich gestellt…
Der Anfang dieses
Abenteuerfilms, der auf einer wahren Begebenheit aus den 1950er
Jahren sowie einem japanischen Film basiert, ist ziemlich spannend
inszeniert. Leider ist die packende Dramatik damit weitgehend
erschöpft, und die zweite Hälfte des Films stellt den
Überlebenskampf der Hunde in den Mittelpunkt. Das ist nur
gelegentlich mitreißend, wartet aber mit netten Tierbildern auf, wie
man sie aus den alten Hochglanzdokus von Disney kennt. Realistisch
wirkt das alles nicht und ist zudem auch viel zu putzig in Szene
gesetzt. Nach einigen Längen wird man jedoch am Ende doch noch
emotional berührt.
|
|
3- |
Die Liebe
in den Zeiten der Cholera
Florentino (Jarvier
Bardem) verliebt sich auf den ersten Blick in die schöne Fermina
(Giovanna Mezzogiorno), die seine Gefühle auch erwidert. Doch ihr
Vater (John Leguizamo) wünscht sich eine bessere Partie für seine
Tochter und bringt sie aufs Land. Nach einem Jahr ist Florentino
immer noch verrückt nach Fermina, aber sie hat den Glauben an ihre
Liebe verloren und heiratet den erfolgreichen Arzt Dr. Urbino
(Benjamin Bratt). Florentino verspricht, auf sie zu warten, und
vergnügt sich derweil mit zahllosen Geliebten. Erst nach über 50
Jahren bekommt ihre Liebe eine zweite Chance…
Inwieweit die
Verfilmung dem Bestseller von Gabriel García Márquez Rechnung trägt,
kann ich leider nicht beantworten, doch es lässt sich erahnen, dass
viele Handlungsstränge arg verknappt wurden und der Roman noch
zahlreiche spannende Details beinhaltet. Der Film selbst gleitet so
unaufgeregt und gemächlich dahin wie der Flussdampfer, auf den
Florentino am Ende seine Geliebte entführt. Der Liebesgeschichte
fehlt es an Dramatik, Leidenschaft und großen Gefühlen, was
vielleicht auch daran liegen mag, dass mit Mike Newell ein Engländer
Regie geführt hat. Wäre da nicht die großartige Leistung Jarvier
Bardems, der den schüchternen, schwärmerischen Florentino mit einer
so bezaubernden, tapsigen Anmut spielt, wäre der Film nicht weiter
der Rede wert.
|
|
4 |
Der
perfekte Mann
Holly (Hilary Duff)
ist es leid, jedes Mal umziehen zu müssen, wenn ihre Mutter (Heather
Locklear) wieder einmal an den falschen Mann geraten ist. Weil sie
dem Geschmack ihrer Mutter bei der Auswahl ihrer Männer nicht traut,
erfindet sie kurzerhand einen einfühlsamen, romantischen Verehrer,
für den der reale Ben (Chris Noth) Pate steht…
Die
Story erinnert leider viel zu sehr an
Meerjungfrauen
küssen besser, und die Idee, dass eine
Tochter ihrer Mutter einen heimlichen Verehrer vorgaukelt, ist auch
nicht gerade neu. Nein, der Film erfindet das Genre keineswegs neu,
aber die Darsteller agieren erfrischend und sympathisch, so dass man
trotz aller Schwächen einigermaßen auf seine Kosten kommt.
|
|
4- |
Wie
überleben wir Weihnachten?
Drew (Ben Affleck)
ist ein überaus erfolgreicher Mann, aber auch ziemlich einsam. Als
seine Freundin es ablehnt, mit ihm über Weihnachten zu verreisen,
und ihn verlässt, kehrt er an den Ort seiner Kindheit zurück. Im
Vorgarten des Hauses, in dem er aufwuchs, will er über seinen Groll
hinwegkommen – und wird vom neuen Besitzer Tom (James Gandolfini)
prompt niedergeschlagen. Trotzdem will Drew Weihnachten mit dieser
Familie verbringen und bietet ihnen eine Viertelmillion. Tom nimmt
an, aber da die Familie ihre eigenen Probleme hat, ist es schwer
Harmonie vorzugaukeln. Als Tochter Alicia (Christina Applegate)
auftaucht, ist sie von dem Arrangement nicht gerade begeistert – und
langsam nimmt auch das Chaos seinen Lauf…
Es braucht schon eine
Menge guten Willen, um die absurde Idee zu akzeptieren, aber wenn
man es einmal getan hat, funktioniert die Geschichte einigermaßen
gut. Natürlich ist es vorhersehbar, dass das Weihnachtsfest sich
nicht so harmonisch anlässt, wie Drew das gerne hätte, dass es zum
Streit zwischen den einzelnen Familienmitgliedern kommt und –
natürlich – dass Drew und Alicia sich ineinander vergucken. Nur
leider ist die Umsetzung reichlich misslungen, Ben Affleck agiert
wie ein hysterisches Aufziehspielzeug, das außer Kontrolle geraten
ist, was in erster Linie nicht an seinen begrenzten
schauspielerischen Fähigkeiten, sondern an seiner Figur liegt. Drew
ist ein fürchterlicher, unglaubwürdiger Charakter, der in allem so
hemmungslos übertreibt wie es kein vernünftiger Mensch tun würde und
der dabei so viel Geld ausgibt, als würde er es selber drucken.
Witziger wird der Film dadurch leider nicht, eher im Gegenteil. Erst
in den letzten Minuten bekommen die Figuren eine gewisse
Ernsthaftigkeit, die sie erden und die dringend nötig ist, und da
erkennt man, dass aus dieser lächerlichen Idee doch noch ein netter
Film hätte werden können, wenn die (zu vielen) Drehbuchautoren ihre
Charaktere ernster genommen hätten.
|
|
* |
|
|