OSCAR-NOMINIERUNGEN 2008 - NACHLESE

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Nominierungen

Die Überraschungen

Wie jedes Jahr gibt es ein paar Überraschungen, dieses Jahr sind wohl die größten:

-Das gute Abschneiden der deutschen Koproduktion Der Vorleser mit fünf Nominierungen, davon vier in den Hauptkategorien, darunter eine Nominierung für Kate Winslet als beste Hauptdarstellerin, für die eigentlich eine Nominierung für Zeiten des Aufruhrs als sicher galt.

-Nachdem The Dark Knight bei den Gilden-Nominierungen gut abgeschnitten hat, wurde eigentlich fest mit einer Nominierung als Bester Film gerechnet. Stattdessen waren es acht Nominierungen in hauptsächlich (7x) technischen Kategorien und der erwarteten posthumen Nominierung für Heath Ledger.

-Regie- und Produzentengrößen Anthony Minghella und Sydney Pollack sind ebenfalls posthum nominiert, nämlich als Produzenten von Der Vorleser.

-Allgemein erwartet wurde auch eine Nennung für Clint Eastwood in seiner sogenannten Abschiedsvorstellung in Gran Torino, stattdessen rutschte Richard Jenkins unter die letzten Fünf.

-Bei den Damen fehlt die allgemein erwartete Sally Hawking, dafür ist Melissa Leo in den Top Five zu finden.

-Mehr Nominierungen hat man für The Wrestler (2) und Zeiten des Aufruhrs (3) erwartet, dafür räumten Slumdog Millionär (10), Milk (8) und der vorgenannte Der Vorleser (5) besser ab als im Vorfeld vermutet.

-Bruce Springsteen gewann zwar den Golden Globe für seinen Wrestler-Song, ging bei den Oscar-Nominierungen aber völlig leer aus.

Trivia

Heath Ledger ist nach Jeanne Eagels, James Dean (2x), Spencer Tracy, Peter Finch, Ralph Richardson und Massimo Troisi der siebte Schauspieler, der posthum für einen Oscar nominiert wurde. Sollte er gewinnen, wäre er neben Peter Finch der einzige Darsteller, der posthum ausgezeichnet wurde.

Meryl Streep baut ihre Führung als meistnominierte Person des Schauspielfachs aus, indem sie für Glaubensfrage ihre 15. Nominierung holte. Da sie gleichzeitig ihre 12. Nominierung als Beste Hauptdarstellerin erhielt, zog sie in dieser Kategorie mit der vormals alleinigen Rekordhalterin Katherine Hepburn gleich.

Sollte die Streep wieder leer ausgehen, dann baut sie auch ihren eigenen Rekord der längsten Durststrecke aus, denn dann wäre sie zum elften Mal in Folge leer ausgegangen.

Ausnahmsweise haben die fünf besten Regisseure auch die fünf besten Filme inszeniert (zum fünften Mal in der Geschichte der Akademie).

Stephen Daldry hat erst drei Filme gemacht und dreimal wurde er als bester Regisseur nominiert.

Nach Laurence Oliviers Othello ist Robert Downey Jr.'s Nominierung für Tropic Thunder der zweite Fall, bei dem ein weißer Schauspieler eine Nominierung als "Blackface" bekam.

Mr. & Mrs. Smith alias Brad Pitt und Angelina Jolie sind beide für einen Hauptrollen-Oscar nominiert.

Die meisten Schauspielnominierungen (vier) erhielt Glaubensfrage.

Dieses Jahr gab es nur wenige multiple Nominees: A.R. Rahman erhielt drei Nominierungen für Slumdog Millionär (Musik, 2x Song), Ron Howard (Film & Regie) und Andrew Stanton heimsten zwei Nominierungen ein (Animationsfilm, Drehbuch), Thomas Newman (Song & Musik), Michael Semanick (2x Tonmischung) und Ben Burtt (Tonmischung & Tonschnitt) wurden ebenfalls je zweimal genannt.

Neben Der Baader Meinhof Komplex ist auch noch die deutsche Koproduktion Waltz with Bashir als bester fremdsprachiger Film nominiert. Zudem ist Der Vorleser mit seinen fünf Nominierungen auch eine deutsche Koproduktion, während der deutsche Kurzfilm Spielzeugland und der deutsch-schweizerische Kurzfilm Auf der Strecke zusätzlich nominiert sind.

Die fünf besten Filme kosteten im Schnitt $50 Mio., vier Filme kosteten zwischen $14-32 Mio., Benjamin Button dafür $160 Mio.

Die Studios

Warner Bros. dominiert mit 21 Nominierungen (inklusive 13 Koproduktionen), gefolgt von Paramount mit 15 (inkl. 13), Fox Searchlight mit 12 (inkl. 8) und Focus mit zehn Nominierungen.

Zählt man die Medienimperien zusammen, dann führt die Time Warner (WB, WBI) mit 31, gefolgt von Viacom (PAR, PRC, SKG) mit 23, NBC/Universal (U, FOC) mit 21 sowie die Disney Company (BV, MMX) und News Corp. (FOX, FXS) mit jeweils 13.

Bei den deutschen Verleihern kann sich Warner Bros. über 21 Nominierungen freuen, gefolgt von Universal (13), Disney (12) und Constantin (10).

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