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Die Überraschungen:
Es gibt sie jedes Jahr und da das Rennen gerade beim Hauptpreis völlig offen war, überraschte dann doch, wie deutlich Departed - Unter Feinden mit vier Oscars absahnen konnte. Zudem bekamen die beiden meistnominierten Filme Dreamgirls (8) und Babel (7) gerade mal zwei bzw. nur einen Oscar.
Nachdem Pans Labyrinth schon drei Trophäen geholt hatte, war er erst recht der Nr. 1-Favorit für den Besten Fremdsprachigen Film, umso erfreulicher war die Überraschung, dass Das Leben der Anderen den dritten Fremdsprachen-Oscar nach Deutschland holen konnte (aber ich vertrat ja die Meinung, dass PL den Akademiemitgliedern zu brutal sein dürfte und deswegen DLDA durchaus Chancen hatte).
Größte Überraschung des Abends war aber wohl, dass Emmanuel Lubezki nicht den Oscar für die beste Kameraarbeit entgegen nehmen konnte - ein Fehlurteil, wie es es schon lange nicht mehr gab. Seine Kameraarbeit war ähnlich bahnbrechend wie die Spezialeffekte von Matrix vor sieben Jahren, aber dieser Film konnte sich damals in allen vier Kategorien, in denen er nominiert war, gerechterweise durchsetzen.
Wenn Drei sich streiten, freut sich der Vierte: Die drei Song-Nominierungen für Dreamgirls haben sich wohl gegenseitig Stimmen weg genommen, deswegen konnte sich Melissa Etheridge durchsetzen.
Die Show:
Ellen DeGeneres war ein guter Moderator, auch wenn nicht jeder Gag zündete. Trotzdem war dies eine sehr, sehr schwache Show, lediglich die Eröffnungsmontage und der Toneffekte-Chor überzeugten, die Dankesreden enttäuschten auf ganzer Linie, da wird keine einzige in Erinnerung bleiben.
Trivia:
Die Bester Ton-Nominierten von Apocalypto bleiben Oscar-Loser. Die drei Nominierten sind bislang 30mal leer ausgegangen, darunter auch Kevin O'Connell, der seine 19. erfolglose Nominierung erhielt. Er ist in dieser Hinsicht, der absolute Rekordhalter, auf Platz 2 mit 15 erfolglosen Nominierungen sind nach wie vor Roland Anderson (Ausstatter, verstorben) und Alex North (Komponist, verstorben).
Meryl Streep erhielt ihre 14. Nominierung. Kein/e Schauspieler/in war in dieser Hinsicht erfolgreicher. Da sie wieder nicht gewann, war das ihr zehntes Scheitern in Folge, damit hat sie ihren bisherigen Rekord noch einmal überboten.
Peter O'Toole erhielt seine bislang achte Nominierung, ohne jemals gewonnen zu haben. Durch sein erneutes Scheitern hat er den bisherigen Rekord, den O'Toole bislang zusammen mit Richard Burton (sieben Nominierungen - zero Oscars) hielt, nun für sich alleine.
Der teuerste Film unter den fünf Besten Filmen gewann den Hauptpreis (Departed).
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