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2.
November 2008 |
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3 |
Die Stadt der Blinden
Zuerst trifft es nur
einen einzelnen, doch bald greift eine plötzliche Blindheit auf
immer mehr Menschen über, und die Regierung sieht keinen anderen
Ausweg, als die Betroffenen zu internieren – und sich selbst zu
überlassen. Julianne Moore spielt die einzige Nichtblinde in
diesem Lager, die aus Liebe zu ihrem Mann sein Schicksal teilt.
Die vermeintliche „Quarantäneeinrichtung“ entpuppt sich jedoch
schon bald als Hölle auf Erden …
Fernando Meirelles,
immerhin der Regisseur von dem großartigen City of God,
macht es einem wirklich nicht leicht, diesen Film zu mögen. Die
Inszenierung ist äußerst spröde, der Versuch, auf der Bildebene
eine adäquate visuelle Entsprechung zur Blindheit der
Protagonisten zu kreieren, beginnt nach einiger Zeit ganz schön
zu nerven, und dass keine einzige Figur in dieser
Gesellschaftsparabel über einen Namen verfügt, macht die
Identifizierung mit ihnen auch nicht gerade leichter. So machen
die skandalösen Zustände in dem Lager und die Machtlosigkeit
seiner Insassen einen beim Zuschauen zwar unheimlich wütend,
aber das Ganze hätte noch weitaus emotionaler gestaltet werden
können. Mit der Zeit beginnt sich die handlungsarme Story ganz
schön in die Länge zu ziehen – um dann doch noch eine
interessante Wende zu nehmen, die endlich mehr das Herz als das
Hirn anspricht und sogar zu einem ebenso unerwarteten wie
versöhnlichen Ende führt.
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3+ |
Sixty Six
England 1966: Bernie, der in
seiner kauzigen Familie immer ein wenig im Schatten seines älteren
Bruders steht, träumt von einer tollen Bar Mizwa, in der er endlich
einmal im Mittelpunkt stehen wird. Seit langem plant er das Ereignis wie
einen Staatsempfang, doch ausgerechnet jetzt steht es schlecht um die
Familienfinanzen, und zu allem Überfluss findet auch noch das
Fußballweltmeisterschaftsspiel an „seinem großen Tag“ statt. Bernie
hofft und betet nur noch, dass es England wenigstens nicht ins Finale
schafft …
Der arme Bernie, es geht so
unheimlich viel schief, dass man den Jungen nur bedauern kann – und
unwillkürlich mit ihm leidet. Die Familie (mit Helena Bonham Carter
als Mutter) ist herrlich schräg, ein, zwei Gags so gut gelungen, dass
man aus vollem Hals lachen kann, der Story insgesamt fehlt es aber an
etwas Tempo und mehr Witz. Dafür wird man mit einem warmherzigen Ende
entschädigt, das um Klassen besser ist als Das Wunder von Bern.
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3- |
Die Magier - Nichts
als fauler Zauber
Karl und Harry sind zwei
aufstrebende Magier, doch eines Tages erwischt Karl seinen
besten Freund mit seiner Frau, die kurz darauf bei einem
Bühnentrick mit einer Guillotine ums Leben kommt. Die
Partnerschaft der beiden ist damit beendet, doch vier Jahre
später begegnen sie sich erneut – als Rivalen bei einem
Zauberwettbewerb …
Das Ganze ist die
humorvolle Variante von Prestige – Duell der Magier und
ein durchaus annehmbares Vergnügen. Sämtliche Figuren –
besonders der skurrile Agent Otto – sind typisch britisch
spleenige Figuren, die für so manchen Gag am Rande gut sind.
Hinzu kommt das piefig-provinzielle Setting eines
Amateurwettbewerbs mit uralten Tricks, die einem David
Copperfield die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten. Die
Story und die schauspielerischen Leistungen sind zwar eher
dürftig und man hätte alles in allem auch mehr Lacher
herausholen können, aber insgesamt ist es ein sehr launiges und
kurzweiliges Vergnügen.
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4 |
Die
Hollywood-Verschwörung
1959 wird der
Superman-Darsteller George Reeves (Ben Affleck) tot aufgefunden. Ein
Privatdetektiv (Adrien Brody) beginnt zu ermitteln und verdächtig sowohl
Reeves Ex-Geliebte (Diane Lane) als auch deren Mann, einen berühmten
Hollywoodagenten (Bob Hoskins), der bereits so manche Leiche im Keller
versteckt hat. Parallel zu den Ermittlungen sehen wir in Rückblenden den
Aufstieg und Niedergang eines TV-Stars.
Was sich wie ein spannender
Thriller anhört, ist in Wirklichkeit eine zähe Charakterstudie, die
statt einer Auflösung nur drei verschiedene Enden bietet. Affleck
liefert eine seiner besten Leistungen ab, schauspielerisches Glanzlicht
ist aber eindeutig Diane Lane. Der Rest ist annehmbar, aber auch viel zu
langatmig.
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9.
November 2008 |
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3 |
Willkommen bei den
Sch'tis
20 Millionen
Franzosen können nicht irren, sagt die Werbung. Aber darf man
Werbung überhaupt trauen? Der erfolgreichste französische Film
aller Zeiten handelt vom Postboten Philippe, der unbedingt an
die Côte d’Azur versetzt werden will und deshalb in seinem
Antrag mogelt. Dummerweise wird er erwischt und strafversetzt
nach Bergues, das Sibirien des französischen Staatsdienstes …
Alles dreht sich
in dieser Sensationskomödie um Vorurteile und Klischees.
Philippe und seine Frau nehmen an, die Menschen im hohen Norden
sind allesamt Alkoholiker (kein Wunder bei dem miesen Wetter),
beschränkt und sprechen einen seltsamen Dialekt. Und am Anfang
erlebt Philippe seine neuen Kollegen auch genauso, aber mit der
Zeit erkennt er, dass es im Grunde liebenswerte und warmherzige
Menschen sind. Nur glaubt seine Frau ihm das nicht, und so macht
er ihr weiterhin etwas vor – bis sie ihn eines Tages besuchen
will ...
Das Ganze ist
wirklich ein sehr harmloser Spaß, wie man ihn bei uns höchstens
in einer ARD-Serie vermuten würde, in der es einen waschechten
Bayern nach Ostfriesland verschlägt. Der Humor lebt daher auch
zu einem Großteil von der Sprachverwirrung der Beteiligten,
wobei man sagen muss, dass die deutsche Synchronisation dieses
Problem sehr gut gemeistert hat. Die anderen Gags sind teilweise
schon sehr albern, die Regie bisweilen unbeholfen und hölzern.
Aber die gut aufgelegten Darsteller machen viele dieser
Schwächen wieder wett, so dass man am Ende recht gut gelaunt das
Kino verlässt.
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4 |
The Reaping - Die
Boten der Apokalypse
Hillary Swank spielt eine
Ex-Theologin, die sich darauf spezialisiert hat, vorgebliche Wunder zu
entlarven und deren natürliche Ursachen zu ermitteln. Eines Tages wird
sie in ein kleines Kaff tief im Süden der USA gerufen, in dem sich die
Anzeichen für die bevorstehende Apokalypse verdichten …
Die Südstaaten sind mit
ihrem schwülen Klima, ihrer düsteren Geschichte und dem Voodookult wie
geschaffen für Horrorfilme à la Angel Heart. Auch hier ist die
Atmosphäre beklemmend und unheimlich, passen die bösen Omen (ein Fluss
wird rot von Blut, Fische sterben, Heuschrecken fallen über den Ort her)
gut zur tiefen Religiosität der Kleinstadtbevölkerung. Die erste Hälfte
des Films ist entsprechend gelungen, aber dann wird die Handlung leider
immer abstruser und unlogischer. Was ein bisschen wie Das siebte
Zeichen beginnt, endet schließlich beinahe in einer Parodie von
Rosemaries Baby. Schade drum.
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16.
November 2008 |
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3- |
The Man Who Wasn't
There
Im Kosmos der Coens wimmelt es nur so von mehr
oder weniger schrägen Vögeln, die sich auf ein Verbrechen
einlassen, dessen Auswirkungen sie nicht kontrollieren können
und dessen Folgen ihr ganzes Leben ruinieren. Diesmal geht es um
Ed Crane (Billy Bob Thornton), der Geld für eine Investition
benötigt und daher James, den Geliebten seiner Ehefrau (James
Gandolfini und Frances MacDormand), erpresst. Anfangs geht alles
gut, aber dann fliegt Ed auf, gerät in einen Streit mit James
und bringt ihn um.
Der Film ist eine Hommage an und eine sanfte
Parodie auf den Film Noir der Glanzzeit Hollywoods, und die
Bilder von Roger Deakins mit ihren tiefen Schatten und starken
Kontrasten sind superb. Das Tempo allerdings ist extrem langsam,
so langsam, dass man das Gefühl bekommt, den Film in Zeitlupe zu
sehen (Tony Shaloubs Quirligkeit wirkt dadurch fast schon
grotesk), besonders im letzten, sehr schwachen Drittel. Gegen
Ende hin kann der wendungsreiche Plot nicht mehr überzeugen, und
die eingesetzten Traumsequenzen wirken wie Fremdkörper. Auch
manche Nebenstränge der Geschichte – der Kriminalfall oder die
Geschichte der Pianistin (Scarlett Johansson schient sich in
ihrer eintönigen Rolle zu langweilen) – haben Schwächen. Am
meisten irritiert jedoch Billy Bob Thornton, der wie ein
Bogart-Double durch den Film marschiert, ohne einmal die Miene
zu verziehen oder auch nur den Ansatz einer emotionalen Regung
zu zeigen (dabei qualmt er aber soviel, dass man allein vom
Zusehen eine Nikotinvergiftung bekommt). Dazu passt, dass er so
gut wie kein Wort spricht, den Zuschauer aber mit seinem (für
das Genre typischen) Off-Kommentar totquatscht. Die guten
Nebendarsteller machen jedoch viele Schwächen wieder wett, und
alles in allem folgt man der Geschichte über weite Strecken
sogar mit großem Interesse.
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5+ |
Blutrache - Dead Man's Shoes
Wenn man der Werbung
misstraut, kann man sich dann wenigstens auf die Empfehlung seines
Videothekars verlassen? Blutrache (ein viel zu reißerischer
Titel, auf den man nichts geben sollte) wurde uns als Mischung aus
Taxi Driver und Rambo angepriesen, als Frischzellenkur
des Subgenres des Rachethrillers, so wie es 28 Days later für
den Zombiefilm war. Mann, der Kerl versteht echt sein Handwerk …
In dem Film geht es um
einen Ex-Soldaten, der in sein Heimatkaff zurückkehrt, um sich an
jenen Männern zu rächen, die während seiner Abwesenheit seinen
geistig zurückgebliebenen Bruder gequält haben. Erzählt wird das
Ganze als Meucheln nach dem Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip,
unterbrochen von Rückblenden, in denen nach und nach das Schicksal
des Bruders enthüllt wird. Überraschungen gibt es keine, Spannung
auch nicht, und das Tempo ist … sagen wir mal gemächlich. Über die
jeweiligen Charaktere erfährt man rein gar nichts, aber die
Darsteller sind wenigstens nicht schlecht. Das Beste, was man über
den Film sagen kann, ist, dass er sehr kurz ist (einem aber
unendlich lang vorkommt).
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3 |
Tödliche Entscheidung
- Before the Devil Knows You're Dead
Noch so ein dummer
deutscher Titel, der absolut nichts sagend ist und auf beinahe jeden
zweiten Thriller passt. Andy (Philip Seymour Hoffman) und Hank
(Ethan Hawke) sind zwei ungleiche Brüder mit demselben Problem: Sie
sind pleite und brauchen dringend Geld, der eine, weil er
Firmengelder für seine Drogensucht unterschlagen hat, der andere,
weil er mit seinen Unterhaltszahlungen im Rückstand ist. So
beschließen sie, das Juweliergeschäft ihrer Eltern zu überfallen,
und natürlich geht dabei alles schief.
Was als kleiner
schmutziger Thriller beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einem
handfesten Drama. Jeder Versuch der Protagonisten, ihre Haut zu
retten, führt unweigerlich dazu, dass sie sich noch tiefer
verstricken, bis sie ihre Schuld nicht länger verbergen können. Die
Darsteller sind superb, schaffen es aber nicht, auch nur einen
Funken Sympathie für ihre Figuren zu wecken. Leider wird die
Geschichte auch nicht linear erzählt, sondern ständig durch
Rückblenden unterbrochen, was immer wieder Tempo aus der Handlung
nimmt. Einzig die letzte halbe Stunde ist großes Kino, alles davor
nur ein einziges langes Warmlaufen.
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21.
November 2008 |
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4 |
Ein Quantum Trost
Ich habe
nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich Bond-Filme generell nicht
mag, oder besser gesagt bis zum Erscheinen von Casino Royale
nicht mochte, denn das Abenteuer des „neuen
Bonds" war ja erfreulich anders.
Ein
Quantum Trost sollte sich inhaltlich
nahtlos anschließen und um die Suche nach den Hintermännern drehen,
die Bond hereingelegt und mit Vesper jene Frau getötet haben, die er
liebte. Um Rache sollte es gehen, darum, dass Bond beinahe seine
Pflicht vergisst und in Konflikt mit seinen Vorgesetzten gerät.
So
versprach es der Trailer. Doch schon der sperrige Titel verheißt
einen Rückfall in die Zeit vor Craig, und der nervigste und
schlechteste Titelsong aller Bond-Filme stimmt einen auch nicht
richtig ein. Dann die Eröffnungssequenz am Gardasee, die zwar
äußerst rasant inszeniert ist, aber leider auch so hektisch
montiert, dass man schnell den Überblick und jede Orientierung
verliert. Diese Art, Actionfilme zu inszenieren, fiebrig, schnell
und ganz nah dran am Geschehen, ist seit den Bourne-Filmen ja
in Mode, gut ist sie damit aber noch lange nicht. Im Gegenteil, sie
nervt einfach nur, sieht billig aus und wirkt ziemlich
dilettantisch. Auch inhaltlich wird so verknappt erzählt, dass man
mitunter große Mühe hat, dem Geschehen zu folgen.
Ein
weiteres Zeichen für die Rolle rückwärts ist diese ominöse
Organisation, die beinahe allmächtig erscheint und von der noch kein
Geheimdienst etwas gehört haben will. Man hat so etwas schon so oft
gesehen (fast in jeder Folge von Alias zum Beispiel), dass es
beinahe schon parodistisch wirkt. Als wollten die Autoren, darunter
immerhin Paul Haggis, diesen Eindruck unbedingt relativieren,
erschufen sie mit Greene einen Gegenspieler, der so wenig gemein und
böse war, dass man ihn fast schon gernhaben konnte. Wenigstens
durfte sein Leibwächter eine richtig fiese Frisur tragen ...
Ein
Pluspunkt ist immerhin der Realismus der Inszenierung. Es ist schon
eine Wohltat, wenn nicht gleich jedes Fahrzeug, das von einem
anderen touchiert wird, gleich in die Luft fliegt, und bei den
Prügeleien zuckt man bei manchen Schlägen sogar selbst zusammen.
Erfreulich war auch, dass Judi Dench mehr als nur zwei, drei dürre
Sätze bekommen hat. Aber sonst?
Es mangelt
an so vielem. Wo sind die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die
einen Bond sonst ausmachen? Irgendwie wirkte alles so schäbig, als
hätten sie den Film ausschließlich in schäbigen Hinterhöfen und auf
Mülldeponien gedreht, und das grauenhafte Retrodesign tat noch ein
übriges dazu. Es fehlten aber auch noch viele andere gewohnte
Zutaten, Humor vor allem, originelle Figuren und ganz besonders jene
Actionhighlights, die einen Bond erst unverwechselbar machen. Gerade
in dieser Beziehung ist der Streifen eine einzige Enttäuschung.
Ach ja,
die Rache ... Ganz am Ende, irgendwie verschämt und lieblos an einen
schwachen Showdown geklatscht, bekommt Bond noch die Gelegenheit
dazu, aber wen interessiert es da noch? Zumal man die ganze Zeit
über nicht das Gefühl hat, als würde sich Bond noch groß mit dem Tod
seiner Liebsten beschäftigen. Seine Gefühle behält der Held schön
für sich, auch das genau wie früher. Schade, Casino Royale
war wohl nur ein Ausrutscher ... |
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23.
November 2008 |
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4- |
Unter Verdacht
Liam
Neeson spielt einen Privatdetektiv, der sich im Brighton der 1950er
Jahre auf fingierte Ehebrüche spezialisiert hat. Doch eines Tages
wird sein Klient ermordet und mit ihm auch der Lockvogel
– die Ehefrau unseres Helden, der bald
darauf selbst unter Verdacht gerät.
Bei dem
Film aus dem Jahr 1991 handelt es sich um das Debüt des
Traffic-Autors Simon Moore, das auch recht ordentlich inszeniert
ist.
Figurenkonstellation und Setting erinnern an Werke des Film noir,
und zum Schluss gibt es – damals noch
unüblich – eine überraschende Wende.
Leider ist
es ein eher ärgerlicher Twist, auf den man gerne verzichtet hätte,
besonders weil der Film zuvor schon etliche Längen aufweist und auch
die Figuren einen nicht zu fesseln vermögen. Nimmt man noch den
recht komplizierten juristischen Sachverhalt hinzu, auf dem die
gesamte Geschichte aufbaut und der nicht gut erklärt wird,
überwiegen eher die negativen Eindrücke.
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3 |
Pappa Ante Portas
Ach, die
Deutschen und der Humor, das ist ein weites Feld, um nicht zu sagen:
ein steiniger Acker. Einer der wenigen, dem es stets gelungen ist,
hier einiges zum Blühen zu bringen, ist Loriot. Jeder kennt seine
Sketche, jeder hat sein Lieblingsstück darunter, und manche
Aussprüche sind Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs geworden.
Wie immer
sind es die feinsinnigen Beobachtungen des Ehealltags, der stets an
den Rändern einer plüschig-bourgeoisen Hölle angesiedelt zu sein
scheint, die uns zum Lachen bringen, in der bitteren Erkenntnis
freilich, dass alles wahr ist. Loriots Figuren sind wie wir, auch
wenn ihre Macken übertrieben dargestellt sind, und sie leben in
einer engstirnigen Welt spießiger Konventionen, die heutzutage kaum
noch in den Medien präsent ist.
In
Pappa ante Portas geht es um Herrn Lohse (Loriot), der
pensioniert wird und fortan seiner Gattin (Evelyn Hamann) auf die
Nerven geht. Viel mehr als eine Aneinanderreihung mal mehr, mal
weniger lustiger Anekdoten und einige Running gags bietet der
Streifen leider nicht, aber manche davon sind so köstlich, dass sie
hängen bleiben. So ist die Erinnerung an den Film auch noch Jahre
später beinahe lustiger als das Anschauen selbst ...
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