TOP 20 USA

Wochenende 41 vom 10. bis 12. Oktober 2003

(Die endgültigen Box Office Ergebnisse)

Die Neustarts

Diese Woche starteten vier Filme im Massenstart in insgesamt 10.411 Kinos.

Kultregisseur Quentin Tarantinos erster Film in sechs Jahren war heiß erwartet. Kill Bill Vol. 1 mit Uma Thurman als Rächerin startete in 3.102 Kinos und hat - nicht zuletzt dank eines großartigen Trailers - hervorragenden Buzz, sehr gute Kritiken (wobei es natürlich auch Tarantino-feindliche Rezensionen gibt) und eine vorbildliche Werbekampagne von Miramax. Gegen den Film sprach: 1. Blut und Gewalt (manche Kritiker sind fassungslos, dass der Film mit der Altersfreigabe R (ohne Begleitung der Eltern ab 17 Jahre) freigegeben wurde. 2. Das Volume-Ding. Es gab in den letzten Jahren nun wirklich genügend Beispiele von erfolgreichen 3h-Filmen, da hätte man KB ruhig am Stück zeigen können (obwohl einige Kritiker sogar dankbar für die Verschnaufpause sind). Viele potentielle Kinobesucher hätten die Volumes als reine Abzocke betrachten können. Das ganze Für und Wider ergab ein Startwochenende von $22,1 Mio. (im Rahmen der Erwartungen), das ist der fünftbeste Oktober-Start aller Zeiten, Tarantinos Pulp Fiction schaffte 1994 den damals achtbesten Oktober-Start aller Zeiten). Die Laufzeit ist noch nicht abzusehen: Für eine kurze Laufzeit spricht die Tatsache, dass KB am Samstag gegenüber dem Freitag um 2 % an Umsatz verlor, für eine lange Laufzeit sprechen die guten Kritiken und der hervorragende IMDB-Wert von 8,5 - nächste Woche wissen wir mehr!

Die Gebrüder Joel und Ethan Coen sind nicht weniger kultig als Quentin T. und legten mit Ein (un)möglicher Härtefall ihren bislang teuersten Film vor. Sie gaben George Clooney, dem Star ihres bislang erfolgreichsten Films O Brother, Where Art Thou? ($45,5 Mio.), die Hauptrolle und stellten ihm Catherine Zeta-Jones zur Seite. Wie bei jedem Coen-Film ist es ausgesprochen schwierig einen großartigen Trailer zu kreieren und so musste sich die moderne Screwball-Komödie auf die Kritiken und die Starpower der Stars verlassen. Heraussprang ein $12,5 Mio.-Wochenende in 2.564 Kinos. Damit liegt die Imagine-Produktion am unteren Ende der Erwartungen.

In Ermangelung an Familienfilmen konnte Good Boy!, der einen Jumbostart in 3.225 Kinos hinlegte, am Wochenende sehr gute $13,1 Mio. einspielen und zog an den Coens vorbei.

Meiner Meinung nach hat der Horrorfilm House of the Dead, der auf das gleichnamige Videospiel basiert, den miesesten Trailer des Jahres. Der Artisan-Verleih versteckt den Uwe Boll-Film mit Jürgen Prochnow wohlweislich vor den Kritikern und startete den Film in 1.520 Kinos. Dennoch sprang ein $5,7 Mio.-Wochenende heraus. Eine extrem kurze Laufzeit ist zu erwarten, zumal nächste Woche das The Texas Chainsaw Massacre-Remake anläuft (der ähnlich schlechte Haus der 1000 Toten spielte im Frühjahr in nur 595 Kinos zum Start $3,5 Mio. ein).

Schon am Mittwoch startete Clint Eastwoods neueste Regiearbeit Mystic River, der in den ersten fünf Tagen in nur 13 Kinos sensationelle $828.422 einspielte ($63.725 Schnitt). Am morgigen Mittwoch geht der Film mit Kevin Bacon, Sean Penn, Laurence Fishburne und Tim Robbins in den Massenstart.

Die Zweitwöchler

Nach dem guten Start von Richard Linklaters School of Rock gab der Jack Black-Film dank hervorragender Mundpropaganda nur um 21 % nach, während der Denzel Washington-Film Out of Time 47 % verlor.

Der Rest der Top Ten

wird von Unter der Sonne der Toskana (-36 %) mit Diane Lane sowie Welcome to the Jungle (in den USA: The Rundown) (-46 %) mit The Rock, Seann William Scott und Christopher Walken  angeführt.

Secondhand Lions (-36 %) mit Michael Caine, Robert Duvall und Haley Joel Osment und Sofia Coppolas Lost in Translation (-32 %) mit Bill Murray schließen die Top Ten ab.

Die Top Ten verlassen mussten der Vampir/Werwolf-Film Underworld (-55 %) mit Kate Beckinsale, The Fighting Temptations (-44 %) mit Cuba Gooding Jr. und Beyonce, Cold Creek Manor (-57 %) mit Dennis Quaid und Sharon Stone, sowie Robert Rodriguez' Irgendwann in Mexico (-59 %) mit Antonio Banderas, Salma Hayek und Johnny Depp.

Am Freitag starten in je etwa 3.000 Kinos das Horror-Remake The Texas Chainsaw Massacre (produziert von Michael Bay) und die John Grisham-Verfilmung Das Urteil mit John Cusack, Dustin Hoffman und Gene Hackman. Schon am Mittwoch expandiert Clint Eastwoods Mystic River und wird in ca. 1.500 Theatern zu sehen sein. Joel Schumachers Die Journalistin eröffnet auf ca. 500 Leinwänden.

DIE PROGNOSE GIBT ES WIE IMMER AM FREITAG NACHMITTAG.