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Update: 23.07.11

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Die Münchner Filmwoche 2007

 

Die Tradeshow liegt nun seit zwei Tagen hinter mir, und es wird Zeit, all die Trailer, Ausschnitte und Filme Revue passieren zu lassen und eine erste Einschätzung des kommenden Filmjahres abzugeben, zumindest des ersten Halbjahres. Ich kann Mark G. nur zustimmen, 2007 verspricht mindestens genauso erfolgreich zu werden wie 2006, es gibt einige garantierte Hits (dank einer enormen Fülle an Fortsetzungen) und sehr viele solide gemachte ausländische wie einheimische Filme. Nur: Der große Wurf ist leider nicht dabei, und im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gibt es so gut wie keinen Film, auf den ich mich wirklich freue und den ich unbedingt sehen muss. Aber das heißt noch lange nicht, dass es heuer keine tollen Filme geben wird, und vielleicht wartet ja noch die eine oder andere Überraschung auf uns.

 

 

CONSTANTIN

Wie immer hat die Constantin ein breit gefächertes Filmangebot präsentiert, das jeden Geschmack bedient. Bereits der erste vorgestellte Film könnte ein Highlight werden: La Vie En Rose ist großes und großartiges Kino mit tollen Darstellern und bewegenden Szenen. Ich bin zwar kein Fan von Biopics, aber das Leben von Edith Piaf interessiert mich doch, und die gezeigten Ausschnitte sind vielversprechend.

 

Family Entertainment: Ich glaube auch, dass die Kinderfilme gut ankommen werden, aber ich finde es sehr schade, dass in Deutschland dieses Genre so unzureichend bedient wird. Ein wirklich guter Kinderfilm muss auch ein erwachsenes Publikum ansprechen und nicht nur die lieben Kleinen. Die wilden Hühner und die Liebe und auch Herr Bello sind zwar gut gemachte Streifen, aber eben nur was für junge Mädchen bzw. Grundschüler, und das ist schade. Da würde ich mir eher noch Die Brücke nach Terabithia anschauen, auch wenn die Effekte etwas schwach wirkten und alles sehr an die misslungene Narnia-Verfilmung erinnerte, aber manchmal ist man ja in der Stimmung für Fantasystoffe.

 

Rogue hat mich nicht überzeugt, obwohl ich Jason Statham für einen der besten Darsteller dieses Genres halte, aber ich bin schließlich kein großer Actionfilmfan.

Da ich den ersten Fantastic-Four-Film ziemlich misslungen fand, ist mir die Fortsetzung total egal, aber Mark G. zuliebe werde ich ihn wahrscheinlich trotzdem anschauen.

 

Kommen wir zu etwas Ernstem – der Komödie. Der Wixxer war ein großer Erfolg und die Fortsetzung kann gar nicht so schlecht sein, dass sie nicht mindestens genauso viele Besucher ins Kino locken wird. Ich persönlich habe den ersten Teil nach einer Viertelstunde gelangweilt ausgeschaltet und fand den gezeigten ersten Akt der Fortsetzung grottenschlecht. Nein, das stimmt nicht ganz, die Titelsequenz war außerordentlich gut! Aber Oliver Kalkofe, den ich ansonsten sehr schätze und dessen Präsentation des Films ziemlich witzig war, ist als Schauspieler leider vollkommen unfähig, außerdem finde ich die Idee, die Edgar-Wallace-Filme der Sechziger zu parodieren, überflüssig, da die Originale in den Augen heutiger Zuschauer schon die reinste Parodie sind ...

Etwas besser fand ich dagegen Der Bund fürs Leben – Sie kommen um Deutschland zu retten, auch wenn er wie ein Remake von Achtung, fertig, Charlie! wirkt und die Interpunktion nicht stimmt. Die gezeigten Ausschnitte waren stellenweise komisch, aber ich fürchte, dass der fertige Film am Ende zu sehr in Richtung Klamotte gehen wird.

Pornorama oder die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts hat einen Preis für den besten deutschen Titel des Jahres verdient. Die Geschichte über einen Polizeianwärter und seine unfähigen Helfer, die Ende der Sechziger einen "Aufklärungsfilm" drehen wollen, ist ziemlich komisch, und wenn der Trailer gut gemacht ist, wird die Kasse brummen wie ein Vibrator. Ob der Film ebenfalls gut ist, bleibt abzuwarten.

Ein Auftritt von Michael "Bully" Herbig gehört mittlerweile fest zum Programm der Constantin Tradeshow. Dieses Mal hat er uns seinen ersten CGI-Film nähergebracht, und ich muss sagen, dass mir die Ausschnitte besser gefallen haben als die wenigen Szenen, die vorab schon zu sehen gewesen waren. Leider finde ich die Animation nicht besonders gelungen und auch mit dem Humor kann ich nicht viel anfangen, aber es gibt ja genügend treue Fans, auf die die Macher zählen können, so dass einem Erfolg nichts im Wege stehen dürfte.

 

 

X VERLEIH

Ohne Animationssparte scheint bei keinem Verleih mehr was zu gehen, und so präsentiert uns Animation X das erste eigene Baby: Die drei Räuber nach dem bekannten Kinderbuch von Tomi Ungerer. Viele fertige Ausschnitte waren nicht zu sehen, aber man kann schon jetzt sagen, dass der Film dem Stil seiner Vorlage gerecht wird. Ob die Geschichte auch beim Publikum ankommen wird, muss sich noch zeigen, aber ich glaube, dass das Ergebnis sich eher auf dem Niveau von Oh wie schön ist Panama bewegen wird.

Die Ausschnitte von Shoppen kamen sehr gut an und waren witzig. Sieht wegen seines Themas und seiner Episodenstruktur sehr nach dem Das seltsame Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit dieses Jahrzehnts aus.

Die Herbstzeitlosen fand ich sympathisch und – erstaunlich genug für einen Film aus der Schweiz – sehr britisch, auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, die Schauspieler zu verstehen. Für Preußen wie mich wären Untertitel nicht schlecht und vermutlich besser als eine Synchro, da bei dieser schnell der Charme verloren geht.

Etwas ratlos bin ich bei Leroy. Die Grundidee – farbiger Teenager verliebt sich in Tochter aus rechtsradikaler Familie – ist gut, die beiden Hauptdarsteller überzeugen (die Nazibrüder weniger), und die Ausschnitte waren witzig. Aber was sollte dieses Musikvideo – ist es nur Teil der Vermarktungsstrategie oder Bestandteil des Films? Und die angedeutete Richtung einer albernen "Widerstandsbewegung" à la Malcolm X gefiel mir überhaupt nicht und passte auch nicht zum charmanten Anfang.

Das Beste kam jedoch zum Schluss: Goodbye Bafana von Bille August über die Freundschaft zwischen Nelson Mandela und einem seiner Wärter sieht nach großem, emotionalem Kino aus. Sogar die wenigen gezeigten Ausschnitte sind anrührend und äußerst vielversprechend. Vielleicht werde ich in diesem Jahr sogar zum Fan des Biopics ...?

 

 

WARNER BROS.

So viele Trailer ... Daher in aller Kürze:

 

Flags of Our Fathers und Letters from Iwo Jima gehören zu den Must-See-Filmen dieses Jahres. Ich bin zwar die WK-II-Thematik etwas leid, aber die Trailer haben mich rundum überzeugt.

Texas Chainsaw Massacre: The Beginning – nein, danke!

Blood Diamond hätte ich mir gerne noch am Abend angesehen, aber es war einfach schon zu spät für einen so langen (immerhin 140 Minuten) Film.

Das wilde Leben sah nach einem weiteren tollen Biopic (!) aus, aber die schlechte Meinung der SZ stimmt mich nachdenklich. Vielleicht ist der Film nur was für diejenigen, die jene wilden Jahre nicht miterlebt haben und offen sind für die Mythisierung einer Ära. Werbewirksam ist sicherlich auch der Schlagabtausch zwischen Uschi Obermaier und Rainer Langhans in den Medien ...

Tenacious D – Kings of Rock: Es ist mutig, dass der Verleih den Songtext eingedeutscht hat, da dies meist peinlich wird. Wurde es aber nicht, und das hat mich echt überrascht.

The Good German: Gewollt künstlerische Gestaltung in Schwarz-Weiß, aber es langt einfach nicht, lediglich digital die Farben zu entfernen. Die Schauspieler (Clooney und Blanchett) sind gut, die Geschichte ist es eher nicht.

Mitten ins Herz – Ein Song für Dich: Wundervoller Trailer!! Ich bin zwar ein wenig skeptisch, ob nicht alle guten Szenen schon im Trailer zu sehen sind, aber es wäre schön, wenn es endlich wieder einmal eine gelungene RomCom gäbe. Warum allerdings der perfekte Termin aufgegeben wurde, ist ebenso ein Rätsel wie ein Riesenfehler.

Rennschwein Rudi Rüssel 2: Reiner Kinderfilm (s.o.), der aber besser aussah als ein Sequel üblicherweise befürchten lässt.

The Number 23: Ich mag Verschwörungsthriller, auch wenn diese Idee nun wirklich nicht neu ist. Kein Highlight, aber annehmbar.

300: Eigentlich liebe ich historische Stoffe, aber wie viel hat diese Comicverfilmung wohl mit der geschichtlichen Überlieferung zu tun? Vermutlich ist es nur ein brachiales Gemetzel in übertrieben cooler Optik.

Zodiac: Wenn es nicht der neue Fincher wäre, hielte ich den Streifen für überflüssig.

Ocean's Thirteen: Ich habe bislang nicht mal Ocean's Twelve gesehen ...

Harry Potter und der Orden des Phönix: Der letzte Potter hat mir nicht so gut gefallen und der Roman war der schlechteste der Reihe, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.

 

Zuletzt hat uns Christoph Ott noch einige Ausschnitte aus Black Book gezeigt. Obwohl ich viel Gutes über den Film gehört habe, konnten mich die Szenen nicht so ganz überzeugen. Die Qualität stimmt, die Schauspieler sind gut – nur gab es in den vergangenen Jahren schon so viele Filme über die Nazizeit, dass ich nicht weiß, warum ich mir ausgerechnet diesen anschauen soll.

 

 

SONY

Das war mit Abstand die unterhaltsamste Tradeshow – Martin Bachmann und Gerd Bender sei dank. Den vielen technischen Pannen zum Trotz haben sie das Publikum bei Laune gehalten und die Situation gerettet. Hut ab!

Hostel 2 wird vermutlich seine Fans erreichen, aber sicherlich nicht mich, da ich schon für den ersten Teil nicht die Nerven hatte.

Schräger als Fiktion verspricht eine tolle Komödie, verrät aber leider viel zu viel.

Sind wir endlich fertig? erinnerte an die 80er Komödie Geschenkt ist noch zu teuer und ist ebenfalls ein Sequel, dessen Vorgänger ich nicht sehen wollte.

Ghost Rider ist eine dieser Comicverfilmungen, die nur für die Fans der Vorlage gemacht zu sein scheinen. Ich fand den brennenden Totenkopf albern und dazu schlecht animiert, das Ganze erinnert sehr an die Gurke Daredevil.

Die Liebe in mir ist ein nichtssagender Titel, aber der Trailer hat mir richtig gut gefallen. Leider ist Adam Sandler wie immer fehlbesetzt.

Verführung einer Fremden ist ein Erotikthriller mit Halle Berry und Bruce Willis. An den Trailer kann ich mich allerdings kaum noch erinnern, und das ist immer ein schlechtes Zeichen.

Leben und lassen hat Jennifer Garner als Hauptdarstellerin in einer Komödie. Mehr brauche ich nicht zu wissen, um ihn sehen zu wollen.

Könige der Wellen ist einer der am besten gemachten CGI-Trailer der letzten Zeit, aber ob auch die Geschichte was taugt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Spider-Man 3: 2007 wird wohl das Jahr der Fortsetzungen. Den ersten Teil fand ich klasse, der zweite hat mir dagegen nicht gefallen, daher bin ich noch etwas skeptisch, was dieses Sequel angeht.

 

Schräger als Fiktion

Ein Mann (Will Ferrell) entdeckt, dass er die Figur in einem Roman ist, als er plötzlich die Stimme der Autorin (Emma Thompson) in seinem Kopf hört, die sein Leben kommentiert. Leider sagt sie irgendwann, dass er nicht mehr lange zu leben hat ...

Die Geschichte ist – ähnlich wie Und täglich grüßt das Murmeltier – eine Komödie über Depressionen und Midlifekrisen und die Chance zur Veränderung durch die Kraft der Liebe. Die Grundidee ist nicht wahnsinnig originell, setzt sich aber wohltuend von den vielen einfaltslosen Komödienstoffen der letzten Zeit ab. Die Umsetzung ist ziemlich gelungen, die Details sind stimmig, die Darsteller superb, besonders Emma Thompson und Dustin Hoffman. Leider erweist sich wie immer Will Ferrell als störendes Element. Seine Popularität in den Staaten wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, da er nun wirklich nicht schauspielern kann und ihm nur ein einziger Gesichtsausdruck zur Verfügung steht. Seine Liebesbeziehung zur erfrischenden, umwerfenden Maggie Gyllenhaal bleibt daher nur auf der Behauptungsebene; die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach überhaupt nicht.

Ebenso wenig überzeugend ist die Geschichte in der Geschichte. Hier gibt es die größten Schwächen, was sich leider auch auf das Ende der Story auswirkt. Trotzdem ist es ein sehenswerter Film, der einen am Ende sogar ein kleines bisschen bewegt.

 

 

TOBIS

Schon als Kind war mir nicht klar, warum im Tobis-Titel ein Hahn ein Ei legt, aber vielleicht ist es ja ein Versuch, die Frage zu beantworten, wer zuerst da war – das Huhn oder das Ei ...

 

Zu sehen gab es zwei Trailer von Arthur und die Minimoys, die mich beide nicht überzeugen können. Das liegt jedoch weder an der Geschichte an sich noch an deren filmischer Umsetzung, sondern einzig und allein an der ekelhaft niedlichen Darstellung der Winzlinge, die aussehen wie eine Voodooversion von Barbie.

Hannibal Rising – Wie alles begann ist ein solider Trailer, der Interesse weckt.

Teenage Mutant Ninja Turtles basiert auf einer der miesesten Trickfilmserien der Neunziger, doch die Umsetzung ist gelungen, der Streifen wirkt rasant und komisch, sofern man nicht älter als vierzehn ist. Für alle anderen sieht es so aus, als hätte Kermit sich als Spiderman-Schildkröte verkleidet.

Der Fluch der goldenen Blume ist ein weiteres bildgewaltiges Chinaepos à la Hero oder House of Flying Daggers. Mich hat ein dicker Fauxpas zu Beginn irritiert, aber das wird der gut choreografierten Action vor üppigen Kulissen keinen Abbruch tun.

 

 

Hannibal Rising – Wie alles begann

Dies ist ein Film, den es nicht gebraucht hat und der auf einem Roman basiert, der genauso überflüssig ist. Aber leider war Das Schweigen der Lämmer so ein Erfolg, dass Thomas Harris dazu verdammt war, eine Fortsetzung (Hannibal) und nun dieses Prequel zu verfassen und damit den Mythos Hannibal Lecter zu zerstören. Eine der abgründigsten Gestalten der Literatur- und Filmgeschichte wird auf eine Reihe von Erlebnissen reduziert, die ihr in frühester Jugend zugestoßen ist. Das ist die reinste Holzhammerpsychologie, erzeugt viele unlogische Wendungen und ist in höchstem Maße bedauerlich.

Die gute Nachricht ist: Der Film ist trotz alledem nicht schlecht. Wenn man vergisst, dass es bei dem Helden um Hannibal Lecter geht, bleibt eine solide inszenierte Rachegeschichte übrig, die zwar ziemlich brutal ist und eine etwas zweifelhafte Moral vertritt, aber durchaus spannend ist. Wer Hannibal gemocht hat, wird auch hier voll auf seine Kosten kommen.

 

 

3L

Kleine Verleiher haben es immer schwer, daher kann man das Engagement von Werner Wirsing nur bewundern, der es geschafft hat, ein ansprechendes Nischenprogramm zusammen zu stellen, das viele große Namen beinhaltet.

Schon Lonely Hearts Killers wartet mit Stars wie John Travolta, James Gandolfini und Selma Hayek auf (Kritik s. u.).

Home of the Brave ist ein Film über Irak-Rückkehrer mit Samuel L. Jackson, dessen Trailer sehr emotional wirkte.

The Contract vereint Morgan Freeman und John Cusack in einem Thriller, der nicht unspannend wirkt.

Love and Dance handelt von tanzenden Teenies, aber ich kann mich an der Trailer leider überhaupt nicht erinnern …

Michael Douglas ist der King of California und sieht ziemlich schräg und zauselig aus; könnte eine nette Komödie werden.

Captain Alatriste ist ein spanisches Historiendrama mit Viggo Mortensen.

Manolete ist ein Stierkämpferdrama mit Adrian Brody und Penelope Cruz.

Micropolis könnte man einen Naturthriller nennen, in dem ein Termitenvolk ums Überleben kämpft.

An The Hairy Tooth Fairy kann ich mich auch nicht erinnern, ist aber ein Animationsfilm …

Homeland Security hat immerhin Meg Ryan (im Fatsuit!) und Antonio Banderas zu bieten.

 

Ein bisschen schade war es schon, dass wir nicht Die Aufschneider sehen konnten, denn eine Komödie wäre gerade recht gewesen. Der Trailer bzw. die Ausschnitte haben leider ein bisschen zu viel verraten, aber man darf gespannt sein, wie diese deutsche Komödie über den absurden Wettkampf zweier Krankenhäuser geworden ist.

 

Lonely Hearts Killers

Der Film ist ein Remake von Honeymoon Killers aus dem Jahr 1970, der ebenfalls auf einer wahren Geschichte basiert: Ende der Vierziger Jahre erleichtert der Heiratsschwindler Raymond (Jared Leto) wohlhabende Kriegerwitwen um ihre Ersparnisse. Als er sich in die temperamentvolle Femme fatale Martha (Selma Hayek) verliebt, wird aus den beiden ein mörderisches Duo, das bald von der Polizei quer durch die USA gejagt wird.

Der Film ist besser als das Original, hat aber vor allem im ersten Teil einige Längen. Gerade  die Beziehungen der jeweiligen Paare hätten ein wenig genauer und differenzierter geschildert werden müssen, um das Interesse an den Figuren wach zu halten. Gegen Ende jedoch, wenn sich die Ereignisse zuspitzen, gewinnt die Geschichte an Intensität und emotionaler Wucht. Während John Travolta ein wenig müde agiert, läuft Selma Hayek zur Höchstform auf und spielt so gut wie seit Frida nicht mehr.

 

 

Prokino

Eine kurze, knackige Präsentation, wie wir's mögen:

 

Keine Sorge, mir geht's gut handelt von einer jungen Frau, deren Bruder eines Tages spurlos verschwindet. Zugegen, die Thematik ist nicht neu, aber die Umsetzung dafür ziemlich gelungen.

Golden Door ist ein Film über italienische Auswanderer auf dem Weg in die USA. Wirkt wie ein episches, teilweise zu Herzen gehendes Drama.

Heartbreak Hotel handelt von zwei nicht mehr ganz jungen Frauen, die es krachen lassen wollen. Erfrischende Komödie, die sehr gut ankam.

Zuletzt kamen wir in den Genuss, ein paar Ausschnitte von Wong Kar Weis neuem Film My Blueberry Nights zu sehen. In den Neunziger gehörte er zu meinen Lieblingsregisseuren, aber seine letzten Arbeiten fand ich enttäuschend. Diesmal sieht es jedoch so aus, als würde er zu alter Form zurückfinden. Ich bin sehr gespannt!

 

 

20TH CENTURY FOX

Wow, die Fox versteht es, sich in Szene zu setzen: Lautstark schmettert die Rockyfanfare aus den Boxen, Scheinwerferkegel zucken durch die Dunkelheit, und dann betreten – flankiert von vier leicht bekleideten jungen Damen – Vincent de La Tour und Mychael Berg die Bühne. Auch die Präsentation der vielen Trailer gelingt amüsant und erfolgt in kleinen Portionen, was der inzwischen leicht reduzierten Aufnahmefähigkeit der Zuschauer entgegenkommt.

 

Tagebuch eines Skandals ist großes Schauspielerkino mit Cate Blanchett und Judi Dench, die zu meinen Lieblingsschauspielerinnen gehören. Für mich ein Must-See!

Der letzte König von Schottland muss man ebenfalls gesehen haben, denn Forest Whitaker ist oscarverdächtig gut.

Trade – Willkommen in Amerika brauche ich eigentlich nicht, da es schon so viele andere Filme im Traffic-Stil gegeben hat, aber Marco Kreuzpaintner ist ein guter Regisseur, also kann der Film so schlecht nicht sein.

 

Die Simpsons – Der Film

Der Titel ist Programm, und die beiden Trailer sind grandios. Aber ich bin kein Fan der Serie und glaube nicht, dass ich ihn mir anschauen werde. Ich kenne jedoch viele Fans, die schon ganz heiß auf die gelbe Familie sind, also kann man die Reihung getrost fortsetzen: Die Simpsons – Der Film – Der Hit.

 

The Hills have Eyes 2: Den ersten Teil fand ich ziemlich eklig, zumindest die wenigen Minuten, in denen ich hingeschaut habe …

Sunshine: Erstaunlich genug, dass ich bislang noch nichts von dem Film gehört habe. Die Story von der drohenden Explosion der Sonne und den Rettungsversuchen erinnert an The Core, der zwar ziemlich unterirdisch war, aber irgendwie doch Spaß gemacht hat. Außerdem ist es der neue Danny Boyle und damit schon so gut wie ein Muss.

 

Man kann nie früh genug anfangen, Werbung für einen Film zu machen, also zeigten uns die Produzenten Thomas Wöbke und Uli Putz und die Schauspieler Daniel Brühl und Paula Kallenberg erste vielversprechende Ausschnitte aus Krabat. Das müsste schon mit Hexerei zugehen, wenn das kein Erfolg wird.

 

Ein Hit war übrigens auch der Käsekuchen am amerikanischen Büffet, und das Abschiedspräsent, die DVD von Walk the Line, fand ich auch klasse. Vielen Dank, liebe Fox, aber das heißt jetzt nicht, dass ich Rocky Balboa in den Himmel lobe ...

 

Rocky Balboa

Es war keine Überraschung, dass ausgerechnet dieser Film gezeigt wurde, und mein erster Gedanke war: Oh Gott, ein Film über einen alten Sack und einen anderen tumben Schläger, die sich gegenseitig vermöbeln. Ich kann Boxerfilme nicht ausstehen, mochte sogar Wie ein wilder Stier nicht und habe noch nie einen Rocky-Film gesehen.

Die größte Überraschung war daher: Der Film ist tatsächlich gut! Vielleicht liegt es ein Stück weit daran, dass ich eben noch keinen der Vorgängerstreifen gesehen habe und nicht vom Mythos Rocky belastet bin.

Zugegeben, es ist kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber ich fand die Geschichte eines alternden Mannes, der es noch einmal wissen möchte, der noch einmal an seine Grenzen gehen will, gelungen. Sylvester Stallone setzt sich und seine berühmteste Figur ein letztes Mal in Szene, manchmal elegisch, oft sogar traurig, aber immer würdevoll. Es gibt eine Menge Momente, in denen der Film in Peinlichkeit oder falsches Pathos abdriften könnte, aber Sly schafft es immer, sie gekonnt zu umschiffen. Gegen Ende verfällt er zwar in eine gewisse Hektik, die nicht ganz zum gemächlichen Anfang passt (ebenso wenig wie die geänderte Bildästhetik), aber das ist der Dynamik der Kampfes geschuldet und okay.

 

 

CONCORDE

Der Klang der Stille verspricht ein solides Historien-Bio-Pic; Kritik s.u.

Die Queen läuft schon und hat mir gut gefallen (Kurzkritik folgt hoffentlich in der nächsten Ausgabe meiner Kolumne)

Inland Empire ist der neue Film von David Lynch, dessen erste Filme ich mochte, aber inzwischen sehen selbst seine Trailer so wirr aus, dass niemand weiß, worum es geht und was er uns eigentlich erzählen will, vielleicht nicht einmal Mr. Lynch selbst.

Angel ist der neue Streich von Francois Ozon. Ich kann mich nur erinnern, dass eine Frau im roten Kleid darin vorkommt, aber da ich den Regisseur für den überschätztesten seiner Zunft halte, ist mir der Film sowieso schnurzpiepegal.

Alpha Dog sah sehr düster, aber ungemein spannend aus.

 

Der Klang der Stille

Irgendwie ist es mir fast peinlich, aber dies ist schon wieder ein Biopic (zumindest ein halbes), das mir gefallen hat. Diane Kruger spielt eine junge talentierte Komponistin, die als Kopistin zu Beethoven (Ed Harris) geschickt wird, um ihn bei der Fertigstellung seiner neunten Sinfonie zu unterstützen. Zuerst lehnt der grobe, brutal ehrliche Maestro die Hilfe einer Frau entschieden ab, aber nach und nach entwickelt sich zwischen ihnen Respekt und (platonische) Zuneigung.

Die Leistung von Ed Harris ist großartig, er spielt das geniale Ekelpaket Beethoven mit solcher Lust und Verve, dass man gebannt und amüsiert zusehen muss. Leider hat Diane Kruger dem nicht viel entgegen zu setzen und wirkt oft überfordert, sieht dabei aber wenigstens hübsch aus. Der Film entzaubert den Mythos Beethoven und stutzt ihn auf Menschenmaß zurück. Im Mittelpunkt steht natürlich die großartige Musik, der viel Raum gegeben wird und die immer wieder für Gänsehautmomente sorgt.

Es ist eine eher kleine, private Geschichte, die erzählt wird, und obwohl ihr die dramatische Kraft eines Amadeus fehlt und die Bildästhetik manchmal befremdet, hat Agnieszka Holland wieder einmal einen wunderbaren, klugen Film komponiert.

 

 

KINOWELT

Auch wenn es schon eine Weile her ist, seit ich für die Kinowelt gearbeitet habe, freu ich mich jedes Mal, wenn auf der Leinwand das Logo auftaucht ...

Am Limit hat mir gut gefallen, besonders die erfrischende Präsentation der beiden Sportler. Die gezeigten Ausschnitte sind grandios, und man sollte den Film unbedingt im Kino sehen, vorausgesetzt man hat die Nerven dafür. Meine Höhenangst ist zwar nicht so ausgeprägt wie die meines Kollegen, aber ich bekam beim Zuschauen schon weiche Knie ...

Fantastic Movie ist eine dieser dumpfen Parodien, die ich mir nie anschaue.

Saw III ist nichts für meine schwachen Nerven (aber wenigstens den ersten Teil habe ich gesehen).

Bobby gehört für mich zu den Must-See-Filmen des Jahres.

Der Fuchs und das Mädchen fand ich zwar schön fotografiert, hat mich aber nicht umgehauen.

 

Lustig wurde es mit Hans Weingartner, der versuchte, uns seinen neuen Film (AT: Free Rainer) zu erklären. Es geht um einen Produzenten blöder Fernsehshows (Moritz Bleibtreu als zynischer Junkie), der von seinem Sender gefeuert wird und eine Kulturrevolution startet: Die Geräte zur Quotenmessung werden so manipuliert, dass künftig Arte zum meistgesehenen Sender wird ...

Die Idee ist super, die gezeigten Ausschnitte waren aber so wild und wirr zusammengeschnitten, dass man unmöglich sagen kann, wie der fertige Film sein wird.

 

Dunkle Visionen ist das US-Debüt von Mennan Yapo, der zuvor Lautlos gemacht hat. Sandra Bullock spielt darin eine Frau, die vom Tod ihres Mannes träumt – oder ist es kein Traum, sondern eine Vorahnung? Der Trailer spielt gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer und verspricht eine Achterbahnfahrt der Gefühle, und wer jetzt Final Destination sagt, liegt komplett daneben. Die gezeigten ersten zwanzig Minuten waren atmosphärisch dicht, aber auch etwas langatmig, machen auf jeden Fall aber neugierig, wie es (hoffentlich spannend) weitergeht.

 

 

SENATOR

Auch die Senator hatte einen Gast mitgebracht: Oliver Pocher begrüßte die Zuschauer auf seine freche Art und Weise und hatte die Lacher dabei auf seiner Seite. Präsentiert wurden danach erste Ausschnitte sowie Teaser des Films Vollidiot, in dem der Comedian die Hauptrolle spielt. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman, den es zumindest in einigen Präsenttüten gab.

Auf der Rückreise habe ich einen Blick hingeworfen und die erste Hälfte gelesen, den Rest teilweise überflogen. Daher gibt's hier auch eine kurze Buchrezension: Man kann sich den Quatsch schenken. Wer's genauer wissen will – das Buch leidet unter einer unsympathischen Hauptfigur, die sich – vermutlich wegen des geschilderten exzessiven Bierkonsums – auf dem geistigen Entwicklungsstand eines notgeilen Fünfzehnjährigen befindet, der Humor ist irgendwo zwischen Gehässigkeit und Beleidigung angesiedelt, und auf den ersten hundert Seiten gibt es genau eine nette Idee, die jedoch im unoriginellen und beliebigen Rest untergeht.

Das größte Problem des Films dürfte jedoch sein Hauptdarsteller sein: Oliver Pocher ist leider hoffnungslos überfordert und bringt nicht einen Satz glaubwürdig rüber; selbst tolle Comedians sind eben keine guten Schauspieler ...

Trotzdem: Es gibt jede Menge Menschen in Deutschland, denen das gefallen wird, ob man das nun bedauern mag oder nicht.

 

Der Rest der Filme ist jedoch wesentlich besser:
Paris je t'aime bietet eine Menge kurzer Filme von großen Regisseuren.

Pans Labyrinth sieht verdammt gut aus (s.u.)

Fast Food Nation ist vermutlich nicht appetitlich, aber gut.

Grind House ist ein Schmankerl von Tarantino und Rodriguez für ihre Fans, das bei uns in zwei Gängen serviert wird ...

In Spring Break spielt Richard Gere einen Reporter, der auf der Jagd nach einem bosnischen Kriegsverbrecher ist.

 

Pans Labyrinth

Spanien nach dem Bürgerkrieg: Das faschistische Franco-Regime hat gesiegt und jagt die Partisanen, die sich in den Untergrund zurückgezogen haben. Eine hochschwangere Frau fährt mit ihrer Tochter aus erster Ehe zu ihrem neuen Ehemann, einem Major, der zu den erbittersten Verfolgern der Widerstandskämpfer zählt. Um den grausamen Ereignissen der Gegenwart zu entfliehen, begibt sich das Mädchen in eine Traumwelt voller mystischer Gestalten, und bald darauf verschwimmt die Grenze zwischen beiden Welten.

Wie bereits Guillermo del Toros Debüt Chronos ist auch sein neues Werk eine Art düsteres Märchen, das wesentlich weniger glatt und massentauglich daherkommt als seine Arbeiten in Hollywood. In der ersten Hälfte ist das Tempo allerdings sehr langsam, wenn die Geschichte dann aber in Gang kommt, wird sie besser und besser. Leider sind einige Szenen unnötig brutal ausgefallen, und auch der Bösewicht ist zu diabolisch, das Ende dagegen besticht durch seine zu Herzen gehende Poesie.

Der Film hält zwar nicht, was der Trailer verspricht, hallt aber noch lange nach. Ein Muss für Cineasten.

 

 

BUENA VISTA

Die Münchener Filmwoche ist ein bisschen wie ein Besuch auf einem fremden Planeten (oder auch im Knast, aber das klingt irgendwie nicht so nett): Man verbringt seine Tage in einem fensterlosen Saal und vergisst die Welt vor der Tür. Vom Nahen des Orkans und Stoibers Rücktritt z.B. haben wir nur mehr oder weniger zufällig erfahren ...

 

Die Buena Vista hat sich wie immer sehr viel Mühe gegeben, uns ihre Filme nahe zu bringen, es bei Ratatouille aber ein kleines bisschen übertrieben und uns mehr über den Film erzählt, als ich vorab wissen wollte.

Dagegen hätte ich über Triff die Robinsons gerne ein wenig mehr erfahren und kann mir nicht so recht vorstellen, worum es in der Geschichte geht, außer um skurrile Erfinder ...

Born to be wild ist ein Spitzentrailer, der garantiert jeden Kinosaal zum Brüllen bringt.

Primeval ist wie Der Geist und die Dunkelheit nur mit einem anderen Raubtier.

??? – Das Geheimnis der Geisterinsel war zu kurz, um selbst ein vorläufiges Urteil zu erlauben; als Kind mochte ich die Buchreihe aber.

The Hitcher ist ein Horrorfilm, den ich nicht brauche.

Ratatouille hat einen komplizierten Titel, macht aber Spaß.

 

Ein paar kurze, aber höchst willkommene Ausschnitte aus dem dritten Pirates of the Caribbean, der diesmal Am Ende der Welt spielt, versprechen eine launige Fortsetzung. Da der zweite Teil schon besser war als der erste, hoffe ich auf eine weitere Steigerung (und das nicht nur bei den Besucherzahlen ...)

 

Underdog wirkt wie eine Parodie auf die Superheldenfilme, basiert aber auf einer inzwischen total veralteten Fernsehserie aus den frühen Sechzigern. Der Trailer ist ziemlich witzig, der Hund im Superheldenkostüm aber gewöhnungsbedürftig.

 

Enchanted ist das diesjährige Weihnachtspräsent von Disney und erinnert ein bisschen an Die Märchenbraut oder den TV-Mehrteiler Das zehnte Königreich: Eine Prinzessin, deren Märchen eine entfernte Ähnlichkeit mit Schneewittchen hat, wird von der bösen Hexe in die raue Wirklichkeit New Yorks geschickt. Ihr Prinz, die Hexe (eine köstliche Susan Sarandon) sowie einige andere Märchengestalten folgen ihr.

Der Stil wechselt von der süßlichen Zeichentrickwelt der frühen Disneyfilme zum Realfilm und ist mit viel Witz und einigen - wohl unvermeidlichen - Songs garniert. Die gezeigten Ausschnitte versprechen einen harmlosen Weihnachtsspaß für die ganze Familie und süß klingelnde (Kassen)Glocken für die Disneykompanie. Mir hat es jedenfalls gefallen.

 

Klasse war auch der anschließende Empfang in der Muffathalle, die liebevoll im Stil von Enchanted dekoriert war.

 

 

UNIVERSAL

Die Umbenennung von UIP in UPI überfordert mein Gedächtnis – ein oder zwei Mal hab ich glatt UPS gesagt ... Es ist jedenfalls immer ein Vergnügen, zur Tradeshow der Universal zu gehen, zum einen weil man weiß, dass die Woche damit auf ihren Schlusspunkt zusteuert (es klingt nach großem Spaß, lauter Trailer und Filme zu sehen, ist aber dann doch anstrengend), zum anderen weil es danach ein leckeres Essen gibt.

 

Dreamgirls: Ich war ja bisher eher skeptisch, und selbst die Golden Globes konnten mich nicht wirklich überzeugen, aber die gezeigten Ausschnitte versprechen tatsächlich mehr als nur ein Musical mit ein paar schmissigen Nummern.

Freedom Writers: Mentor-Movies wird es wohl solange geben, bis jeder Star eines gemacht hat. Diesmal ist es Hillary Swank.

Disturbia: Brauchen wir noch eine Version von Fenster zum Hof? Wenn es so vielversprechend aussieht wie hier - warum nicht?

Der gute Hirte: Ich weiß nicht, der Titel klingt doch sehr nach Bibelstunde und nicht nach CIA.

 

One Way ist ein Film, den ich einfach nicht einordnen kann. Der Trailer ist grottenschlecht, in den Medien hört man, die Geschichte sei sehr hart und brutal und zeige gleich drei Vergewaltigungen, darunter auch die eines Mannes. Also scheint er kontrovers sein zu wollen. Aber der gezeigte Ausschnitt (vom Anfang) kommt so leicht und lustig daher wie eine Komödie – und macht durchaus Appetit auf mehr. Aber als was soll der Film nun verkauft werden???

 

Norbit: Wenn Eddie Murphy in den Latexanzug steigt, beginne ich schon wegzurennen ...

Evan Allmächtig: Zuerst dachte ich, noch so'n doofes Sequel, aber die Idee mit der Arche hat was. Und danke, dass der Eugen aus dem Titel entfernt wurde!!

Smokin' Aces: Ach, von der Sorte gab's schon so viele ...

Knocked Up: wunderbarer, witziger Teaser!

Hot Fuzz: ein Supercop, depperte Polizistenkollegen und ein Mörder in Mönchskutte – man könnte meinen, die Briten wollen uns beweisen, wie man die bessere Version eines bestimmten deutschen Films mit "unanständigem" Titel dreht. Herrlich komisch!

Blades of Glory: Tolle Idee, aber da Will Ferrell mitspielt, ist der Film für mich tot.

 

Mr. Bean macht Ferien: Ich mochte die Serie, aber der Kinofilm war einfach nur blöd, vor allem weil Mr. Bean so viel geredet hat. Vielleicht haben die Macher daraus gelernt, die gezeigten Ausschnitte wirkten jedenfalls mehr wie die Serie und waren zum Teil äußerst komisch.

 

Ein paar Szenen aus Der Sternwanderer lassen zwar noch keinen Rückschluss auf die Story zu, aber Michelle Pfeiffer spielt mit, also gibt einen Grund sich zu freuen.

Mein absolutes Highlight und der einzige Film in diesem Jahr, auf den ich wirklich heiß bin, ist Elizabeth – The Golden Age. Zuerst war ich ja skeptisch, aber die gezeigten Ausschnitte (und die in diesem Jahr ungeheuer fleißige, aber immer großartige Cate Blanchett) haben mich voll und ganz überzeugt.

Abbitte basiert auf einem Roman von Ian McEwan, den ich leider nicht kenne (der Autor steht aber seit Jahren auf meiner Leseliste), und verspricht, ein großes Epos zu werden.

 

Shooter: Mark Wahlberg spielt einen der besten Scharfschützen der Welt, der in ein Komplott der Regierung verwickelt wird und plötzlich allein gegen alle kämpfen muss. Das Konzept ist nicht neu, aber der Film und die Action sehen ziemlich gut aus.

 

Das Bourne Ultimatum wartet wieder einmal mit spannenden Verfolgungsjagden auf, und ich glaube, dass der dritte Teil von seiner Qualität mühelos an seine Vorgänger anknüpfen kann.

 

Tell ist der Schweizer Nationalheld schlechthin, aber da jede heilige Kuh irgendwann einmal geschlachtet wird, fällt auch er einer Parodie zum Opfer. Mittäter sind die bekannten (und bereits einschlägig vorbestraften) Christian Tamitz und Axel Stein.

 

Die Ausschnitte aus Transformers waren zu lang für meine Blase, daher habe ich den ersten Teil verpasst. Der Rest war zunächst witzig, dann aber zu actionlastig. Da der Film auf einer Fernsehserie basiert, die recht erfolgreich war, wird er sein Publikum schon finden, auf mich wirkte das Ganze wie Independence Day mit Auto-Aliens.

 

Zuletzt gab es noch ein paar Ausschnitte aus den Animationsfilmen:

Bee Movie ist noch nicht fertig, hat aber einen wundervollen Teaser.

Shrek ist jetzt König und heißt der Dritte. Der zweite Teil hat mir nicht so besonders gefallen, aber die kurzen Ausschnitte aus dem neuen Streich waren doch nett. Vielleicht wird ja was draus, und selbst wenn nicht, die Kasse stimmt garantiert.

 

 

Das war's von der Münchener Filmwoche. 2007 wird ein interessantes Jahr und bestimmt auch ein erfolgreiches. Dafür werden sicherlich die vielen Fortsetzungen sorgen, aber auch die eine oder andere Überraschung. Es gab diesmal weniger Filme, leider auch nicht so ganz tolle, aber zum Glück war kein Stinker dabei. Dafür war das Drumherum diesmal besser: das Essen, die Atmosphäre (irgendwie waren heuer alle gelöster und besser gelaunt) und vor allem die Gespräche. Wir haben wieder neue, nette Leute kennen gelernt und alte Bekanntschaften aufgefrischt und freuen uns auf das nächste Jahr. (Dann hoffentlich ohne bandagierte Hand ...)

 

 

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