Last Update: 31.01.14

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Mark G.'s MÜNCHNER FILMWOCHE

 

Jedes Jahr im Januar präsentieren die deutschen Filmverleiher in München ihr kommendes Programm. Dieses Jahr stellten zehn Verleiher elf Filme vor und zeigten 69 Vorspänner und Ausschnitte aus den kommenden Produktionen. Den Anfang machte

 

MOVIENET

mit der Henry James-Verfilmung The Golden Bowl von James Ivory mit Uma Thurman, Kate Beckinsale, Nick Nolte und Jeremy Northam. Wie immer verbreitet Ivory eine gepflegte britische Atmosphäre mit Charakteren, die wieder einmal ihre Gefühle unterdrücken. Zu lang geraten, aber dennoch wieder ein besserer Ivory.

 

WARNER BROS

zeigte in Zusammenarbeit mit X-FILM die Trailer zu Das weiße Rauschen (reines Arthouse) und Heaven. Tom Tykwer höchstpersönlich präsentierte den ersten Akt des Berlinale-Eröffnungsfilms, der wie ein Hitchcock-Film beginnt. Die in letzter Zeit omnipräsente Cate Blanchett spielt die Hauptrolle. Der erste Akt ist sehr spannend und visuell anregend. Aus dem Vorspann von Heaven kann man aber nicht erschließen, ob Tykwer den Film in Richtung Der Krieger und die Kaiserin steuert oder aber wieder schnelles Kino á la Lola rennt macht.

An eigenen Vorspännern zeigte WB die Teenklamotte Feuer, Eis & Dosenbier (bin ich vieeeeeeeeeel zu alt dafür - mit anderen Worten: schrecklich) und The Time Machine. Die Co-Produktion mit Dreamworks hat einen besseren Vorspann als erwartet abgeliefert, die CGI-kreierten Figuren haben aber noch viel Arbeit nötig. Als Hauptfilm zeigte der Verleih Rush Hour 2, der nichts Neues gegenüber dem 98er Hit bietet - aber mindestens genauso viel Kasse machen wird. Die letzten 15 Minuten und die Outtakes waren das Beste am Film.

 

CONSTANTIN

Ganz im Zeichen des deutschen Films zeigte sich der Verleih von Bernd Eichinger. Ausschnitte aus Knallharte Jungs (der Vorspann wirkte besser als die 20 Minuten, die ich vom ersten Film ausgehalten habe), Bibi Blocksberg (könnte im Harry Potter-Sog durchaus zum Hit werden - was gezeigt wurde war (als Familienfilm) sympathisch), 666 - Traue keinem mit dem Du schläfst (durchaus kommerzieller Vorspann), Freche Biester (diesmal ein amerikanischer Teeniefilm). Außerdem wurden ca. 15 Minuten Ausschnitte aus dem Horrorfilm Resident Evil (einer Mischung aus Cube und Zombie) gezeigt, der wohl blutigsten Bernd Eichinger-Produktion aller Zeiten. Aber die Ausschnitte haben mir Spaß gemacht - und außerdem spielt Milla Jovovich die Hauptrolle. Der Hauptfilm 666 steckt voller Ideen, einige davon machen viel Spaß, andere wiederum weniger. Der Film lebt von Armin Rohde, Jan-Josef Liefers ist blass wie immer.

 

COLUMBIA TRISTAR

Jürgen Schau präsentierte die Trailer zu Stuart Little 2 (nothing new here), Was tun wenn's brennt (startet schon in zwei Wochen und sieht für einen deutschen Film recht brauchbar aus - Claussen & Wöbke haben produziert), Nicht noch ein Teenie-Film (müde Möchtegern-Parodie), David Finchers The Panic Room mit Jodie Foster (scheint ein wunderbarer Thriller zu werden), Spider-Man (bleibt auch beim zwanzigsten Mal ein Hit) und Men in Black 2 (Vorspann ist nett - aber nur in englisch). Unterwegs mit Jungs mit Drew Barrymore und Steve Zahn war der Hauptfilm und ist eine wunderbare Dramödie, die zu Herzen geht.

 

CONCORDE

stellte die Vorspänner von The Mothman Prophecies, O (eine moderne Othello-Version), American Outlaws (US-Westernflop), Mortal Transfer (interessanter französischer Film von Beineix), Die Schiffsmeldungen (wirkt nicht nur optisch düsterer als die letzten beiden Hallström-Filme Chocolat und Gottes Werk und Teufels Beitrag) und We Were Soldiers (wirkt wie ein getreues Remake von Der Patriot, nur diesmal im Vietnam-Krieg). Der Hauptfilm The Mothman Prophecies wirkte wie eine gut inszenierte Akte X-Folge, doch ein junges Zielpublikum wird den Film zu langatmig finden, während die Richard Gere-Fans dieses Genre eher meiden werden - kein Langläufer.

 

CENTRAL

zeigte den neuen Vilsmaier-Film Leo & Claire, der (wie könnte es auch anders sein) im Deutschland der 30er Jahre spielt. Vilsmaier hat sich diesmal eine interessante (wahre) Geschichte ausgesucht, die fesselt - was man aber von der Inszenierung nicht behaupten kann.

 

OTT

Der neue Filmverleih präsentierte die Trailer zu den Dokumentarfilmen Seven Seasons (der Nachfolgefilm zu Faszination Natur), Unterwegs in die nächste Dimension (über Wunderheiler) und Viel passiert - Der BAP-Film (von Wim Wenders). Christoph Ott zeigte auch zum ersten Mal den Vorspann zu Robert Altmans Gosford Park. Die Agatha Christie-Hommage könnte in den richtigen Häusern durchaus 500.000 Besucher erreichen. Der Hauptfilm Mostly Martha (Titel wird noch geändert) ist eine sympathische deutsche Produktion, die im Fernsehen sicher viele Zuschauer erreichen kann.

 

TOBIS CANAL PLUS

Der Traditionsverleih zeigte die Vorspänner des Schwarzenegger-Films Collateral Damage (Arnie auf den Spuren von Das Phantomkommando), Ein letzter Kuß (sympathischer italienischer Film), und Asterix & Obelix: Mission Cleopatra (brauchbarer Trailer). Der Hauptfilm Tattoo war der einzige deutsche Film, der gezeigt wurde der es verstand, Bilder für die Kinoleinwand zu kreieren (anstatt TV-Bilder zu erzeugen). Fähige Darsteller und eine gekonnte Regie machen einige Längen wett.

 

20TH CENTURY FOX

konnte am meisten punkten mit dem altbekannten Vorspann von Ice Age (der in zwei Versionen gezeigt wurde). Super Troopers (eine Cop-Komödie), Im Fadenkreuz - Allein gegen Alle (der $60 Mio.-Kriegsfilmerfolg) wurden freundlich aufgenommen, während Kung Pow! Enter the Fist begeistert aufgenommen wurde. Ein starkes Programm wurde auch mit den Vorspännern zu From Hell, Unfaithful (Adrian Lyne mit Richard Gere), Schwer verliebt, Star Wars: Episode 2 - Angriff der Klonkrieger angekündigt. Der Teaser zu Steven Spielbergs Minority Report mit Tom Cruise ist ebenfalls vielversprechend empfangen worden. Der Hauptfilm Schwer verliebt zeigt die Farrellys mit Herz und dürfte einen mittleren Erfolg versprechen. Außerdem kündigte der Verleih eine Zusammenarbeit mit Oliver Kalkofe an, die gemeinsam Kurzfilme über das Schlechteste aus dem Fernsehen in die Kinos bringen wollen.

 

SENATOR

hatte zwei Weltkrieg Zwo-Filme mit Enigma - Das Geheimnis und Charlotte Gray (wieder einmal mit Cate Blanchett), die deutsche Komödie Was nicht passt, wird passend gemacht (vom ersten Vorspann kann man noch kein Urteil über die Qualität fällen), dem Jet Li-Action-SF-Videogame-Film The One, dem völlig überschätzten Sexy Beast (lediglich Ben Kingsley ist in dem britischen Film sehenswert), Crush mit Andie MacDowell (die Ausschnitte sehen nett aus) und dem Ridley Scott-Kriegsfilm Black Hawk Down. Der Hauptfilm Rat Race von Jerry Zucker war eine völlig alberne Komödie mit Starbesetzung, bei der man endlich mal so richtig ablachen konnte.

 

BUENA VISTA

zeigte neben dem Running Gag-Vorspann 13 Geister der Columbia (warum, das ist eine lange Geschichte), die eigenen Ankündigungen von Mister Undercover (Instant Flop), Die Monster AG (Instant Hit), Die Royal Tenenbaums (?), Behind the Sun (eine Romeo & Julia-Geschichte vom Central Station Team), Peter Pan II (war das notwendig?), die Bruckheimer-Produktion Bad Company mit Anthony Hopkins und Chris Rock. Teaser vom neuen Zeichentrickfilm Lilo & Stitch und M. Night Shyamalans Signs mit Mel Gibson rundeten die Previews ab. Hauptfilme waren Die Monster AG und Iris.

 

UIP

Die Trailer-Parade des Majors beinhaltete Vanilla Sky, Tödliches Vertrauen mit John Travolta, A Beautiful Mind - Genie und Wahnsinn, Der Super-Guru (höchst seltsamer Vorspann im Stil der Bollywood-Filme - könnte aber durchaus Spaß machen), Spy Game - Der finale Countdown, Jimmy Neutron - Der mutige Erfinder, Orange County, Ali G in da House (hat ebenfalls Überraschungspotential), Gosford Park (von Ottfilm), 40 Tage & 40 Nächte (Teenie-Film, den vielleicht sogar über 25-Jährige ansehen können), The Scorpion King (very bad idea), On the Edge, Die Bourne Identität mit Matt Damon und Franka Potente (besser als erwartet), der Dreamworks-Zeichentrickfilm Spirit, die Kidkomödie Big Fat Liar und die WA von E.T. (man merkt, dass es Universal wirklich ernst meint und die WA zum Hit machen möchte). Leider gab es von Spy Game mit Robert Redford und Brad Pitt nur den ersten Akt zu sehen.

 

MARK G's FAZIT:

Beste Vorspänner:

Spider-Man, The Panic Room, Men in Black 2, Ice Age, Minority Report, Signs und E.T.

Schlechtester Vorspann:

The Scorpion King

Schade, ich hätte gern Ausschnitte gesehen aus:

The Sweetest Thing (COL), Death to Smoochie und Showtime (WB), Phone Booth (FOX), About a Boy (U), Goodbye, Hello (BV), The Road to Perdition (SKG/FOX)

Die angenehmsten Überraschungen:

Unterwegs mit Jungs, Rat Race

 

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