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MARK G.'s ALLERLEI

 

18. Juni 2005

Seit meinem letzten Allerlei war ich nur zweimal im Kino, dies lag aber auch daran, dass ich soviel im TV sehen musste. Da waren zum Beispiel die Finales von Desperate Housewives (enttäuschend, auch wenn tatsächlich der Fall aufgeklärt wurde), Lost (wieder sehr spannend und natürlich ein hundsgemeiner Cliffhanger) und Deadwood (nach wie vor eine ziemlich langsame, aber ungemein faszinierende Westernserie) auf Premiere sowie Mike Nichols' Miniserie Engel in Amerika (tolle Schauspieler, aber ein sehr selbstverliebtes Skript - was bleibt ist das Gefühl, sechs Stunden verschwendet zu haben) in der ARD.

 

Zudem holte ich noch Basic auf Premiere und Final Call auf DVD nach.

 

Letzte Woche ging es Nachmittags ins Cinemaxx, um Das Schwiegermonster zu sehen, gestern ging ich wieder dorthin, um um 23.00 Uhr Batman Begins zu sehen. Der 300 Plätze-Saal war zu etwa einem Drittel mit überwiegend 20-35jährigen Publikum (55 % männlich, viele Pärchen) gefüllt. Insgesamt dauerte das Vorprogramm ewige 40 Minuten, die Trailer waren der neue Krieg der Welten (antizipierendes Schweigen), Fantastic 4 (überraschend wohlwollend aufgenommen), Die Hochzeits-Crasher (kam seltsamerweise hervorragend an, viele Lacher), Mr. & Mrs. Smith (kam sehr gut an), Die Insel (wenig Reaktionen) und Stealth - Unter dem Radar (dito). Ich bin mir unschlüssig, wie Batman Begins ankam. Es wurde zwar oft an den richtigen Stellen gelacht, aber vielleicht war das Publikum um 2.00 Uhr einfach zu müde, um sich über den Film zu unterhalten...

 

7. Juni 2005

Manchmal muss man sich auch etwas gönnen und so habe ich am Freitag Pi-Jay, Meister Mim und Meisterin Mim gefragt, ob wir nicht am Wochenende einen Ausflug nach Straßburg machen wollen, das von meiner Heimatstadt etwa 300km entfernt ist.

Zu meiner Überraschung sind wir tatsächlich am Sonntag 9.00 Uhr losgefahren und kamen gegen Mittag in Frankreich an.

Bevor wir die Stadt besichtigten, kletterten wir erst mal 66m auf die Aussichtsplattform der Straßburger Kathedrale hoch (Boy, ich muss unbedingt wieder abnehmen...) und sahen uns in den nächsten 3h die Stadt an, aßen zu Mittag (irgendwie musste ich bei meinem Elsässer Spezialitätenteller an Helmut Kohl und seinen Saumagen denken: viel fettes Fleisch und Sauerkraut...) und setzten uns zum Abschluss der touristischen Aktivitäten in ein Straßencafe.

Hauptgrund des Besuches in der Stadt des europäischen Parlaments war aber Sin City. Dem Internet sei Dank war es - auch mit meinen begrenzten französischen Fähigkeiten - kein Problem, die Anfangszeiten des Films in der OmU-Version festzustellen.

Wir entschieden uns für das Multiplex UGC Ciné Cité mit der atemberaubenden Anzahl von 31 (!) Kinosälen. Und das Schönste an diesem Multiplex war, dass es sogar wirklich ein bunt gemischtes Programm bot, so lief Die Rache der Sith nur in 3 Sälen.

Insgesamt gab es 21 verschiedene Filme zu sehen (10 französische, 11 amerikanische), zusätzlich drei Previews und eine "Soirée Gangsta Night" mit einem Double Feature aus Scarface und The Usual Suspects.

Unser Saal 31 mit geschätzten 300 Plätzen war um 16.45 Uhr mit etwa 60 Personen gefüllt. Die Trailer haben wir verpasst, da diese vor der Werbung zu sehen waren. Der Saal hatte ein riesiges Gefälle, dafür aber so gut wie keine Beinfreiheit - echt sonderbar, so viel Geld für einen neuen Kinokomplex auszugeben, um dann Käfighaltung zu bevorzugen...

Das Publikum war eher im Alter von 25 - 40 Jahren und cineastisch wohl erzogen, es gab keinerlei Nebengeräusche während des Films. Allerdings hatte der Digitalton immer wieder Aussetzer. Nach Ende des Films gab es für mich keine messbaren Reaktionen, allerdings hätte mein Französisch sicherlich nicht ausgereicht, diese zu deuten...

Um 22.00 Uhr waren wir dann wieder zurück in Augsburg...

 

MARK G.'s ALLERLEI im Mai 2005

 

Batman Begins Note 2

Ich war nie ein Fan der Batman-Filme, egal ob Burton oder Schumacher. Batman war einigermaßen unterhaltsam, manche Szenen aber wirken noch heute auf mich wie Lachgas (z. B. die "Massenszenen"), obwohl ich den Film seit 1989 nicht wieder gesehen habe. Batmans Rückkehr habe ich zu 30 % geliebt (alle Szenen mit Michelle Pfeiffer) und zu 70 % gehasst (insbesondere Danny de Vito als Pinguin), die beiden Schumacher-Sequels habe ich bis heute noch nicht gesehen.

Trotzdem habe ich vor Beginn des Kinojahres Batman Begins in meine Top Ten der meisterwarteten Filme gesetzt und dies lag vor allem an Regisseur Christopher Nolan, der mich mit Memento schon begeistert hat. Und tatsächlich schafft er es, dem Franchise neues Leben einzuhauchen. Sein Drehbuch mit David S. Goyer wirft allen überflüssigen Ballast ab (natürlich gibt es wie in allen Comic-Verfilmungen ein paar Logik-Schlenker), und vor allem gibt es keinen übertriebenen, bunt gekleideten, nervenden Kaspar als Oberschurken wie in den bisherigen vier Filmen (deswegen ist es ein wenig enttäuschend, dass am Schluss von BB SPOILER: der Joker als möglicher Kontrahent in einer Fortsetzung angekündigt wird SPOILER ENDE). Auch die grotesk bunte Ausstattung der Vorgänger wurde abgeschafft, und bis in die kleinsten Nebenrollen wurden tolle Schauspieler besetzt, die für erstaunlich viel Dialogwitz sorgen.

Trotzdem gibt es drei Punkte zu kritisieren: Manche Kampfsequenzen gehören mal wieder in die moderne Schule der je-schneller-ich-schneide-um-so-weniger-kann-der-Zuschauer-erkennen-Technik, zumal viele Szenen im Dunkeln spielen. Völlig daneben ist die Entscheidung, Batman mit einer elektronisch verzerrten Stimme sprechen zu lassen, die einfach nur nervt. Und drittens ist der Text von Katie Holmes im Schlussdialog nahezu völlig misslungen, wenn nicht sogar unsinnig...

 

Das Schwiegermonster Note 3

Wieder einer dieser Filme, die angenehm unterhalten, aber eine Woche später kann ich mich an keine einzige Szene erinnern. Stellenweise schrill und überdreht, aber niemals peinlich (im Gegensatz zu dem Lopez-Film Wedding Planner). Dennoch bleibt die Frage, warum die zweifache Oscar-Preisträgerin Jane Fonda ausgerechnet diesen Film nach 15 Jahren Pause als Comebackfilm ausgesucht hat.

 

Final Call - Wenn er auflegt, muss sie sterben Note 2

Überraschend spannender zweiter Teil von Larry Cohens Telefontrilogie (Nicht auflegen! war der erste Teil), der auch wegen dem charismatischen Hauptdarsteller Chris Evans (Johnny Storm in Fantastic 4) funktioniert - mal sehen, ob da eine größere Karriere hinhaut...

 

Basic Note 3

Unnötig komplizierte Rashomon-Variante mit viel zu vielen Namen und Gesichtern, die sich jemand mit meinem Gedächtnis sowieso nicht merken kann, aber unterhaltsam.

 

Sin City Note 3

Mir war von vornherein klar, dass der Film niemals mit dem grandiosen ersten Trailer mithalten können würde, dazu war er einfach zu gut. Ich kann auch nicht gerade behaupten, dass ich vom Film enttäuscht bin, denn die wenigen Kritiken, die ich gelesen habe, haben recht: Der Film ist repetitiv, gewalttätig, repetitiv, schön anzusehen, repetitiv, menschenfeindlich, repetitiv, für einen US-Film des Jahres 2005 erstaunlich freizügig und nicht zu vergessen, repetitiv...

Sin City besteht aus drei Episoden, die sich kaum berühren. Aber zwei hätten völlig ausgereicht, denn der einsame Kampf eines mit tiefer Stimme (zumindest in der OV) sprechenden Helden, der eine oder mehrere Frauen zu retten oder zu rächen hat, ist in allen drei Episoden gleich und damit na ja, repetitiv...

Aber nachdem man Tausende von Filmen gesehen hat, ist man ja für jeden Film dankbar, der anders ist. Und Sin City ist trotz aller Klischees und Vorbilder mit Sicherheit ein Original. Dazu trägt natürlich auch der faszinierende S/W-Look des Films bei, der nur ab und an ein Detail in Farbe betont. Viele bekannte Gesichter spielen in diesem wahren Ensemblefilm mit, manche sind allerdings kaum zu erkennen. Am meisten überzeugte Mickey Rourke, dem man seine Rolle als nicht zu intelligenten, süchtigen Raufbold durchaus abnimmt. Die Musik fiel kaum auf, erinnerte aber stellenweise sehr an das Motiv aus Peter Gunn.

 

 

 

 

 

 

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