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Update: 23.07.11

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Wolfgang D:

Nur der Spiegel ist schlecht informiert?

Ein netter Artikel der dpa – ich wusste gar nicht, dass „The Day After Tomorrow“ von Wolfgang Petersen ist ;)

Kurt Russell in Petersens Katastrophenfilm

Los Angeles (dpa) - Kurt Russell («Vanilla Sky») ist an Bord des dem Untergang geweihten Kreuzfahrtschiffs «S.S. Poseidon». Er trifft dort auf seine Mannschaftskollegen Richard Dreyfuss, Emy Rossum und Mike Vogel. Das Remake des Abenteuer-Films «The Poseidon Adventure» unter der Regie des deutschen Hollywood-Regisseurs Wolfgang Petersen («The Day After Tomorrow») erzählt wie der Original-Film von   1972 die Geschichte der «S.S. Poseidon».

Das Schiff wird von einer riesigen Welle getroffen und kentert. Die Überlebenden sind im Inneren eingeschlossen und kämpfen darum, sich aus dem Schiffsrumpf zu befreien. Russell spielt einen früheren Feuerwehrmann, der mit seiner Tochter (Rossum) und deren Freund (Vogel) unterwegs ist. Das Drehbuch basiert auf dem Roman von Paul Gallico, berichtet das Fachblatt «Hollywood Reporter». Die Dreharbeiten beginnen am 18. Juni.

 

Angelo R:

Hi Mark
Also ich möchte zum Thema nur folgendes sagen: Das mit den C-Klasse Leuten, die die Box Office Artikel schreiben, stimmt, aber ich glaube nicht dass es daran liegt, dass die Recherchezeit für wichtige politische Ereignisse verwendet wird. Es liegt eher daran, dass die gesamten Box Office Zahlen in Deutschland provinziell gehandhabt werden, das Box Office steckt hier praktisch seit Geburt in den Kinderschuhen und ist denen nie entwachsen.
Nicht nur der Spiegel, sondern auch die SZ oder andere deutsche Publikationen veröffentlichen lächerliche Artikel, bei denen es Box Office Kennern nur so graust (ich erinnere mich, dass ich dir zu dem Thema Startkopienrekorde schonmal ne Mail geschrieben hab aufgrund eines vor Fehlern strotzenden Artikels in der SZ). Aber da das Interesse an BO Zahlen in Deutschland wohl eh nicht so hoch ist (Deine Seite ist die einzige ernstzunehmende Box office Seite im deutschsprachigen Raum), beschwert sich kaum jemand und so können die Herrn Redakteure munter weiterwursteln...
MfG

 

Redmann:

Ich bin auch des Öfteren verunsichert, wie weit man den Dingen, die der "Spiegel" als Fakten darstellt immer trauen kann, fallen mir doch in Bereichen wo ich mich relativ gut auskenne immer wieder deutliche Schlampereien bei der Recherche auf. Ich fand es Beispielsweise fürchterlich ungeschickt (weil überflüssig) in einem Artikel über den grassierenden Ideenklau bei Fernsehformaten ausgerechnet "Verschollen" als Kopie von "Lost" zu bezeichnen. Erstens gibt es genügend Beispiele bei denen eine deutsche Serie ein US-Original fast 1 zu 1 übernimmt, zweitens wären in diesem Fall die Fakten noch spektakulärer gewesen als die Fiktion, denn hier haben wir den äußerst seltenen Fall einer US-Serie, die bei einer deutschen Idee klaut. "Verschollen" wurde fast anderthalb Jahre vor "Lost" angekündigt, es wurde ca. ein dreiviertel Jahr vor der "Lost"-Bekanntgabe mit den Dreharbeiten zur RTL-Serie begonnen und nur die Zögerlichkeit von RTL hat dazu geführt, dass die beiden Serien fast gleichzeitig das Licht der Mattscheibe erblickten.
Nur ein Beispiel, aber es fällt eben auf, dass der "Spiegel" gerade im Film- und Medienwirtschaftlichen Bereich relativ schlampig arbeitet.

 

Wolfgang D:

Soweit ich weiß hat der Spiegel zwar die höchste Auflage, aber das MEISTGELESENE Nachrichtenmagazin und somit die Nummer 1 ist der Focus – nur so als kleine Info am Rande ;)

 

Michael Sch:

Hallo Mark
Deine Kritik spricht mir aus dem Herzen.
Auch mir gehen die Kino-Nachrichten auf www.spiegel.de ziemlich oft auf die Nerven.
Bin zwar nicht vom Fach wie du und mir fallen demnach wohl auch weit weniger Ungereimtheiten auf, aber Fehler finde ich schon ziemlich oft.
Was mich beim Spiegel auch nervt, ist dass fast jeder amerikanische Blockbuster einen Artikel samt Kritik bekommt (ob gut oder schlecht spielt jetzt mal keine Rolle) aber deutsche Kinoerfolge oft ignoriert werden. Wenn dann mal ein deutscher Film in den "Genuss" kommt, vom Spiegel beachtet zu werden, dann folgt meist ein deftiger Verriss. Bei amerikanischen Filmen ist man da oft gnaediger.
Ein Magazin wie der Spiegel sollte aber neutral bleiben und nicht immer nur die Meinung des jeweiligen Journalisten im Vordergrund stellen, sonst hat dieser an dem Arbeitsplatz meiner Meinung nach nichts verloren.
Gruss
 

Nochetriste:

Hi Mark,
bei aller "objektivität" des angegrauten Nachrichtenmagazins, geht wahrscheinlich in diesen turbulenten, politischen Tagen ein wenig der Überblick verloren. Deswegen werden für die Recherche nur C-Klasse Leute angesetzt.
Aber das darf so nicht passieren, dann lieber keinen Artikel :P
Grüsse
 

DIE WAHRHEIT, LIEBER SPIEGEL

 

Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber ich glaube, dass ich den Spiegel seit meinem 12. Lebensjahr lese, und auch das Online-Angebot nehme ich eigentlich täglich wahr.

In der Regel lasse ich aber den montäglichen Box Office Report aus, da ich ja zumeist besser informiert bin und diese Rubrik meist recht ungenau bleibt (ich habe vor ein oder zwei Jahren schon mal einen Leserbrief an den Spiegel geschickt, um auf gewisse Ungenauigkeiten hinzuweisen, aber es erfolgte keinerlei Reaktion).

 

Ich weiß auch nicht, warum ich heute diese Rubrik angeklickt habe, aber ich kann es nicht mehr ungeschehen machen... Ich bin nämlich echt entsetzt über diesen schlampigen Artikel. Da fragt man sich wirklich, wie ernst das älteste Nachrichtenmagazin Deutschlands Recherchen (in diesem Bereich) nimmt...

 

Es geht um den Artikel Lichtschwerter zu Tierscharen, der am Montag, dem 6. Juni 2005 online war.

 

Fehler Nr. 1

Zitat: "... im Remake von "The Longest Yard" ("Spiel ohne Regeln", 1974)..."

Richtig: Spiel ohne Regeln ist der deutsche Titel des Remakes von 2005, der Originaltitel von 1974 (1975 in Deutschland) lautet Die härteste Meile, später in Die Kampfmaschine umgewandelt.

 

Fehler Nr. 2

Zitat: "... Bei 20th Century Fox, die den Film (Mark G: Die Rache der Sith) verleihen, hofft man, noch diese Woche die 400-Millionen-Marke zu erreichen..."

Richtig: 20th Century Fox hofft, dass Die Rache der Sith insgesamt in den USA und Kanada die 400 Mio.-Marke knacken wird, ein Überschreiten dieser Marke noch diese Woche gehört in den Bereich Science Fiction.

 

Fehler Nr. 3

Zitat: "Als Wunschziel gilt der enorme Erfolg von "Star Wars: Episode 1 - Die dunkle Bedrohung", der 1999 bei gleicher Laufzeit auf 431 Millionen gekommen war. ..."

Richtig: Die dunkle Bedrohung hat 1999 tatsächlich $431,1 Mio. eingenommen, aber nicht in gleicher Laufzeit, sondern insgesamt. In gleicher Laufzeit hat Episode 1 nach 18 Tagen $245,1 Mio. eingenommen.

 

So Kleinigkeiten wie "... letztjährige Oscar-Moderator Chris Rock ..." (Chris Rock moderierte die diesjährige Oscar-Show vor gerade einmal drei Monaten, am 27. Februar) oder "... Die Geschichte (Mark G: Madagascar) ... ist seit zwei Wochen in den amerikanischen Kinos zu sehen ..." (zehn Tage ist korrekt, das zweite Wochenende ist korrekt, zwei Wochen aber nicht) lasse ich mal durchgehen.

 

Dennoch bleibt bei mir ein wirklich schlechter Nachgeschmack der Enttäuschung über Deutschlands Nachrichtenmagazin Nr. 1 (hoffe mal, dass das von mir nicht schlampig recherchiert ist...) - und das - zumindest bei den Box Office Berichten - nicht zum ersten Mal.

 

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