Bericht zur Lage der Filmnation

Nach einem Jahr 2009, das 32 $100 Mio.-Erfolge und zehn Blockbuster über der $200 Mio.-Marke hervorbrachte, und nach Umsätzen bei steigenden Besucherzahlen das stärkste Kinojahr aller Zeiten war (endgültige Jahreszahlen erfahren wir im März) - müsste es theoretisch jetzt erst einmal wieder etwas ruhiger werden.

Seit 2003 die Vorverlegung der Oscars um einen Monat beschlossen wurde, ist alles ein wenig anders als die Jahre zuvor. Da kaum noch Oscar-Favoriten im Januar Massenstarts erleben (die meisten wurden schon im November/Dezember breit gestartet), gibt es im Januar immerhin elf breite Neustarts (einer weniger als 2009).

2009 nahmen die Top Ten der First Season trotz Wirtschaftskrise gewaltige $1,24 Mrd. ein. Dieses Jahr könnte dank vieler hochkarätiger Neustarts trotz andauernder Wirtschaftskrise wieder ein ähnliches Resultat erzielt werden.

Die Fakten

Es stehen bislang 52 Filme zum (Massen-) Start an (inkl. Expansionen), genauso viele wie im Vorjahr.

Natürlich starten noch jede Menge Arthousefilme, die aber bei weitem nicht den Stellenwert einnehmen, wie die Kunstfilme in der zweiten Jahreshälfte, die, wie die Geschichte lehrt, wesentlich höhere Oscar-Chancen haben.

Dieses Jahr gibt es nur zwei Fortsetzungen (gegenüber vier im Vorjahr und sechs in 2008): Why Did I Get Married Too und Wall Street 2.

Dafür gibt es dieses Mal sechs Remakes: Wolfman, Crazies, Alice im Wunderland, Kampf der Titanen, Sterben für Anfänger und Nightmare on Elm Street (gegenüber vier im Vorjahr).

Bei den Animationsfilmen gibt es wie schon im Vorjahr mit Drachenzähmen leicht gemacht nur eine einzige Produktion.

2010 gibt es drei abendfüllende 3D-Spielfilme, genauso viele wie in 2009.

Es gilt, das Jahr 2009 zu schlagen, als die Top Ten-Filme 1,24 Milliarden Dollar einspielten. 2009 konnten nur drei Filme der Winter/Frühlings-Hits den US-Erfolg in Deutschland wiederholen und mindestens eine Million Besucher zählen (aber zwei mehr als 2008).

Top 10 First Season 2009

Prognose Top 12 Winter 2010 (Januar/Februar)

Nach meiner Einschätzung sehe ich in den ersten beiden Monaten drei $100 Mio.-Erfolge und zehn Filme, die die $50 Mio.-Marke überschreiten.

Mögliche neue Arthousehits sind in den ersten zwei Monaten spärlich gesät (die Oscar-Saison ist ja noch im Gange). Unter den Arthouse- und limitiert startenden Filmen sehe ich keinen einzigen Film, der übermäßig erfolgreich sein sollte.

Prognose Top 12 Frühling 2010 (März/April)

Die ersten beiden Monate liefen im großen und ganzen wie erwartet, die zweiten zwei Monate könnten bis zu sechs weitere $100 Mio.-Erfolge bringen und das Plus gegenüber dem Vorjahr noch weiter ausbauen.

Auch im Frühling sehe ich nur wenige Arthouse-Erfolge, bei keinem erwarte ich mehr als $10 Mio..